Neues vom Pfandbrief

Deutsche Bank zum Zweiten

Zum zweiten Mal reüssierte die Deutsche Bank am Jumbo-Pfandbriefmarkt. Doch im Gegensatz zur ersten Emission im Jahr 2009 ging sie diesmal erstaunlich leise zu Werke. Auch im Nachgang vermied es das größte deutsche Kreditinstitut, die Platzierung zu vermelden - oder gar zu feiern. Dabei hätte es allen Grund gegeben, denn den Frankfurtern ist ein beachtlicher Coup gelungen. Dass sie für den jüngsten Hypothekenpfandbrief kaum warben, ist wohl auch den Erfahrungen mit der ersten Jumbo-Emission geschuldet. 2009 rissen die Investoren der Bank förmlich den Pfandbrief aus den Händen. Binnen 35 Minuten quoll das Orderbuch seinerzeit mit Zeichnungsbegehren in Höhe von 5,5 Milliarden Euro über. Aufgrund der Finanzmarktkrise zahlte die Bank damals auf ihr sieben Jahre laufendes Papier einen Spread von 55 Basispunkten. Aktuell wird der Pfandbrief mit vier Basispunkten über Swap-Mitte gehandelt.

Diesmal brauchten die Konsortialführer Calyon, Commerzbank, ING, Unicredit und Deutsche Bank deutlich mehr Zeit. Zwei Stunden sind für einen länger laufenden Jumbo-Pfandbrief aber durchaus noch im Rahmen des Marktüblichen. Am Ende stand ein Ordervolumen von 2,5 Milliarden Euro. Aufgrund der hohen Nachfrage konnte die Bank den Preis noch in ihrem Sinne gestalten. Von den zu Orderbeginn aufgerufenen 15 Basispunkten bleibt zum Schluss ein Spread von 13 Basispunkten über Swap-Mitte. Wie sein Vorgänger läuft auch der jüngste Hypotheken-Jumbo der Deutschen Bank sieben Jahre und ist mit einem Kupon von 3,375 Prozent ausgestattet.

Während sich bei der Erstemission noch 170 Investoren meldeten, waren es diesmal immerhin noch 110 Anleger. Mit 52 Prozent kamen die meisten von ihnen aus Deutschland. Britische Investoren bildeten mit 19 Prozent die zweitgrößte Gruppe. Aus der Schweiz und Österreich kamen sechs beziehungsweise fünf Prozent der Zeichner. Die übrigen 18 Prozent stammen aus anderen Ländern. Besonders gefragt war die Emission bei Banken, die 54 Prozent der Investoren stellten. 26 Prozent der Interessenten waren Fondsmanager. Zentralbanken sind mit zehn Prozent die drittgrößte Anlegergruppe. Versicherungen und andere Investoren machten jeweils fünf Prozent aus.

Den beiden Jumbo-Pfandbriefen der Deutschen Bank mit jeweils einer Milliarde Euro stehen Hypothekenkredite in Höhe von 2,6 Milliarden Euro als Deckungswerte gegenüber. Davon sind 1,8 Milliarden Euro gewerbliche Immobilienfinanzierungen und 0,8 Milliarden Euro sind Hypotheken aus dem Bereich der Privat- und Geschäftskunden (PBC). Auch der zweite Pfandbrief der Deutschen Bank ist mit dem "AAA"-Rating versehen (siehe hierzu nebenstehende Seite).

Dass es der Deutschen Bank als noch jungem Pfandbriefemittent gelungen ist, einen langlaufenden Hypotheken-Jumbo zu einem vergleichsweise niedrigen Spread abzusetzen, ist angesichts des aktuellen Umfeldes eine respektable Leistung. Zum Vergleich: Die im Pfandbriefmarkt etablierte Münchener Hypothekenbank hatte zum Jahresauftakt einen fünfjährigen Hypotheken-Jumbo nach einer Stunde mit einem Spread von zehn Basispunkten platziert und das Volumen auf 1,25 Milliarden Euro angehoben. In der Gegenüberstellung zeigt sich, dass die Investoren zwar auch auf die Qualität des Deckungsstocks schauen, dem Emittenten aber ein deutlich höheres Gewicht beigemessen wird.

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