Schuldenquote rückläufig

Quelle: Wikimedia

Die deutschen Staatsschulden in der Abgrenzung des Maastricht-Vertrages haben zum Ende des vergangenen Jahres 2,093 Billionen Euro betragen. Damit sank die Staatsverschuldung im Jahr 2017 um 53 Milliarden Euro. Die Schuldenquote - der Schuldenstand in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) - ging um 4,1 Prozentpunkte auf 64,1 Prozent zurück.

Das Wachstum des nominalen BIP trug hierzu mit 2,5 Prozentpunkten bei. Die Schuldenquote lag damit deutlich unter dem Höchststand von 80,9 Prozent aus dem Jahr 2010 und näherte sich der vereinbarten Obergrenze des Maastricht- Vertrags von 60 Prozent weiter an.

Der größte Teil des Rückgangs der Staatsschulden entfiel auf die staatlichen "Bad Banks", die ihre Schulden vor allem durch die Verwertung ihrer Finanzaktiva verringerten. Die Stützungsmaßnahmen zugunsten inländischer Finanzinstitute schlugen sich Ende 2017 noch mit insgesamt 193 Milliarden Euro im Schuldenstand nieder; dies entspricht 5,9 Prozent des aktuellen BIP. Die Hilfsmaßnahmen für Eurostaaten machten unverändert 88 Milliarden Euro aus (2,7 Prozent des BIP).

Auch die Länder und Gemeinden leisteten aufgrund hoher Überschüsse ihrer Kernhaushalte im vergangenen Jahr einen deutlichen Beitrag zum Schuldenabbau. Die weitgehend schuldenfreien Sozialversicherungen verwendeten ihre Überschüsse hingegen für den weiteren Aufbau des Finanzvermögens. Beim Kernhaushalt des Bundes (einschließlich seiner Sondervermögen) nahm die Verschuldung leicht zu.

Im Rahmen des europäischen Haushaltsüberwachungsverfahrens sind die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zweimal im Jahr (Ende März und Ende September) verpflichtet, Daten zum Defizit und zur Verschuldung des Staates an die Europäische Kommission zu übermitteln. Hierzu berechnen das Statistische Bundesamt das Defizit in Maastricht-Abgrenzung und die Bundesbank den Maastricht-Schuldenstand.

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