Der Tag X

Der 1. Juni steht kurz bevor, und die Stimmung bei den deutschen Maklern ist laut einer Umfrage von immowelt.de miserabel. 69 Prozent von befragten 800 Maklern gehen davon aus, dass das Bestellerprinzip negative Auswirkungen auf ihr Geschäft haben wird. Damit stieg der Anteil der Schwarzmaler gegenüber der ersten Umfrage vom November 2013 noch einmal um 12 Prozent. Ehemalige Optimisten verlieren also scheinbar ihren Mut, je näher der Tag X rückt.

Die schlechte Laune hat einen Grund: 86 Prozent der Immobilienprofis rechnen laut Studie damit, dass Vermieter ihre Immobilien künftig vermehrt in Eigenregie an den Mann bringen werden. Das zieht natürlich für die Makler neben Einkommensverlusten auch ein Mehr an Arbeit nach sich: Optimierungen von Exposés, Grundrissen, Mietverträgen, eine effektive Aufklärung über ihre Leistungen und verstärkte Kundenbindung. Imagepflege ist eine Möglichkeit, die 53 Prozent der Befragten in Betracht ziehen. Eine andere Möglichkeit wäre, sich ein wenig in Schadenfreude zu suhlen und darauf zu hoffen, dass es zwischen Mietern und Vermietern ordentlich kracht. Immerhin gehen 79 Prozent der Makler davon aus, dass es zu vermehrten Streitigkeiten kommt, wenn der Makler als Vermittler und neutrale Instanz wegfällt.

Es gibt auch eine dritte Möglichkeit: Think positive! Was 24 Prozent der Befragten auch tatsächlich tun. Sie denken, dass sich das Maklerimage in Zukunft zum Positiven entwickeln wird. 29 Prozent machen aus der Not eine Tugend und setzen auf Innovationen! Die Idee ist, Preismodelle zu entwickeln und Angebotspakete zu schüren, um mit Transparenz gezielt Kunden zu überzeugen. mb

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