Bankenchronik

9. Februar 2007 bis 21. Februar 2007

Für knapp eine Milliarde US-Dollar erwirbt die Swedbank AG, aus eigener Sicht größte Bank Schwedens und im Baltikum, die ukrainische TAS-Kommerzbank. 735 Millionen Dollar werden im Rahmen der Transaktion sofort fällig, bis zu 250 Millionen Dollar sollen in den kommenden drei Jahren je nach Perfomance der ukrainischen Bank gezahlt werden. Die TAS-Kommerzbank beschäftigt 2 300 Mitarbeiter in derzeit 170 Filialen, die Zahl der Niederlassungen wurde von 2005 auf 2006 verdoppelt. Die ukrainische Bank betreut rund 100 000 Privat- und etwa 9 000 Unternehmenskunden. Die Gesamtaktiva werden auf 1,14 Milliarden US-Dollar beziffert.

Unter der Marke DB Kredyt hat die Deutsche Bank PBC, die polnische Tochter des Frankfurter Geldhauses, eine neue Geschäftslinie für das Konsumentenkreditgeschäft (Consumer Finance) in Polen gestartet. Diese umfasst unter anderem die kurzfristige Bereitstellung von Konsumentenkrediten und funktionenübergreifenden Kreditlösungen, einschließlich Konsolidierungskrediten und Kreditkarten. Anfang Februar 2007 wurden die ersten 22 Filialen unter dem neuen Markennamen eröffnet. Ihre Anzahl soll bis zum Ende des zweiten Quartals auf 60 erhöht werden.

Die Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH, Köln, und die LBBW Asset Management GmbH, Stuttgart, sind dem BVI Bundesverband Investment und Asset Management, Frankfurt am Main, beigetreten. Damit hat der Branchenverband nach eigenen Angaben nun 83 Voll- und 78 Informationsmitglieder.

Eine Kooperation im Bereich Cash Management haben die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main, und die dänische Danske Bank gestartet. Letztere wird danach das Zahlungsverkehrsnetzwerk der Frankfurter Bank nutzen und ihren Kunden einen Zugang zu Kontodiensten, dem in- und ausländischen Zahlungsverkehr, dem Liquiditätsmanagement sowie dem Electronic Banking der Deutschen Bank ermöglichen (siehe auch Frage an Werner Steinmüller in diesem Heft).

Der Versicherer Allianz AG, München, und die Konzerntochter Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main, haben Anfang Februar dieses Jahres ihre ersten Bankagenturen in Knittlingen (Baden-Württemberg), Offenbach (Hessen) und Duisburg (Nordhrein-Westfalen) eröffnet. Das Vertriebsformat sieht vor, dass Berater des Kreditinstituts einen festen Arbeitsplatz in ausgewählten Allianz-Agenturen erhalten. Im ersten Schritt sollen bundesweit insgesamt 100 Bankagenturen eröffnet werden. Alle Agenturen werden auch über ein SB-Terminal verfügen, so heißt es von den Unternehmen, mit dem Kunden Überweisungen tätigen und Kontoauszüge ausdrucken können.

Ein Abkommen zum Kauf der Aktienmehrheit an der Nasta Insurance Company mit Sitz in Moskau hat der Schweizer Finanzdienstleister Zurich Financial Services (ZFS) unterzeichnet. Zunächst erwerbe ZFS einen Anteil von 66 Prozent an dem russischen Versicherer, während die restlichen Anteile bis 2010 übernommen werden können, heißt es in einer Meldung. Das Volumen der Transaktion, deren Abschluss nach der Bewilligung durch die russischen Aufsichtsbehörden für das erste Halbjahr in Aussicht gestellt wurde, bezifferten die beiden Gesellschaften nicht.

Der US-amerikanische Asset Manager Putnam Investments lagert die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren an State Street aus. Der Wert der betroffenen Assets wird mit 169 Milliarden US-Dollar beziffert. Die Übereinkunft umfasse zudem die Fondsbuchhaltung sowie die das Outsourcing von Investment-Operations Dienstleistungen für mehr als 450 private, institutionelle, Treuhand- und Off-shore-Portfolios.

Die Hochtief Facility Management GmbH, Essen, übernimmt in den kommenden vier Jahren das technische Gebäudemanagement in gut 500 Filialen der Commerzbank AG, Frankfurt am Main. Die Mitte Februar diese Jahres getroffene Vereinbarung sieht nach Angaben der Tochter des Baukonzerns vor, dass das bestehende Vertragsverhältnis über fast 270 Filialen in Nordrhein-Westfalen erhalten bleibt und zirka 260 Standorte in Hessen, Bayern, Ba-den-Württemberg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz hinzukommen.

Für knapp 10 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 7,4 Milliarden Euro) will die spanische Großbank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) die regionale US-amerikanische Universalbank Compass Bancshares erwerben. Durch die Transaktion sieht man sich als 19-größte Bank der USA. Die Aktiva werden auf insgesamt 47 Milliarden US-Dollar aufsteigen. Der Preis der freundlichen Offerte beinhaltet eine Prämie von 16 Prozent auf das durchschnittliche Kursniveau der Compass-Aktie in den zehn Tagen vor der Offerte. Die Summe soll zu 48 Prozent in bar sowie zu 52 Prozent über eine Kapitalerhöhung im Marktwert von 3,8 Milliarden Euro bezahlt werden.

Eine grenzüberschreitende Kooperation haben die Bayerische Landesbank (Bayern-LB), München, und die Südtiroler Sparkasse AG, Bozen, beschlossen. Das Kooperationsabkommen umfasse insbesondere Konsortialfinanzierungen, Unterbeteiligungen, Unterstützung bei Kredit- und Kapitalmarkttransaktionen, Devisen-, Geld-, Wertpapier- und Derivatenhandel, Strukturierte Produkte, M&A, Correspondent Banking, Kommunalfinanzierungen und das Immobiliengeschäft. Es bezwecke die Unterstützung der Kunden bei Aktivitäten im Geschäftsbereich des jeweiligen Kooperationspartners und schließt die Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe Bayern ein. Zusätzlich stehen den Bankkunden auch die Dienstleistungen der Niederlassungen und Tochtergesellschaften zur Verfügung, heißt es von den Instituten.

Ihre hauseigene Fondsdatenbank verkauft die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) an den Wettbewerber Morningstar. S&P will sich nach eigenen Angaben fortan ausschließlich auf das analytische Kerngeschäft mit qualitativen Fonds-Ratings fokussieren. Zukünftig werde Morningstar die quantitativen Fondsdaten für die S&P Fund Ratings zur Verfügung stellen. Der Preis der Transaktion, in deren Rahmen Daten über die Wertentwicklung, Rankings und die Investments von mehr als 135 000 Publikumsfonds aus 30 Ländern übertragen werden, wurde auf rund 55 Millionen US-Dollar beziffert.

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