Deutsche Staatsschulden 2015 gesunken

Tabelle

Die deutschen Staatsschulden in der Abgrenzung des Maastricht-Vertrages haben nach vorläufigen Berechnungen zum Jahresende 2015 rund 2,153 Billionen Euro betragen. Damit sank der Schuldenstand gegenüber dem Vorjahr um 24 Milliarden Euro. Die Schuldenquote, das heißt der Schuldenstand in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP), ging um 3,5 Prozentpunkte auf 71,2 Prozent zurück. Zu diesem Rückgang trug das nominale BIP-Wachstum mit 2,7 Prozentpunkten bei.

Der Schuldenabbau entfiel besonders auf die Verwertung von Vermögensbeständen und der Rückführung von Schulden der staatlichen Bad Banks. Letztere waren in der Finanzmarktkrise eingerichtet worden, um inländische Kreditinstitute zu stützen. Die Stützungsmaßnahmen schlugen sich Ende 2015 noch mit 225 Milliarden Euro im Schuldenstand nieder (beziehungsweise in Höhe von 7,4 Prozent des aktuellen BIP). Die leicht gesunkenen Hilfsmaßnahmen für EWU-Staaten machten noch 88 Milliarden Euro aus (beziehungsweise 2,9 Prozent des aktuellen BIP).

Der Bund erwirtschaftete in seinem Kernhaushalt (einschließlich seiner Sondervermögen) einen spürbaren Überschuss, der die Verschuldung weiter verringerte. Auch die Kernhaushalte der Länder sowie die Gemeinden und Sozialversicherungen wiesen Überschüsse aus. Hiermit wurde allerdings per saldo kein Schuldenabbau finanziert, sondern ein Anstieg des staatlichen Finanzvermögens. Insgesamt ergab sich bei den Ländern ein leichter Anstieg, bei den Gemeinden und Sozialversicherungen eine Stabilisierung des Schuldenstands.

Im Rahmen des europäischen Haushaltsüberwachungsverfahrens sind die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zweimal im Jahr (Ende März und Ende September) verpflichtet, Daten zum Defizit und zur Verschuldung des Staates an die Europäische Kommission zu übermitteln. Hierzu berechnen das Statistische Bundesamt das Defizit in Maastricht-Abgrenzung und die Bundesbank den Maastricht-Schuldenstand.

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