Aus der Marken- und Werbeforschung

Mediaagenturen: Adblocker gefährden das Internet

Mobile und Bewegtbild werden auch 2017 die wichtigsten Wachstumstreiber digitaler Werbung sein. Das geht aus dem Foma-Trendmonitor 2016 hervor, den der Fachkreis Online-Mediaagenturen (Foma) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. veröffentlicht hat und der das Stimmungsbild unter den führenden Online-Mediaagenturen in Deutschland wiedergibt. Die mit Abstand stärksten Wachstumstreiber des digitalen Werbemarktes sind demnach weiterhin Mobile und Bewegtbild. Mobile-Display-Werbung ohne Video wird der Erwartung zufolge 2017 um 18,3 Prozent wachsen. Mo-bile-Display-Werbung (nur Video) wird sogar ein Plus von 21,9 Prozent zugeschrieben.

Auch im stationären Umfeld setzt sich die Erfolgsstory Bewegtbild fort. Mit 13,5 Prozent Wachstum hat Online-Display (nur Video) einen entscheidenden Anteil am Erfolg digitaler Werbung. Online-Display-Werbung ohne Video soll um zwei Prozent wachsen. Die Erhebung unter den Online-Media-Experten zeigt deutlich, dass sich nicht nur die Werbung, sondern auch der Nutzer stark verändern wird. So stimmen 73 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Nutzer zunehmend weniger Akzeptanz für nicht relevante Werbung haben werden. 59 Prozent geben an, dass die wachsende Zahl von internetfähigen Sensoren (IoT) Werbeflächen auf die Umwelt reagieren lassen und sie somit fundamental verändert.

Mehr als jeder dritte Befragte (36 Pro-zent) sieht in Adblockern eine ernsthafte Gefahr für das Internet. Der Einsatz von Adblockern beeinträchtige die werbe basierte Refinanzierung kostenfrei zugänglicher Inhalte und Services im Internet und gefährde in der Konsequenz die Angebotsvielfalt, wie wir sie heute kennen. Foma-Sprecher Manfred Klaus fordert deshalb Maßnahmen und Über legungen der Publisher und Vermarkter, einer Adblocker-Nutzung zum Beispiel mit Nutzungseinschränkungen zu begegnen.

Die Weiterentwicklung des digitalen Werbemarktes wird der Studie zufolge vor allem von Datenkompetenz und Cross-Device-Tracking getrieben. Alle Befragten sind sich darin einig, dass diese beiden Aspekte die relevantesten Themen sind. Ähnlich entscheidend werden Programmatic Advertising, Mobile Advertising und Audience-Verification (Überprüfung der Ergebnisse dahingehend, ob etwa die gewünschten Zielgruppen erreicht wurden).

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