Vor- und Zwischenberichte

Sparkasse Bochum

Die Sparkasse Bochum klassifiziert das abgelaufene Geschäftsjahr 2007 als zufriedenstellend. In der Ertragsrechnung stand einem Rückgang des Zinsergebnisses ein Zuwachs im Provisionsgeschäft sowie ein niedrigerer Verwaltungsaufwand gegenüber. Gemessen an der Durchschnittsbilanzsumme konnte der Zinsertrag zwar auf einem Niveau von 4,77% gehalten werden, der Zinsaufwand ist aber auf 2,7 (2,38)% der DBS gestiegen.

Die Zinsspanne ist demzufolge spürbar auf 2,07 (2,39)% der DBS gesunken. Als Ursache für den höheren Zinsaufwand führt die Sparkasse ihre offensive Konditionenpolitik nicht zuletzt mit den sogenannten Leuchtturmprodukten an, die sowohl auf der Einlagen- als auch auf der Kreditseite zu einer Einengung der Margen geführt haben. Angeboten und im Gebiet des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes flächendeckend beworben wurden solche Produkte in den Bereichen Baufinanzierung, Konsumentenkredite und kurzfristige Geldanlagen.

In absoluten Größen gemessen meldet die Sparkasse Bochum beim Zinsertrag einen Anstieg um 4,7% auf 273,0 (260,7) Mill. Euro. Weil der Zinsaufwand freilich um 18,9% auf 154,8 Mill. Euro angestiegen ist, wird die Zinsspanne mit 118,2 Mill. Euro im Vorjahresvergleich um 9,4% niedriger ausgewiesen. Um 8% oder 2,4 Mill. Euro auf 32,4 Mill. Euro angestiegen ist das Provisionsgeschäft. Das führt gegenüber dem Vorjahr zu einem leicht gestiegenen Anteil der Zinsspanne an der Durchschnittsbilanzsumme von 0,56 (0,55)%. Dass der ordentliche Aufwand im Berichtsjahr einen deutlich niedrigeren Anteil von 1,51 (1,63)% an der DBS abdeckt, resultiert nicht zuletzt aus den Auswirkungen der von der Sparkasse schon vor einigen Jahren initiierten Altersteilzeitregelungen. Die dafür notwendigen Rückstellungen wurden seinerzeit sofort gebildet und führen in der jetzigen Phase zu einer Auflösung von Positionen in der GuV. Auf den Personalaufwand für die 1 347 (1 353) Mitarbeiter am Bilanzstichtag entfallen damit im Berichtsjahr 0,92 (1,00)% der DBS oder in absoluten Größen 52,9 (54,7) Mill. Euro. Insgesamt ist der ordentliche Aufwand im Berichtsjahr um 2,8% auf 86,3 Mill. Euro rückläufig.

Unter Berücksichtigung des auf 1,6 (1,2) Mill. Euro gestiegenen Nettoergebnisses aus Finanzgeschäften, weist die Sparkasse 65,9 (72,6) Mill. Euro als Betriebsergebnis vor Bewertung aus, das sind 6,7 Mill. Euro oder 9,2% weniger als im Vorjahr.

Auf der Passivseite der Bilanz meldet das Institut bei den Kundeneinlagen einen Zuwachs von 1,1% auf 4,297 Mrd. Euro, während die Forderungen an Kunden auf der Aktivseite um 2,8% auf 3,276 Mrd. Euro angestiegen sind. Die Bilanzsumme wuchs im Vergleich zum Vorjahreswert um 1,2% auf 5,437 Mrd. Euro. Als Reaktion auf die Abgeltungsteuer hat die Sparkasse im Sommer des Berichtsjahres einen Sparkassenbrief mit einer Laufzeit von 18 Monaten eingeführt, um Zinserträge in das Jahr 2009 zu verlagern. Im Berichtsjahr wird von einer Anlage von mehr als 44 Mill. Euro in dieser Produktvariante berichtet.

Eine "Renaissance" meldet die Sparkasse im Handel mit Aktien, rund 180 Mill. Euro wurden in diesem Bereich im vergangenen Jahr umgesetzt, eine Steigerung von 69 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahreswert. Auch die Kaufumsätze bei festverzinslichen Wertpapieren (plus 20,8%) und Investmentanteilen (plus 4,5%) stiegen an. Mit einem Wertpapiergesamtumsatz von 469,5 Mill. Euro wurde der Wert des Vorjahres um 65,1 Mill. Euro oder 16,1% überschritten.

Das Kreditgeschäft mit gewerblichen Kunden stieg gegenüber dem Geschäftsjahr 2006 um 66,1 Mill. Euro auf 356,1 Mill. Euro. Die Nachfrage nach Investitionsdarlehen erhöhte sich dabei um 10,7 Mill. Euro auf 134,5 Mill. Euro. Im Leasinggeschäft konnte die Sparkasse das Vorjahresergebnis um mehr als 50% auf 9,5 Mill. Euro steigern. Stärker als bei den Investitionsdarlehen wuchs die Nachfrage der gewerblichen Kundschaft nach Baufinanzierungen. Um ein Drittel konnte hier das Bewilligungsvolumen gegenüber 2006 auf 221,6 Mill. Euro gesteigert werden.

Das Bewilligungsvolumen bei Baufinanzierungen an Privatkunden ging im Berichtsjahr um 10,1 Mill. Euro auf 153,1 Mill. Euro zurück. Beim S-Privatkredit sank es um 4,6 Mill. Euro auf 26,8 Mill. Euro. Einen großen Teil dieses Rückgangs führt die Sparkasse freilich auf den mit der Deutschen Leasing neu angebotenen S-Autokredit zurück, der es auf Anhieb auf ein Bewilligungsvolumen von rund 3 Mill. Euro brachte. Insgesamt belief sich der Bestand an Krediten bei der Sparkasse Bochum zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 auf insgesamt 3,276 Mrd. Euro (plus 2,5%).

Im Vertrieb für die S-Verbundunternehmen verringerten sich im Bauspargeschäft die Absatzzahlen zwar auf 5 241 Stück (minus 8%), der Rückgang schlug sich aber nicht so stark auf die vermittelte Bausparsumme von 108,2 Mill. Euro nieder. Ein hohes Interesse der Kundschaft registriert das Institut bei Riester-Verträgen. Der Bestand an entsprechenden Sparverträgen stieg gegenüber dem Vorjahr um über 27%. Rund 6 000 Kunden machen von den staatlichen Fördermöglichkeiten für die Altersvorsorge Gebrauch. Auf diesem Feld sieht die Sparkasse auch den Schwerpunkt ihres Versicherungsdienstes. So lag die Zahl der abgesetzten Verträge zur privaten Vorsorge mit 2 941 um 1 543 über dem Vorjahresniveau. Und die vermittelte Versicherungssumme wuchs um rund 13 Mill. Euro auf über 33 Mill. Euro (plus 63%). Der Bereich der Sach- und Krankenversicherung verzeichnete

mit 3 508 vermittelten Verträgen ebenfalls Zuwächse (plus 5,1%). Die Beitragssumme betrug rund 664 Mill. Euro. Auf mittlere Sicht will die Sparkasse auf dem Feld der Versicherungen in Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern rund 10 Prozent ihrer Gesamterträge erwirtschaften.

Der Immobiliendienst, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Sparkasse steigert das Volumen an vermittelten Objekten gegenüber dem Jahr 2006 um 25% auf 31,9 Mill. Euro. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 158 Objekte vermittelt.

Im Zahlungsverkehr verweist die Sparkasse auf das inzwischen erreichte Niveau an Geldauszahlungen am GAA. Mit Verfügungen über 744 Mill. Euro liegen sie längst weit über den Auszahlungen an den Kassen der Bankstellen mit 298 Mill. Euro. Bei den Überweisungen stehen der beleghaften Variante von 3,567 Millionen mittlerweile 1,78 Millionen Online-Transaktionen gegenüber. Ende 2007 waren über 68 000 Girokonten für das Online-Banking freigeschaltet (plus 5,9%).

An Geldern für Spenden und Sponsoring wurden rund 5,3 Mill. Euro aufgewendet. Zudem beziffert die Sparkasse im abgelaufenen Geschäftsjahr das Auftragsvolumen an ortsansässige Unternehmen mit 16,0 Mill. Euro.

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