Vor- und Zwischenberichte

Sparkasse Bochum

Mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung von 1,33 (1,51)% der durchschnittlichen Bilanzsumme ordnet sich die Sparkasse Bochum zwar weiterhin in die vordere Reihe der deutschen Sparkassen ein, meldet "aufgrund einer gesunkenen Zinsmarge" aber gleichwohl einen gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Ertrag. Der deutliche Anstieg der Renditen bei zunehmender Verflachung der Zinsstrukturkurve, so die Erläuterung, hat nicht zuletzt die Erträge aus der Fristentransformation abschmelzen lassen.

Im Einzelnen beziffert die Sparkasse ihren Zinsertrag mit 260,7 Mill. Euro um 5,9 Mill. Euro oder 2,2% niedriger als im Vorjahr bei gleichzeitigem Anstieg des Zinsaufwands um 2,7% auf 129,8 Mill.Euro.Das führt zu einem Rückgang der Zinsspanne um 6,6% auf 130,9 Mill. Euro, der durch das leicht gestiegene Provisionsergebnis von 30,0 (29,7) Mill. Euro bei weitem nicht kompensiert werden kann. Auch die Rückführung des ordentlichen Aufwands um 0,6% auf 89,6 Mill. Euro kann den Rückgang im Zinsgeschäft nicht ausgleichen und führt zu einem Betriebsergebnis vor Bewertung um 11,3% auf 72,5 Mill.Euro.Der Personalaufwand für die 1 353 (1 357) Mitarbeiter ist dabei um 1,8% auf 54,8 Mill. Euro zurückgeführt worden.

Aufgrund der verbesserten Gesamtwirtschaftslage, so die ergänzende Anmerkung zu Bewertungsfragen, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 0,14 Prozentpunkte auf 0,15% der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) reduziert werden.

Ihre Marktstellung im eigenen Geschäftsgebiet sieht die Sparkasse gleichwohl behauptet. So konnten die Kundeneinlagen um 6,5% auf 4,405 Mrd. Euro (darunter eine Steigerung der Spareinlagen auf 1,741 nach 1,677 Mrd. Euro) und die Forderungen an Kunden um 3,6% auf 3,192 Mrd. Euro erhöht werden. Die Bilanzsumme stieg um rund 200 Mill. Euro auf 5,375 Mill.Euro.

Als Maßstab für den Erfolg des abgelaufenen Geschäftsjahrs nennt die Sparkasse Bochum die Sicherung ihrer Marktanteile. Demgemäß wurde die im Jahr 2005 begonnene Marktoffensive mit sogenannten Leuchtturmprodukten im Kredit- und Einlagengeschäft gemeinsam mit allen Sparkassen aus dem Gebiet Westfalen-Lippe fortgesetzt. Flächendeckend beworben wurden dabei Produkte aus den Bereichen Baufinanzierungen, Konsumentenkredite und kurzfristige Geldanlage. Die Zahl der Girokonten konnte gesteigert werden. Zum Jahresende führte die Sparkasse 193 776 Privatgirokonten (plus 1,4%) und 37 823 Geschäftsgirokonten (plus 4,8%).

Im Vermittlungsgeschäft für die Verbundpartner ging die Zahl der vermittelten LBS-Bausparverträge zurück, die betroffene Bausparsumme konnte jedoch auf 112,6 (110,0) Mill. Euro erhöht werden. Im Baufinanzierungsgeschäft lag das Bewilligungsvolumen im Privatkundensegment mit 163,2 (167,7) Mill. Euro knapp unter dem Vorjahreswert. Rund 3 700 Interessenten betreuten die Berater des hauseigenen Immobiliendienstes im abgelaufenen Geschäftsjahr. Mit 127 vermittelten Objekten lag das Ergebnis unter dem des Vorjahres (139 Objekte). Das Volumen der vermittelten Objekte wird auf 25,5 Mill. Euro beziffert.

Bei den Konsumentenkrediten konnte das Ergebnis im Jahr 2006 mit einem Bewilligungsvolumen von 31,4 Mill. Euro gesteigert werden. Dass das Ergebnis bei den sogenannten Sparkassen-Privatkrediten um fast 25% über dem Vorjahreswert lag, führt die Sparkasse auf die gemeinsame Marktoffensive (Sparkassen-Privatkredit, schon ab 4,49% per annum) und die direkte Kreditzusage und -auszahlung in den 45 Geschäftsstellen zurück.

Wachsendes Interesse der Kunden registriert die Sparkasse am Riester-Sparvertrag. Der Bestand stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 20%. Mit 4 652 Kunden konnten mittlerweile entsprechende Verträge abgeschlossen werden. Im Versicherungsgeschäft hat die Sparkasse Bochum über ihren hauseigenen Vermittlungsdienst im Berichtsjahr 3 339 Sach- und Krankenversicherungen mit einer Beitragssumme von rund 725 000 Euro vermittelt. Die Beitragssumme wuchs gegenüber dem Vorjahr um 8,0%. Der Absatz an Altersvorsorgeprodukten (Kapitallebens- und private Rentenversicherungen, betriebliche Altersvorsorge) bewegte sich mit einem vermittelten Volumen von 20,5 Mill. Euro auf dem Vorjahresniveau.

Nach "Jahren der Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen" verweist die Sparkasse im Jahr 2006 auf eine deutlich höhere Nachfrage nach Investitionsdarlehen. Insgesamt wurden Investitionsdarlehen in Höhe von 123,8 Mill. Euro bewilligt, eine Steigerung von 52,5% gegenüber dem Jahr 2005. Die höhere Investitionsbereitschaft der Unternehmen spiegelt sich aus Sicht der Sparkasse auch im Leasinggeschäft wider. So hat sich das Leasinggeschäft mit einem Volumen von 6,3 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.

Im Zahlungsverkehr meldet die Sparkasse Bochum im Berichtsjahr rund 5,467 Millionen Überweisungsaufträge für ihre Kunden. Hiervon wurden fast 32% online über das Homebanking-Angebot getätigt. Zum Ende des Jahres 2006 waren 64 780 Girokonten für diesen Service freigeschaltet. Die Zahl der Homebanking-Zugriffe auf der hauseigenen Internetseite lag im Berichtsjahr mit mehr als 5,3 Millionen rund 17% über dem Vorjahreswert. An den 87 Geldautomaten im Geschäftsgebiet zahlte die Sparkasse mehr als 5,8 Millionen mal aus. Rund 21% der Auszahlungen erfolgte an Fremdkunden. Die Summe der verfügten Beträge stieg um 5,2 Mill. Euro auf rund 730 Mill.Euro.Zum Bilanzstichtag hatte die Sparkasse 247 397 Sparkassen-Cards an ihre Kunden ausgegeben.

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