Bilanzen

Volksbank Kirchheim-Nürtingen - VR-Bank Aalen - Raiffeisen-Volksbank Aurich

Anstieg des Zinsüberschusses um 12,6% - leichtes Minus beim Provisionsgeschäft - deutlich höherer Sachaufwand - Risikovorsorge angehoben - Betriebsergebnis um ein Fünftel rückläufig - Jahresüberschuss mit 3,6 Mill. Euro auf Vorjahresniveau - deutlich zurückgeführter Aktienbestand - Bilanzsumme bei 1,31 (1,14) Mrd. Euro

Entgegen dem bei einigen Schwesterinstituten und auch in Teilen der Branche zu konstatierenden Tendenz erhöhte sich bei der Volksbank Kirchheim-Nürtingen der Zinsüberschuss im Berichtsjahr 2007 recht deutlich um 12,6% auf 33,8 (30,0) Mill. Euro. Getragen wurde diese Entwicklung allein vom Zinssaldo (plus 16,5% auf 26,4 nach 22,7 Mill. Euro), während die laufenden Erträge (7,4 nach 7,3 Mill. Euro) auf dem Niveau des Vorjahres lagen.

Ebenfalls gegen den weitläufigen Trend verringerte sich bei dem in Nürtingen ansässigen Institut der Provisionsüberschuss: mit 10,8 (11,1) Mill. Euro lag er um 2,5% unter dem Wert des Jahres 2006. Im Resultat beider Ertragsquellen nahm der Rohertrag um 8,5% auf 44,6 (41,1) Mill. Euro zu. Er setzt sich zu 75,7 (73,0)% aus dem Zins- und zu 24,3 (27,0)% aus dem Provisionsgeschäft zusammen.

Dass die Verwaltungskosten im vergangenen Jahr um 1,1% auf 33,6 (33,2) Mill. Euro angestiegen sind, lässt sich in erster Linie auf höhere Sachkosten zurückführen: um 8,9% auf 9,7 (9,0) Mill. Euro haben sich diese erhöht. Als Ursache nennt die Bank unter anderem Baumaßnahmen an der Nürtinger Hauptstelle. Bei neun neuen Mitarbeitern (nunmehr 450 nach 441) stiegen die Personalkosten insbesondere durch tarifliche Erhöhungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Altersteilzeit um 2,1% auf 22,1 (21,6) Mill. Euro. Die Abschreibungen auf Sachanlagen nahmen derweil um gut ein Drittel auf 1,8 (2,7) Mill. Euro ab. Dank des gestiegenen Rohertrags und der insgesamt nur moderat höheren Aufwandsstruktur lag das Teilbetriebsergebnis mit 11,0 Mill. Euro um 39,8% deutlich über dem Vorjahreswert von 7,9 Mill. Euro.

Nachdem es im Vorjahr beim Gros der deutschen Genossenschaftsinstitute beim Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Ansprüchen auf Körperschaftssteuerguthaben zu einem Sondereffekt gekommen war, ist bei den Volks- und Raiffeisenbanken im Berichtsjahr 2007 oftmals ein Rückgang dieser Größe zu konstatieren. So auch bei der Volksbank Kirchheim-Nürtingen, bei der sich der Nettoertrag von 6,7 auf 1,9 Mill. Euro verringerte. Bei um knapp einem Drittel höheren Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere wird ein Betriebsergebnis von 9,4 (11,9) Mill. Euro ausgewiesen, das damit das Vorjahresniveau um gut ein Fünftel verfehlte.

Im Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von minus 2,9 nach minus 6,5 Mill. Euro enthalten ist unter anderem die Aufstockung des Fonds für allgemeine Bankrisiken um 1,0 Mill. Euro auf nunmehr 8,0 (7,0) Mill. Euro. Unter Berücksichtigung der Steuerposition von 2,9 (1,9) Mill. Euro wird als Gesamtergebnis der Bank im Jahr 2007 ein Jahresüberschuss in Höhe von 3,6 Mill. Euro ausgewiesen, der damit nahezu exakt dem Wert des Vorjahres entspricht und in voller Höhe als Bilanzgewinn ausgewiesen wird.

Um 5,9% auf 1,31 (1,24) Mrd. Euro ausgeweitet hat sich die Bilanzsumme der Volksbank Kirchheim-Nürtingen per Bilanzstichtag 31. Dezember 2007. Die Bilanzstruktur wird auf der Aktivseite - wie für genossenschaftliche Primärinstitute aufgrund ihrer Aufstellung typisch - im Wesentlichen durch die Kundenforderungen bestimmt: Mit 892,8 (857,4) Mill. Euro - ein Plus von 4,1% - machen diese 68,1 (69,3)% der Bilanzsumme aus. Die Forderungen an Kreditinstitute haben derweil um 11,4% auf 116,4 (104,4) Mill. Euro zugenommen. Sie stellen einen Anteil an der Summe aller Aktiva von 8,9 (8,4)% dar.

Mit 200,3 (176,8) Mill. Euro lag der Wertpapierbestand zum Berichtsjahresende 2007 um 13,3% über dem Wert des Vorjahresstichtags. Die Erhöhung ist dabei allein auf einen Zuwachs bei den festverzinslichen Werten zurückzuführen, deren Volumen um gut ein Viertel auf 174,9 (138,9) Mill. Euro zunahm. Den Bestand an Aktien hat das Institut derweil um 36,2% auf 23,0 (36,0) Mill. Euro zurückgeführt.

Die Kundeneinlagen, mit 74,8 (75,4)% der Bilanzsumme prägendes Element der Passivseite, nahmen um 5,1% auf 979,7 (932,5) Mill. Euro zu. Der Trend sei dabei zu täglich verfügbaren Geldmarktkonten und kurzfristigen Termineinlagen gegangen, berichtet die Bank, das klassische Sparbuch verliere immer mehr an Bedeutung.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Andreas Hoffmann (Vorsitzender); Vorstand: Ulrich Weiß (Vorsitzender), Dieter Helber, Harald Kuhn

VR-Bank Aalen

Rückgang der Zinsgeschäfts um 2,6% - Provisionsüberschuss angestiegen - Einsparungen im Verwaltungs- und Personalbereich - Risikovorsorge von 0,7 auf 4,2 Mill. Euro angehoben - Jahresüberschuss und Bilanzgewinn mit 1,8 Mill. Euro auf Vorjahresniveau - Bilanzsumme bei 1,06 (1,02) Mrd. Euro

Anders als die beiden anderen in dieser Gegenüberstellung besprochenen Institute hatte die VR-Bank Aalen im Berichtsjahr 2007 einen Rückgang des Zinsüberschusses zu vermelden: Um 2,6% auf 21,2 (21,8) Mill. Euro verringerte sich dieser. Zwar konnte ein Teil dieses Rückgangs durch ein Plus von 3,3% auf 8,0 (7,8) Mill. Euro beim Provisionsgeschäft wieder wettgemacht werden. Aufgrund der deutlich unterschiedlichen Verteilung der beiden Ertragsquellen (72,5% Zins- und 27,5% Provisionsgeschäft) verringerte sich der Rohertrag gleichwohl leicht um 1,1% auf 29,2 (29,5) Mill. Euro.

Ebenfalls anders als die Institute in Nürtingen und Aurich verringerte die VR-Bank im vergangenen Jahr ihre Verwaltungsaufwendungen. Gut 1,3 Mill. Euro wurden gegenüber dem Jahr 2006 eingespart, das entspricht bei einem Gesamtaufwand von 23,7 (25,1) Mill. Euro einem Rückgang von 5,3%. Überproportional gingen dabei die Personalkosten zurück, nach 16,1 Mill. Euro beliefen sie sich im Berichtszeitraum auf 15,2 Mill. Euro - ein Minus von 6,1%. Die Sachaufwendungen lagen mit 7,2 (7,4) Mill. Euro um 3,2% unter dem Vorjahreswert, während sich die Abschreibungen auf Sachanlagen um 8,1% auf 1,4 (1,5) Mill. Euro verringerten. Trotz der rückläufigen Entwicklung stellen die Verwaltungsaufwendungen in Relation zum Zinsüberschuss eine Quote von 112,1 (115,4)% dar.

Der Rückgang des Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge ist aufgrund eines Sondereffekts im Zusammenhang mit der Auszahlung von Körperschaftssteuerguthaben im Vorjahr ein gruppenweit zu konstatierendes Phänomen. In Aalen belief sich diese Nettogröße auf 0,7 (4,4) Mill. Euro. Wie auch bei den anderen beiden hier besprochenen Instituten spielt der Eigenhandel (0,05 nach 0,04 Mill. Euro) bei der VR-Bank Aalen eine stark untergeordnete Rolle. Deutlich angestiegen ist derweil die Risikovorsorge (GuV-Position Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft), die nach 0,7 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr im Berichtsjahr 2007 mit 4,2 Mill. Euro ausgewiesen wird. Im Resultat dieser beiden Entwicklungen verringerte sich das Betriebsergebnis um drei Viertel auf 2,1 (8,1) Mill. Euro.

Aufgefangen wurde dieser deutliche Rückgang in der GuV durch einen neutralen Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge - im Vorjahr wurde hier ein Minus von 6,3 Mill. Euro verbucht. Bei einer Steuerposition von 0,2 (0,0) Mill. Euro wird für das Berichtsjahr 2007 ein Jahresüberschuss von 1,8 Mill. Euro ausgewiesen, der damit fast exakt dem Wert des Vorjahres entspricht und in voller Höhe als Bilanzgewinn verbucht wird.

Mit 1,06 (1,02) Mrd. Euro lag die Bilanzsumme der VR-Bank Aalen um 3,1% über dem Vorjahresniveau. Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt als größten Posten auf der Aktivseite die Kundenforderungen, die mit einem Volumen von 620,8 (629,2) Mill. Euro einen Anteil von 58,7 (61,4)% an der Summe aller Vermögenswerte darstellen. Damit wurde das Kundenkreditgeschäft zum einen leicht um 1,3% zurückgefahren. Zum anderen liegt dessen Bilanzsummenanteil bei den anderen beiden hier besprochenen Instituten deutlich höher: In Aurich beträgt die entsprechende Kennziffer 71,0 (70,8)% und in Nürtingen 68,1 (69,3)%.

Im Ausgleich setzt das Aalener Institut stärker auf das Wertpapiergeschäft. Beim Bestand an Wertpapieranlagen zeigt sich entsprechend ein umgekehrtes Bild: Hier stellen die 284,0 (252,7) Mill. Euro, die das Aalener Institut ausweist, 26,9 (24,7)% der Bilanszumme dar, während das Verhältnis bei der Volksbank Kirchheim-Nürtingen deutlich geringere 15,3 (14,3)% und bei der RVB in Aurich 16,9 (16,7)% beträgt.

Auch auf der Passivseite ist die Struktur der VR-Bank Aalen leicht anders als die der beiden anderen Genossenschaftsbanken. So machen die Kundeneinlagen mit 705,1 (698,2) Mill. Euro einen Anteil von 66,7 (68,1) Mill. Euro an der Bilanzsumme aus. Zum Vergleich: In Aurich sind es 72,0 (74,1)%, in Nürtingen 74,8 (75,4)%. Demgegenüber ist das Interbankengeschäft in Aalen mit 18,2 (18,7)% - entsprechend einem Volumen von 192,4 (192,0) Mill. Euro - stärker ausgeprägt als in Nürtingen (12,6 nach 12,1%) und in Aurich (12,9 nach 12,6%).

Personalien: Aufsichtsrat: Otto Jedele (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Günther Hausmann (Vorsitzender bis 31. Dezember 2007), Joachim Mei, Hans-Peter Weber, Kurt Abele (stellvertretendes Vorstandsmitglied seit 1. April 2008)

Raiffeisen-Volksbank Aurich

Zinsüberschuss weitestgehend konstant - Plus von 15% im Provisionsgeschäft - Verwaltungsaufwendungen um 3,4% über Vorjahresniveau - Risikovorsorge deutlich zurückgefahren - Jahresüberschuss um ein Viertel geringer - Bilanzsumme bei 957,8 (906,3) Mill. Euro - Kundenkreditvolumen um 6,0% ausgeweitet.

Der Blick auf die Ertragslage der Raiffei-sen-Volksbank Aurich-Detern-Friedeburg-Großefehn-Holtrop-Uplengen-Wiesmoor-Wittmund zeigt für das zurückliegende Geschäftsjahr 2007 einen leicht um 3,6% angestiegenen Rohertrag von 31,1 (30,1) Mill. Euro. Grund dafür ist, dass bei einem weitestgehend konstanten Zinsüberschuss (plus 1,0% auf 24,6 nach 24,4 Mill. Euro) die Nettoerträge im Provisionsgeschäft um 15,0% auf 6,6 nach 5,7 Mill. Euro gesteigert wurden. Das Verhältnis der beiden Ertragsgrößen belief sich damit auf 79,0 (81,1)% zu 21,0 (18,9)% und ist so das zinslastigste der drei in dieser Gegenüberstellung besprochenen Institute.

Erhöht haben sich gleichzeitig auch die Verwaltungsaufwendungen. Mit insgesamt 18,4 (17,8) Mill. Euro lagen sie um 3,4% über dem Niveau des vorangegangenen Jahres. Sowohl bei den Personalkosten (plus 2,3% auf 11,8 nach 11,5 Mill. Euro), wie auch bei den Sachaufwendungen (plus 7,1% auf 5,3 nach 5,0 Mill. Euro) griff die Raiffeisen-Volksbank dabei tiefer in die Taschen. Die Anschreibungen auf Sachanlagen blieben mit 1,3 Mill. Euro im Vergleich zum Jahr 2006 unverändert. Die Cost Income Ratio (CIR) wird für das Berichtsjahr 2007 auf 57% beziffert. Als Differenz aus dem Ertragspositionen und den Verwaltungskosten erhöhte sich das Teilbetriebsergebnis um 3,9% auf 12,8 (12,3) Mill. Euro.

Nachdem der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gruppenweit im Vorjahr durch die Aktivierung des Anspruches auf Auszahlung der Körperschaftssteuerguthaben beeinflusst war, belief sich diese Größe im Jahr 2007 bei der Raiffeisen-Volksbank Aurich auf 0,6 (6,1) Mill. Euro. Deutlich zurückgefahren wurde im Berichtsjahr die Risikovorsorge, nach 5,6 Mill. Euro belief sie sich auf nunmehr 1,0 Mill. Euro und macht damit einen Anteil von 7,8% am Teilbetriebsergebnis aus. Damit hat sich diese Kennzahl nicht nur von 45,7% deutlich verringert, sie liegt auch im Vergleich mit den beiden anderen hier besprochenen Institute auf einem sehr niedrigen Wert.

Mit 12,5 (12,9) Mill. Euro weist das Genossenschaftsinstitut ein weitestgehend stabiles Betriebsergebnis aus (minus 2,8%). Letzteres entspricht damit 1,44% des durchschnittlichen Geschäftsvolumens, wie das Institut anmerkt. Nach einem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von minus 0,3 (plus 0,3) Mill. Euro und einer Steuerposition in Höhe von 4,3 (2,8) Mill. Euro wird ein Jahresüberschuss von 7,8 (10,4) Mill. Euro ausgewiesen, der damit um knapp ein Viertel unter dem Niveau des Vorjahres lag. 5,4 (8,0) Mill. Euro davon wurden in offene Rücklagen eingestellt, sodass sich ein zum Vorjahr leicht angestiegener Bilanzgewinn von 2,5 (2,4) Mill. Euro ergibt.

Das Börsenjahr 2007 hat sich die RVB zu Nutze gemacht. So erhöhte sich der Bestand an Aktien um 19,3% auf 18,3 (15,3) Mill. Euro. Ebenfalls ein Plus wird bei den festverzinslichen Anlagen ausgewiesen, deren Volumen - deutlich geringer allerdings als bei den Aktienanlagen - um 5,6% auf 143,7 (136,1) Mill. Euro anstieg. Insgesamt belief sich die Wertpapierposition auf 162,0 (151,4) Mill. Euro und lag damit um 7,0% über dem Wert des vorangegangenen Jahres.

Mit einer Bilanzsumme von 957,8 (906,3) Mill. Euro zählt sich die RVB nach wie vor zu den großen Raiffeisen- und Volksbanken in Norddeutschland. Die Kundenforderungen des Auricher Instituts stiegen dabei dennoch um 6,1% auf 680,5 (641,5) Mill. Euro an und machten damit insgesamt 71,0 (70,87)% der Bilanzsumme aus.

Auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die Kundeneinlagen der Bank im Jahr 2007 um 2,7% auf 690,0 (671,9) Mill. Euro, was 72,0 (74,1)% der Bilanzsumme entspricht. Eine mit 54,9% außerordentlich hohe Wachstumsrate konnte bei den Inhaberschuldverschreibungen verzeichnet werden. Daneben legten die Tages- und Festgelder mit Wachstumsraten von 39 bis 47% ebenfalls deutlich zu.

Personalien: Aufsichtsrat: Manfred Gerdes (Vorsitzender); Vorstand: Reinhard Schoon, Johannes Willms, Johann Kramer

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