Sparkassen

Frankfurt bleibt auf Kurs

Trotz heftigem Gegenwind von Geldpolitik und Regulatoren hält die Frankfurter Sparkasse Kurs. Zwar machte sich das anhaltende und mittlerweile wirklich schmerzhafte Niedrigzinsniveau beim Zinsüberschuss (minus 6,7 Prozent auf 296,3 Millionen Euro) und am Ende auch beim Ergebnis vor Steuern (minus 17,3 Prozent auf 84,9 Millionen Euro) sowie dem Jahresüberschuss (minus 25 Prozent auf 52,5 Millionen Euro) bemerkbar. Allerdings stimmen die Erfolge im Kundengeschäft die Verantwortlichen um den neuen Vorstandsvorsitzenden Robert Restani zuversichtlich. So konnte dieser auf seiner ersten Pressekonferenz von einem Plus bei den Kundengeldern in Höhe von 3,5 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro berichten. Im Gegenzug sagte die unverändert viertgrößte deutsche Sparkasse den Rekordwert von 1,3 Milliarden Euro an Krediten zu. Das gesamte Kundenkreditvolumen erhöhte sich um fünf Prozent oder 360 Millionen Euro auf 7,54 Milliarden Euro. Das zeigt die alle Banken betreffende Herausforderung, mit üppigem Neugeschäft gegen die umfangreichen Tilgungen ankämpfen zu müssen.

Bei seinem Blick nach vorne zeigte sich Restani zwar nicht pessimistisch, aber doch eher nüchtern oder ernüchtert. Angesichts anhaltend "rauer See" sei die Zeit der Rekordergebnisse erst einmal vorbei, das Ergebnis aus dem Jahr 2015 sei die neue Realität und in dieser Form auch 2016 wieder zu erreichen. Dafür müsse, so betonte er, die konservative Bilanzpolitik fortgesetzt, die internen Prozesse weiter verschlankt und der stationäre mit dem Online-Vertrieb besser und enger verzahnt werden.

Viel Hoffnung setzt Restani in die Marktoffensive sowohl auf der Privatkundenseite als auch im Firmenkundengeschäft. Hierfür wurden die Geschäftsfelder neu sortiert und besser abgegrenzt. Allerdings haben heute schon 40 Prozent der potenziellen Kunden im Geschäftsgebiet eine Verbindung zur Frankfurter Sparkasse. Eine weitere Möglichkeit sind Kooperationen. Anfang dieses Jahres hat die Frankfurter Sparkasse eine Vereinbarung mit der S-Immobilien GmbH zur Vermittlung von Wohnimmobilien abgeschlossen, um die starke Marktposition bei Immobilienfinanzierungen weiter auszubauen. Am Filialnetz sind dagegen derzeit ebenso wenig Änderungen geplant wie bei den Gebühren für Konten und Dienstleistungen.

Um im Bild des ehemaligen Seglers zu bleiben: Die See ist zwar rau, aber die Richtung stimmt und das Schiff ist in hervorragendem Zustand und gut gewartet. Und der Steuermann scheint das richtige Gefühl für Schiff und Mannschaft zu haben, muss noch ergänzt werden.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X