Die Immobilienfinanzierer in der Genosschaftlichen Finanzgruppe

Halbjahresfinanzbericht 2018 der DZ Hyp Quelle: DZ Hyp, Halbjahresfinanzbericht 2018

Das Jahr 2017 veränderte die Aufstellung der genossenschaftlichen Finanzgruppe in der Immobilienfinanzierung maßgeblich. Denn wesentliche Schritte der zum 1. Januar 2018 erfolgten Fusion von DG Hyp und WL Bank erfolgten bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr. Künftig will die DZ Hyp in vier Geschäftsfeldern an den Markt gehen, Überschneidungen zu anderen Verbundinstituten wie der DZ Bank oder der Bausparkasse Schwäbisch Hall werden dabei nicht befürchtet. Betriebswirtschaftlich brachte das Jahr 2017 Licht und Schatten für die damals noch vier, künftig nur noch drei genossenschaftlichen Immobilienfinanzierer: Da die Risikoanforderungen bei Finanzierungen nicht aufgeweicht wurden, fällt das Neugeschäft tendenziell geringer aus als in den Vorjahren. Dafür entwickeln sich aber die Betriebsergebnisse erfreulich positiv. Ausnahme ist die Münchener Hypothekenbank, die den vierten Neugeschäftsrekord in Folge einfuhr und dennoch ein kräftiges Ergebnisplus ausweist.

DZ HYP (DG HYP und WL BANK)

Gelungener Start der DZ Hyp - Zusammenarbeit mit Volksbanken und Raiffeisenbanken intensiviert - deutliches Plus beim Zinsüberschuss im ersten Halbjahr 2018 - Verwaltungsaufwand infolge der Fusionsarbeiten erwartungsgemäß deutlich erhöht

"Eine Fusion ist immer eine Herausforderung." So bringt es der Co-Vorstandsvorsitzende der DZ Hyp, Dr. Georg Reutter im Redaktionsgespräch (siehe Seite 24) auf den Punkt. Dass das laufende Tagesgeschäft des aus DG Hyp und WL Bank rückwirkend zum 1. Januar 2018 fusionierten Instituts unter diesem Kraftakt nicht gelitten hat, verdient also Anerkennung und spricht ebenso für das entgegengebrachte Vertrauen der Kunden wie für die hohe Akzeptanz der Vorgängerinstitute am Markt. Über alle vier Geschäftsfelder (Gewerbekunden, Wohnungswirtschaft, öffentliche Kunden und Privatkunden/Private Investoren) hinweg konnte in den ersten sechs Monaten 2018 ein Neugeschäftsvolumen in Höhe von rund 4,7 Mrd. Euro erreicht werden und damit zirka 200 Mill. Euro mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2018 wird ein Neugeschäft von mehr als 8 Mrd. Euro angestrebt.

Im Segment Gewerbliche Immobilienfinanzierung, dem Hauptgeschäftsfeld der vormaligen DG Hyp, erzielte die DZ Hyp dabei in einem anhaltend anspruchsvollen Wettbewerbsumfeld ein Neugeschäftsvolumen von 2,568 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2017: 2,703 Mrd. Euro). Der strategischen Ausrichtung entsprechend entfiel der überwiegende Teil des gewerblichen Immobilienkreditgeschäfts von 2,465 Mrd. Euro auf den Kernmarkt Deutschland (1. Halbjahr 2017: 2,573 Mrd. Euro). In selektiven Auslandsmärkten generierte die DZ Hyp im Berichtszeitraum ein Neugeschäftsvolumen von 103 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 130 Mill. Euro). Der Fokus der DZ Hyp bei gewerblichen Immobilienfinanzierungen liegt auf den Kernsegmenten Büro, Wohnungsbau und Handel. Darüber hinaus deckt das Institut die Spezialsegmente Hotel, Logistik und Sozialimmobilien ab. Zielkunden sind private und institutionelle Investoren, Wohnungsunternehmen, Projektentwickler und Bauträger.

Auch das Immobilienkreditgeschäft der ehemaligen WL Bank mit Privatkunden, Wohnungsunternehmen sowie mit Fonds und Investoren entwickelte sich erfreulich: Mit einem Volumen von 2,140 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2017: 1,835 Mrd. Euro) wurde das Neugeschäft trotz ebenfalls starken Wettbewerbs in den ersten sechs Monaten 2018 spürbar gesteigert. Davon entfielen mit 1,277 Mrd. Euro rund 60 Prozent des generierten Neugeschäftsvolumens im Immobilienkreditgeschäft der vormaligen WL Bank auf das von den Volksbanken und Raiffeisenbanken vermittelte Geschäft und damit deutlich mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2017: 994 Mill. Euro). Das gemeinschaftlich mit den Primärinstituten dargestellte Kreditgeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung der vormaligen DG Hyp lag zum 30. Juni 2018 mit einem Volumen von 1,554 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Das Neugeschäftsvolumen im Kommunalkreditgeschäft im ersten Halbjahr belief sich auf 374 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 405 Mill. Euro). Davon entfielen 270 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 267 Mill. Euro) auf das Vermittlungsgeschäft durch die Volksbanken und Raiffeisenbanken und 104 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 138,2 Mill. Euro) auf das Direktgeschäft. Neben dem Neugeschäftsvolumen im klassischen Kommunaldarlehensgeschäft wurden weitere 85 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 46 Mill. Euro) an kurzfristigen unterjährigen Kassenkrediten vergeben.

Die von den beiden Vorgängerinstituten noch getrennt durchgeführten gedeckten Refinanzierungsaktivitäten beliefen sich im ersten Halbjahr 2018 auf insgesamt 2,4 Mrd. Euro. Trotz leicht steigender Zinsaufschläge war das Marktumfeld für Pfandbriefemittenten insgesamt positiv. So begab im März 2018 die vormalige WL Bank einen zehnjährigen Hypothekenpfandbrief über 500 Mill. Euro mit einem Kupon von 0,88 Prozent. Ende April folgte dann die ehemalige DG Hyp mit einer fünfjährigen Benchmarkanleihe (500 Mill. Euro) und brachte Mitte Juni einen weiteren Hypothekenpfandbrief über 500 Mill. Euro mit der Fälligkeit 30. Juni 2027 und einem Kupon von 0,75 Prozent an den Markt.

Im Segment der Privatplatzierungen sammelten beide Banken im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 770 Mill. Euro via Hypothekenpfandbriefe (1. Halbjahr 2017: 1,088 Mrd. Euro) ein. Zusätzlich wurden öffentliche Pfandbriefe über 130 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 556 Mill. Euro) am Markt platziert. Die ungedeckte Refinanzierung in den ersten sechs Monaten 2018 beider Institute in Höhe 2,022 Mrd. Euro erfolgte mit 1,705 Mrd. Euro überwiegend in der Genossenschaftlichen Finanzgruppe.

Die Bilanzsumme der DZ Hyp lag zum 30. Juni 2018 mit 74,6 Mrd. Euro knapp unter dem Niveau des Vorjahres (1. Januar 2018: 75,2 Mrd. Euro). Der Bestand an Immobilienkrediten wurde in den ersten sechs Monaten auf 43,3 Mrd. Euro (1. Januar 2018: 42,5 Mrd. Euro) ausgebaut, während die originären Kommunalkredite leicht auf 12,2 Mrd. Euro (1. Januar 2018: 12,5 Mrd. Euro) zurückgingen. Der Bestand an Staatsfinanzierungen blieb mit 13,0 Mrd. Euro stabil. Das bilanzielle Eigenkapital der DZ Hyp belief sich zum 30. Juni 2018 auf 1,762 Mrd. Euro. Der Anstieg des bilanziellen Eigenkapitals um 355,1 Mill. Euro im Vergleich zum Wert der früheren DG Hyp per 31. Dezember 2017 reflektiert die im Zusammenhang mit der Verschmelzung der WL Bank auf die DG Hyp vorgenommene Kapitalerhöhung, die am 27. Juli 2018 in die Handelsregister eingetragen wurde. Die Durchführung der Kapitalerhöhung erfolgte durch Umtausch der WL Bank-Aktien gegen DG Hyp-Aktien.

In der Ertragsrechnung der DZ Hyp spiegelt sich im ersten Halbjahr 2018 zum einen der positive operative Geschäftsverlauf in der Immobilienfinanzierung wider. Zum anderen wird sie wie erwartet aber auch von den Kosten der laufenden Fusionsarbeiten negativ beeinträchtigt. Der Zinsüberschuss lag im ersten Halbjahr 2018 mit 266,2 Mill. Euro knapp 15 Prozent über dem Niveau des ersten Halbjahres 2017 (232,1 Mill. Euro). Neben dem skizzierten Bestandsaufbau des Immobilienkreditgeschäfts trug dazu auch eine im Rahmen eines Offenmarktgeschäfts mit der Bundesbank erstmalig realisierte Prämienzahlung in Höhe von 8,4 Mill. Euro bei.

Das Provisionsergebnis liegt mit minus 16,0 Mill. Euro um 6,7 Mill. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von minus 9,3 Mill. Euro. Verantwortlich dafür sind insbesondere die im Kreditgeschäft generierten Provisionserträge, die mit 5,2 Mill. Euro recht deutlich unter dem Wert aus dem ersten Halbjahr 2017 (9,3 Mill. Euro) blieben. Trotz der intensivierten Zusammenarbeit mit den Primärinstituten konnten die im Rahmen von Vermittlungsleistungen an Volksbanken und Raiffeisenbanken geleisteten Zahlungen leicht auf 22,6 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 22,8 Mill. Euro) gesenkt werden.

Der Verwaltungsaufwand als Summe der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen und Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen liegt mit 158,1 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2018 deutlich oberhalb des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (1. Halbjahr 2017: 124,3 Mill. Euro). Maßgeblich für den Anstieg sind die bereits erwähnten Kosten im Rahmen der Fusionsarbeiten, die die Bank auf 33,3 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 5,9 Mill.) Euro beziffert.

Die ausgewiesene Risikovorsorge von 48,6 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 43,6 Mill. Euro) enthält negative Salden aus der Rücknahme von Pfandbriefen und Schuldscheindarlehen sowie aus dem Bewertungsergebnis für Wertpapiere der Liquiditätsreserve. Demgegenüber stellt sich die Kreditrisikovorsorge wie bereits im Vorjahr positiv dar. Wesentliche Kreditausfälle waren im ersten Halbjahr 2018 abermals nicht zu verzeichnen. Auf Basis vernünftiger kaufmännischer Beurteilung wurde daher eine nennenswerte, jedoch nicht genauer genannte Zuführung zu den Vorsorgereserven nach § 340f HGB vorgenommen, um möglichen zukünftigen Kreditausfällen vorzubeugen.

In ihrem konsolidierten Halbjahresbericht 2018 weist die DZ Hyp auf die weiterhin anspruchsvolle politische und gesamtwirtschaftliche Lage und die damit verbundenen Unwägbarkeiten aus der Staatsschuldenkrise - das Portfolio in den Peripheriestaaten des Instituts beläuft sich auf rund vier Milliarden Euro - hin. Auch deshalb wurden, um den besonderen Risiken dieses Geschäftszweigs Rechnung zu tragen, dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB 27,0 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 40,2 Mill. Euro) zugeführt.

Das Betriebsergebnis verringerte sich im ersten Halbjahr 2018 um rund ein Viertel auf 80,3 Mill. Euro. Wie der Co-Vorstandsvorsitzender Frank M. Mühlbauer im Redaktionsgespräch erklärt, peilt die DZ Hyp ab dem Jahr 2020 ein Jahresergebnis (vor Steuern) "oberhalb von 200 Mill. Euro" an.

Das Berichtsjahr 2017

Blickt man noch auf das jeweils getrennt ausgewiesene Gesamtjahr 2017 der beiden Vorgängerinstitute, so verzeichnete die ehemalige DG Hyp mit einem Neugeschäftsvolumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung von 6,431 Mrd. Euro (2016: 7,418 Mrd. Euro) zwar einen Rückgang von rund 13 Prozent. Es stellt aber immer noch das zweitbeste Neugeschäftsergebnis in der Geschichte der Bank dar. Bei der vormaligen WL Bank betrug das Zusagevolumen 2017 im Immobilienkreditgeschäft 3,698 Mrd. Euro (2016: 4,190 Mrd. Euro). Davon entfielen 3,134 Mrd. Euro (2016: 3,463 Mrd. Euro) auf wohnwirtschaftliche und 564,0 Mill. Euro (2016: 727,4 Mill. Euro) auf gewerbliche Immobilienkredite. Das Neukreditgeschäft mit inländischen Kommunen der WL Bank lag im vergangenen Jahr bei 567,3 Mill. Euro (2016: 993,0 Mill. Euro) und damit, nicht zuletzt aufgrund der hohen kommunalen Steuereinnahmen, deutlich unter dem Niveau der Vorjahre.

Die Bilanzsumme der DG Hyp hat sich im Geschäftsjahr 2017 leicht um 0,1 auf 36,8 Mrd. Euro erhöht. Maßgeblich dazu beigetragen hat der Immobilienkreditbestand mit einem Anstieg um 0,8 auf 20,5 Mrd. Euro. Trotz anhaltend hoher außerplanmäßiger Tilgungen konnte der Bestand an gewerblichen Immobilienfinanzierungen - auch aufgrund des Ankaufs eines Portfolios in Höhe von 0,8 Mrd. Euro von der DZ Bank - stabil gehalten werden. Der planmäßige Rückgang im nicht strategischen Immobilienkreditgeschäft, insbesondere der privaten Baufinanzierung, konnte dadurch überkompensiert werden. Im originären Kommunalkreditgeschäft ging der Bestand 2017 um 0,6 auf 5,5 Mrd. Euro zurück. Des Weiteren reduzierte sich auch der Bestand an Staatsfinanzierungen strategiekonform um 1,2 auf 5,6 Mrd. Euro. Zusammengefasst verringerte sich der Kreditbestand der DG Hyp im Geschäftsjahr 2017 um 4,0 Prozent auf 33,1 Mrd. Euro. Das bilanzielle Eigenkapital in Höhe von 1,407 Mrd. Euro per 31. Dezember 2017 blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Die Bilanzsumme der WL Bank erhöhte sich im Berichtsjahr 2017 um rund 0,7 auf 38,3 Mrd. Euro. Der Kreditbestand im Kundengeschäft wuchs von 27,5 auf 28,9 Mrd. Euro. Dafür verantwortlich zeichnete insbesondere der signifikante Bestandsaufbau im Immobilienkreditgeschäft um 1,9 auf 22,0 Mrd. Euro, während der Bestand im Kommunalgeschäft von 7,4 auf 6,9 Mrd. Euro schrumpfte. Das bilanzielle Eigenkapital per 31. Dezember 2017 lag unverändert zum Vorjahr bei 355 Mill. Euro.

Die WL Bank konnte im Jahr 2017 ihren Zinsüberschuss dank positiver operativer Geschäftsentwicklung steigern. Mit 205,0 Mill. Euro lag dieser rund 25,7 Mill. Euro über dem Vorjahreswert. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich insbesondere aufgrund der Beratungs- und Projektaufwendungen im Zuge der Fusion mit der DG Hyp um rund 18,7 auf 97,9 Mill. Euro. Dass das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit trotzdem deutlich auf 47,7 Mill. Euro (2016: 25,8 Mill. Euro) gesteigert werden konnte, ist auf den dank anhaltend geringer Ausfallquoten im Kreditgeschäft gesunkenen Risikovorsorgebedarf zurückzuführen.

Auch der DG Hyp ist es 2017 gelungen, den Zinsüberschuss um 5,4 auf 275,8 Mill. Euro zu steigern. Das Provisionsergebnis lag dagegen mit 34,2 um 7,1 Mill. Euro unter dem Vorjahreswert von 41,3 Mill. Euro. Der Verwaltungsaufwand (inklusive Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen) stieg im Geschäftsjahr 2017 um 7,7 auf 128,6 Mill. Euro. Die Aufwände für Beratungsleistungen, die im Wesentlichen zur Vorbereitung der Fusion mit der WL Bank anfielen, erhöhten sich dabei um 10,2 Mill. Euro. Bei der Bewertung des Betriebsergebnisses für das Geschäftsjahr 2017 macht die DG Hyp darauf aufmerksam, dass wesentliche Sondereffekte in den Risikoposten sowie eine unterschiedliche Dotierung der Vorsorgereserven den Vergleich zum Vorjahr erschweren. Gleichwohl übertrifft das durch eine nennenswerte Reservendotierung nach § 340f HGB negativ beeinflusste Betriebsergebnis in Höhe von 173,4 Mill. Euro (2016: 208,6 Mill. Euro) noch immer die Planungsrechnung der Bank. Gemäß abgestimmter Ausschüttungspolitik mit der DZ Bank wurde nach Steuern ein Gewinn von 50,0 Mill. Euro (2016: 80,0 Mill. Euro) an den Eigentümer abgeführt.

Personalien - Aufsichtsrat: Uwe Fröhlich (Vorsitzender); Vorstand: Frank M. Mühlbauer (Vorsitzender), Dr. Georg Reutter (Vorsitzender), Manfred Salber, Dr. Carsten Düerkop

Münchener Hypothekenbank

Neugeschäft im ersten Halbjahr 2018 "hinter den Erwartungen" - verhaltene Refinanzierungstätigkeit in den ersten sechs Monaten - erfreuliches Ergebnisplus - 2017 - vierter Rekord im Neugeschäft in Folge - Kapitalkennzahlen legen spürbar zu - kräftiger Ergebnisanstieg - Auflösung von Wertberichtigungen

Der zunehmende Wettbewerb mit sinkenden Margen und höheren Beleihungsausläufen sowie das immer knapper werdende Angebot an Objekten haben das Neugeschäft der Münchener Hypothekenbank im ersten Halbjahr 2018 ordentlich eingebremst und ließen es Unternehmensangaben zufolge "hinter den eigenen Erwartungen" zurückbleiben. Ins gesamt wurden neue Immobilienkredite im Volumen von 2,2 Mrd. Euro vergeben, eine Minus gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum von 21 Prozent. Während die Zusagen in der privaten Wohnimmobilienfinanzierung von 1,8 Mrd. Euro auf 1,4 Mrd. Euro zurückgingen, verringerte sich das Zusagevolumen im Gewerbeimmobiliengeschäft von 1 Mrd. Euro auf rund 800 Mill. Euro.

Die Refinanzierung erfolge hauptsächlich über Privatplatzierungen, die noch Ende 2017 zu "attraktiven Konditionen" bei Investoren abgesetzt werden konnten. Erst zu Beginn des zweiten Halbjahres, Anfang Juli, erfolgte die erste Emission eines Hypothekenpfandbriefs im Benchmark-Format im Volumen von 500 Mill. Euro, mit einer Laufzeit von neun Jahren und vier Monaten und einem Kupon von 0,625 Prozent. Das Emissionsvolumen von 1,4 Mrd. Euro zum Ende des ersten Halbjahres verteilte sich auf 600 Mill. Euro Hypothekenpfandbriefe und 800 Mill. Euro ungedeckte Anleihen. Öffentliche Pfandbriefe wurden erneut keine platziert.

Im ersten Halbjahr startete auch der Vertrieb des 2017 ins Leben gerufenen festverzinslichen Einlagenprodukts "Geno-Festgeld", bei dem sicherheitsorientierte Privatkunden Beträge von 10 000 bis 100 000 Euro anlegen können. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über die genossenschaftlichen Partnerbanken der Münchener Hyp. Die Resonanz der Kunden sei gut gewesen, hieß es vonseiten der Bank, die jedoch keine konkreten Zahlen bekanntgab, und es konnten neue VR-Banken als Partner gewonnen werden.

Trotz des schwächeren Neugeschäfts stiegen die Bestände an Hypothekendarlehen um 1,1 Mrd. Euro auf 30,3 Mrd. Euro. Da keine neuen Investitionen in Staatsanleihen und ähnliches getätigt wurden, schmolz der Bestand im Kapitalmarktgeschäft um 0,3 Mrd. Euro auf 5,4 Mrd. Euro ab. Die Eigenmittel beliefen sich auf 1,34 Mrd. Euro. Leichte Rückgänge verzeichnete die Münchener Hypothekenbank bei der harten Kernkapitalquote (23,0% nach 23,8% zum Jahresende 2017) sowie der Gesamtkapitalquote (24,3% nach 25,2%). Die Bilanzsumme betrug zum Stichtag 30. Juni 2018 39,4 Mrd. Euro und lag um 500 Mill. Euro über der des Jahresendes 2017.

Betriebswirtschaftlich war das erste Halbjahr dagegen sehr erfolgreich: Der Zinsüberschuss stieg um stolze 11% auf 138,1 Mill. Euro. Da gleichzeitig der Provisionsaufwand - durch das geringere Volumen im Neugeschäft - mit 35,3 Mill. Euro rund 3 Mill. Euro niedriger ausfiel, kletterte die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss um 19% auf 102,8 Mill. Euro. Ein Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 5,7 Mill. Euro auf 53,4 Mill. Euro, eine moderate Risikovorsorge, eine kräftige Dotierung der Reserven, die die Position "Abschreibung auf Wertberichtigungen und Forderungen" um 5,2 Mill. Euro auf 8,6 Mill. Euro erhöhte sowie ein Rückgang der sonstigen Erträge um 4,8 Mill. Euro führten zu einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit, das mit 35,6 Mill. Euro unter dem Vorjahreswert von 37,8 Mill. Euro lag. Eine geringere Steuerlast (12,9 nach 15,7 Mill. Euro) ließ den Jahresüberschuss dann aber doch um 600 Mill. Euro auf 22,7 Mill. Euro steigen.

Das Berichtsjahr 2017

Für die Verantwortlichen ausgesprochen erfreulich präsentiert sich das Jahr 2017: Hier wurde im Neugeschäft ein erneuter Rekord eingefahren, der vierte in Folge. Mit einem Zusagevolumen von 5,08 Mrd. Euro (2016: 4,93 Mrd. Euro) wurde erstmals die 5-Milliarden-Euro-Marke übertroffen. Dieser Rekord war in erster Linie dem gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäft zu verdanken. Dieses stieg um rund 200 Mill. Euro oder 13% auf 1,87 Mrd. Euro. Hier machten sich auch die Auslandsmärkte Großbritannien, Spanien und die Niederlande sowie die Wiederaufnahme des USA-Geschäfts positiv bemerkbar. Das Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung profitierte außerdem von der Ausplatzierungsstrategie der MüHyp, die rund 200 Mill. Euro an Finanzierungen im Nachgang zum Underwriting an andere Finanzierer und vor allem auch im Rahmen der sogenannten "Verbundsyndizierung" an die Volks- und Raiffeisenbanken weitergeben konnte.

Stagnation - zugegebenermaßen auf hohem Niveau - war dagegen in der privaten Wohnungsbaufinanzierung zu beobachten. Die Neuzusagen beliefen sich hier auf 3,19 Mrd. Euro (2016: 3,27 Mrd. Euro). Der Anteil der Genossenschaftsbanken im inländischen Privatkundengeschäft betrug wie im Vorjahr rund 2,4 Mrd. Euro, ein Anteil von etwa drei Viertel. Der Absatz über freie Finanzierungsvermittler stieg hingegen um 8 Prozent auf 419 Mill. Euro. Das von der Schweizer Postfinance vermittelte Neugeschäft lag mit 373 Mill. Euro um rund 50 Mill. Euro unter dem Vorjahresniveau.

Auch wenn die Covered-Bond-Purchase-Programme der Europäischen Zentralbank sowie die Wahlen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden 2017 für einige Verunsicherung und Zurückhaltung an den Kapitalmärkten sorgten, konnte die Münchener Hypothekenbank offensichtlich einige Emissionsfenster nutzen. Das gesamte Emissionsvolumen lag mit 5,6 Mrd. Euro um mehr als zehn Prozent über dem Vorjahresniveau. Die gedeckte Refinanzierung in Höhe von 4,2 Mrd. Euro, die 2017 spürbar ausgeweitet wurde (2016: 2,8 Mrd. Euro), erfolgte ausschließlich über Hypothekenpfandbriefe, Öffentliche Pfand briefe wurden nicht begeben. Auf die ungedeckte Refinanzierung entfielen 1,4 Mrd. Euro (2016: 2,1 Mrd. Euro). Der Anteil an Fremdwährungsemissionen ging im Berichtsjahr um insgesamt 13 Prozent zurück, da die Refinanzierungsniveaus in US-Dollar und Pfund Sterling deutlich an Attraktivität gegenüber Euro-Emissionen verloren hatten.

Entsprechend der Ausweitung der Refinanzierungsaktivitäten und der fehlenden Fälligkeiten, stieg der Bestand an langfristigen Refinanzierungsmitteln um 1,3 Mrd. Euro auf 34,1 Mrd. Euro. Davon entfielen 23,1 Mrd. Euro auf Hypothekenpfandbriefe, 3,4 Mrd. Euro auf Öffentliche Pfandbriefe und 7,6 Mrd. Euro auf ungedeckte Schuldverschreibungen. Das Gesamtvolumen der Refinanzierungsmittel - inklusive Geldmarktmittel - stieg von 35,8 Mrd. Euro im Vorjahr auf 36,4 Mrd. Euro zum 31. Dezember 2017.

Der Bestand an Hypothekenfinanzierungen konnte im Jahresverlauf um 1,4 Mrd. Euro auf 29,2 Mrd. Euro ausgeweitet werden. Wachstumsstärkstes Segment mit einem Plus von 1,0 Mrd. Euro war erneut die private Wohnimmobilienfinanzierung. Davon entfielen 17,0 Mrd. Euro (2016: 15,9 Mrd. Euro) auf inländische Finanzierungen und 4,1 Mrd. Euro (2016: 4,2 Mrd. Euro) auf ausländische Finanzierungen. Der Bestand an gewerblichen Immobilienfinanzierungen betrug wurde um 400 Mill. Euro auf 8,1 Mrd. Euro ausgeweitet. Davon entfallen 1,9 Mrd. Euro (Vorjahr 1,7 Mrd. Euro) auf Finanzierungen im Ausland. Bedeutendster Auslandsmarkt ist dabei Großbritannien mit 25 Prozent, gefolgt von den Niederlanden mit 21 Prozent und Frankreich mit 18 Prozent. Die Bilanzsumme wuchs bis zum Jahresende 2017 auf 38,9 Mrd. Euro, nach 38,5 Mrd. Euro zum Ende 2016.

Die gesamten aufsichtsrechtlichen Eigenmittel steigen von 1 341,3 Mill. Euro auf 1 390,9 Mill. Euro, das harte Kernkapital erhöhte sich von 1 251,3 Mill. Euro auf 1 316,0 Mill. Euro. Entsprechend lagen auch alle kapitalkennzahlen über den Vorjahreswerten und komfortabel über den regulatorischen Anforderungen. Die harte Kernkapitalquote belief sich 23,8% (2016: 22,9%), die Kernkapitalquote betrug 23,8% (2016: 22,9%) und die Gesamtkapitalquote 25,2% (Vorjahr 24,5%). Kräftige Steigerungsraten weist auch die Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Strich aus: Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit legte um knapp 26% auf 85,1 Mill. Euro zu. Nach einer eher moderaten Zuführung zum "Fonds für allgemeine Bankrisiken" in Höhe von 5 Mill. Euro und einem Steueraufwand von 33,8 Mill. Euro verbleibt ein Jahresüberschuss von 46,3 Mill. Euro, der um 45% höher als im Vorjahr ausfällt.

Dabei wurde der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen von 92,2 Mill. Euro auf 99,6 Mill. Euro durch ein kräftiges Plus des Zinsüberschusses von fast 10% auf 256,6 Mill. Euro - trotz eines Einmalaufwandes für die vorzeitige Auflösung von Zinsswaps im einstelligen Millionenbereich - und einem Provisionssaldo auf Vorjahresniveau in Höhe von minus 74,5 Mill. Euro überkompensiert werden. Entsprechend verbesserte sich die Cost Income Ratio leicht von 56% auf 55%. Zudem konnten im Berichtsjahr Wertberichtigungen aufgelöst werden, sodass der Saldo der Risikovorsorge im Kreditgeschäft einen positiven Ergebnisbeitrag in Höhe von 10,5 Mill. Euro (2016: minus 16,4 Mill. Euro) lieferte.

Personalien - Aufsichtsrat: Wolfhard Binder (Vorsitzender), Dr. Hermann Starnecker (stellvertretender Vorsitzender). Vorstand: Dr. Louis Hagen (Vorsitzender), Bernhard Heinlein, Michael Jung.

Bausparkasse Schwäbisch Hall (IFRS)

Höchste Gesamtbausparsumme in der Unternehmensgeschichte - Rekord beim Baufinanzierungsabsatz - außerkollektives Darlehensgeschäft dominiert immer stärker - erneuter Rückgang des Bausparneugeschäfts - Ergebnis mehr als verdoppelt - Trend im ersten Halbjahr bestätigt

"Beste Bausparkasse 2018". Bereits zum vierten Mal in Folge konnte die Bausparkasse des genossenschaftlichen Finanzverbundes diesen Titel gewinnen. In allen drei bewerteten Kategorien, Beratung, Konditionen und Kundenservice schnitt die Bausparkasse Schwäbisch Hall mit "sehr gut" ab. Diese Anstrengungen schlagen sich auch in einem anhaltend hohen Kundenvertrauen wieder: So konnte die Bausparkasse Schwäbisch Hall im ersten Halbjahr 2018 laut Geschäftsbericht der Mutter DZ Bank wie im Vorjahr rund 300 000 neue Bausparverträge abschließen. Allerdings lag die zugrunde liegende Bausparsumme mit 16 Mrd. Euro rund 900 Mill. Euro über der des Vorjahres.

Auch im Geschäftsfeld Baufinanzierung konnte der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt werden: Das Neugeschäftsvolumen stieg in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 0,3 Milliarden Euro auf 6,7 Mrd. Euro. Berücksichtigt man noch die Bauspardarlehensverträge und die Zwischenkredite sowie sonstige Vermittlungen ergibt sich ein Gesamtbaufinanzierungsvolumen von 7,7 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2017: 7,3 Mrd. Euro).

Allerdings zeigt die Ertragsrechnung im ersten Halbjahr zunehmend tiefere Bremsspuren. Das Ergebnis vor Steuern sank um 31 Mill. Euro auf 172 Mill. Euro, liegt damit aber noch über dem Wert des Jahres 2016. Vor allem der Rückgang des Zinsüberschusses um 36 Mill. Euro auf 387 Mill. Euro macht sich bemerkbar. Dieser resultiert zum einen aus spürbar niedrigen Erträgen aus der Anlage freier Mittel sowie einem steigenden Zinsaufwand. Die Bauspareinlagen erreichten nämlich mit einer Zunahme in den ersten sechs Monaten um 1,9 Mrd. Euro auf 60,2 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert. Interessanterweise gingen die Provisionszahlungen an die Volks- und Raiffeisenbanken trotz der Ausweitung im Neugeschäft kräftig von 22 Mill. Euro auf 10 Mill. Euro zurück. Negativ machten sich ein Anstieg des Verwaltungsaufwandes (plus 4 Mill. Euro auf 237 Mill. Euro) und ein gesunkenes Ergebnis aus Finanzanlagen (minus 4 Mill. Euro auf 11 Mill. Euro) bemerkbar.

Das Berichtsjahr 2017

Zum Gesamtjahr 2017: "2017 war ein solider Jahrgang beim Bausparen und ein starker bei der Baufinanzierung", fast Schwäbisch-Hall-Chef Reinhard Klein die geschäftliche Entwicklung zusammen. Im Kerngeschäftsfeld Bausparen lag das Neugeschäftsvolumen im Jahr 2017 mit 28,0 Mrd. Euro unter dem Vorjahresniveau von 29,2 Mrd. Euro. Das ist der zweite Rückgang in Folge, 2016 wurden noch 35 Mrd. Euro erreicht. Die Anzahl der abgeschlossenen Verträge verringerte sich gegenüber 2016 zwar um 11,0% auf 558 000. Allerdings stieg die durchschnittliche Bausparsumme der neu abgeschlossenen Verträge von 46 665 Euro auf 50 136 Euro. Der Platz an der Spitze war allerdings auch 2017 nicht gefährdet: Mit einem Marktanteil im eingelösten Neugeschäft von 30,9% (2016: 31,2%) verteidigten die Haller die Nummer 1 unter den deutschen Bausparkassen. Im Jahr 2017 wurden 374 146 Bausparverträge (2016: 356 533) zugeteilt. Das zugeteilte Bausparvolumen lag mit 9,7 Mrd. Euro um 2,9% über dem Vorjahreswert von 9,4 Mrd. Euro.

Noch nicht ganz nach oben hat es die Bausparkasse Schwäbisch Hall in der Baufinanzierung geschafft. Obwohl im Neugeschäft mit einem Volumen von 14,6 Mrd. Euro (2016: 13,9 Mrd. Euro) erneut ein Rekord erzielt wurde. Davon entfielen 6,2 Mrd. Euro auf eigene TA-Finanzierungen, sogenannte Zinszahlungsdarlehen, 5,9 Mrd. Euro, die an Institute der genossenschaftlichen Finanzgruppe vermittelt wurden sowie 1,9 Mrd. Euro auf eigene Bauspardarlehen und Zwischenkredite. Nicht berücksichtigt sind Vorausdarlehen der Genossenschaftsbanken, die mit einem Bausparvertrag unterlegt sind, in Höhe von 6,6 Mrd. Euro (2016: 6,3 Mrd. Euro). Während der Gesamtmarkt in der Baufinanzierung um zwei Prozent zurückging, wuchs Schwäbisch Hall um fünf Prozent.

Das Bestandsvolumen der gesamten Baudarlehen betrug zum Jahresende 39,5 Mrd. Euro, fast 10% mehr als ein Jahr zuvor. Davon entfallen lediglich noch 2,4 Mrd. Euro auf Bauspardarlehen, die insgesamt im Jahresvergleich um weitere 13% zurückgegangen sind. 35,1 Mrd. Euro oder insgesamt fast 89% dagegen sind außerkollektive Vorfinanzierungsdarlehen und Zwischenkredite 35,1 Mrd. Euro, ein Plus von 12,5%. Der Rest in Höhe von 2,0 Mrd. Euro sind ebenfalls außerkollektive sonstige Baudarlehen.

Das Volumen der Bauspareinlagen stieg 2017 um 2,9 Mrd. Euro beziehungsweise 5,3% auf 57,3 Mrd. Euro. Dies resultierte Unternehmensangaben zufolge aus dem hohen Spargeldeingang und einem im Verhältnis dazu geringen Zuteilungsvolumen. Zum Jahresende 2017 hatte die Bausparkasse Schwäbisch Hall rund 7,3 Mill. Kunden (2016: 7,4 Mill.) mit einem eingelösten Vertragsbestand von 8,5 Mill. Verträgen (2016: 8,6 Mill.). Die größte deutsche Bausparkasse betreut derzeit mit einem Volumen von 299 Mrd. Euro die höchste Gesamtbausparsumme in der Unternehmensgeschichte.

Das Konzernergebnis hat sich gegenüber dem von Sondereffekten belasteten Vorjahr mit 112 Mill. Euro auf 247 Mill. Euro mehr als verdoppelt und hat damit wieder das Niveau des Jahres 2016 erreicht. Der Zinsüberschuss stieg um 27,2% oder 178 Mill. Euro auf 833 Mill. Euro, wobei die Zinserträge weiter leicht zurückgingen (1,64 nach 1,66 Mrd. Euro), was aber von kräftig gesunken Zinsaufwendungen (minus 177 Mill. Euro auf 831 Mill. Euro) mehr als aufgefangen wurde. Allerdings waren im Zinsaufwand des Jahres 2016 auch zusätzliche Zuführungen zu Rückstellungen für bauspartechnische Risiken in Höhe von 175 Mill. Euro enthalten. Ebenfalls positiv bemerkbar machte sich das mit minus 48 Mill. Euro kräftig gesunkene Provisionsergebnis (2016: minus 85 Mill. Euro). Die Verwaltungsaufwendungen legten leicht um 3,8% auf 470 Mill. Euro zu. Die Aufwand-Ertrags-Relation belief sich im Berichtsjahr auf 57,0% gegenüber 73,2% im Jahr 2016.

Personalien - Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Rainer Baier (stellvertretender Vorsitzender). Vorstand: Reinhard Klein (Vorsitzender), Jürgen Gießler, Gerhard Hinterberger, Alexander Lichtenberg, Peter Magel (ab. 1. September 2017)

R+V Versicherung

Konzernberichterstattung nach IFRS - Anstieg Buttobeitragsvolumen um 571 Mill. Euro - Ergebnis aus Kapitalanlagen auf 3,25 Mrd. Euro gesunken - Eigenkapitalquote auf 46,7% gestiegen - verwaltete Vermögen auf 98,93 Mrd. Euro angewachsen

Der R+V-Konzern ist als Teilkonzern des DZ-Bank-Konzerns mit seinen Einzelgesellschaften in allen Versicherungsarten und -sparten des Schaden-, Unfall-, Lebens- sowie Krankenversicherungsgeschäfts tätig. Darüber hinaus wird auch übernommenes Rückversicherungsgeschäft am internationalen Markt gezeichnet.

Der Ende August dieses Jahres veröffentlichte Konzernbericht zu den Halbjahreszahlen der DZ Bank gibt einen ersten Eindruck auf den Geschäftsverlauf der R+V Versicherung in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2018. Die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft erhöhten sich um 9,6% auf 8,12 (7,40) Mrd. Euro. Damit wurde das bereits anspruchsvolle Beitragsniveau des ersten Halbjahres 2017 übertroffen.

Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft der R+V wurden die Beitragseinnahmen um 12,3% auf 4,06 Mrd. Euro gesteigert. Dabei erhöhten sich im Lebensversicherungsgeschäft die Beitragseinnahmen um 12,8% auf 3,77 Mrd. Euro. Der Geschäftsbericht führt diesen Zuwachs im Wesentlichen auf Einmalbeiträge, vor allem betreffend die Produktlinien Performance Rente und bAV, bei einem gleichzeitigen Beitragsrückgang in den Geschäftsfeldern klassische und fondsgebundene Produkte zurück. In der Krankenversicherung legten die Beitragseinnahmen im ersten Halbjahr des Berichtsjahres um 6,1% auf 294 Mill. Euro zu. Hierbei wiesen vor allem die Krankenvollversicherungen und die betrieblichen Krankenversicherungen ein starkes Wachstum gegenüber dem Vorjahreshalbjahr auf. Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft verzeichneten die Beitragseinnahmen eine Ausweitung um 4,5 Prozent auf 2,92 Mrd. Euro. Als Wachstumsträger bezeichnet die R+V insbesondere die Bereiche Kraftfahrtversicherung und Firmenhaftpflicht.

In der Übernommenen Rückversicherung zeigte sich ebenfalls eine Zunahme der verdienten Beiträge gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres in Höhe von 14,3% auf 1,14 Mrd. Euro. Als maßgeblichen Treiber werden die Kraftfahrt-Sparten sowie die Sparte Kredit/ Kaution genannt.

Das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnisse der Versicherungsunternehmen verminderte sich um 32,6% auf 1,27 (1,88) Mrd. Euro. Das langfristige Zinsniveau ist im Berichtshalbjahr seit Jahresbeginn 2018 angestiegen, wenngleich es zum Ende des Berichtszeitraums wieder auf dem Niveau von Ende Juni 2017 lag. Die für die R+V relevanten Aktienmärkte haben sich im Verlauf des ersten Halbjahres 2018 schlechter entwickelt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, so der Geschäftsbericht.

Die Versicherungsleistungen in Höhe von minus 7,71 Mrd. Euro lagen um 2,2% über dem Wert für das erste Halbjahr 2017 in Höhe von minus 7,54 Mrd. Euro. Bei den Personenversicherungsunternehmen waren insbesondere korrespondierend zu der Entwicklung der Beitragseinnahmen sowie des Ergebnisses aus Kapitalanlagen und sonstigen Ergebnissen der Versicherungsunternehmen höhere versicherungstechnische Rückstellungen zu dotieren, merkt der Geschäftsbericht dazu an. Des Weiteren wurde der Zinszusatzrückstellung ein Betrag in Höhe von 534 (341) Mill. Euro zugeführt. Im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft haben die Stürme "Friederike" und "Burglind" das Ergebnis des Berichtszeitraumes mit rund 100 Mill. Euro sowie "Wilma" und "Yvonne" mit rund 40 Mill. Euro belastet.

Nach Angaben der R+V entwickelte sich in der übernommenen Rückversicherung das Geschäft in Europa insgesamt positiv. Insbesondere im Vereinigten Königreich wurde ein starkes Wachstum erreicht. Ebenso verzeichnete die Region Asien einen erfreulichen Geschäftsverlauf, während sich für die anderen Regionen ein Ergebnisrückgang ergab. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb haben im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in allen Geschäftsbereichen, insbesondere jedoch im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft, um 4,1% auf minus 1,41 (1,35) Mrd. Euro zugenommen.

Das Ergebnis vor Steuern hat sich im Berichtshalbjahr vor dem Hintergrund der oben genannten Einflussfaktoren um minus 115 Mill. Euro auf 274 (389) Mill. Euro verringert.

Das Berichtsjahr 2017

Der Blick auf die Ertragslage der Versicherungsgesellschaft im Jahr 2017 basiert auf der Berichterstattung im hauseigenen Geschäftsbericht. Der R+V-Konzern bezeichnet den Anstieg des Bruttobeitragsvolumens als bedeutendsten Leistungsindikator um 571 Mill. Euro beziehungsweise 3,9% in einem langfristig herausfordernden Umfeld. Als besonderer Treiber für den Anstieg des Beitragsvolumens wurde im Geschäftsbericht das in Rückdeckung übernommene Geschäft der Schaden- und Unfallversicherung aufgeführt.

Im Geschäftsbereich der selbst abgeschlossenen Schaden- und Unfallversicherung konnten die bilanzielle Schadenquote (netto) und die Gesamtkostenquote (netto) gesenkt werden. Im Geschäftsbereich der Übernommenen Rückversicherung war aufgrund von Großschadenereignissen und Sondereffekten ein Anstieg der Schadenquote zu verzeichnen, während die Gesamtkostenquote (netto) sank. Im Geschäftsbereich des Lebens- und Krankenversicherungsgeschäfts war bei einem insgesamt stabilen Niveau ein geringer Anstieg der Gesamtkostenquote (netto) zu verzeichnen. Die R+V räumt den Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostenkontrolle auch für die Zukunft weiter große Bedeutung ein, um ihre wettbewerbsfähige Position auf diesem Gebiet weiter zu bestätigen und auszubauen.

Das Ergebnis aus Kapitalanlagen sank im Berichtsjahr auf 3,25 Mrd. Euro gegenüber 3,74 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Grundlage bildeten erneut die hohen laufenden Erträge, die sich mit 2,60 (2,63) Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres bewegten. Der Rückgang des Ergebnisses aus Kapitalanlagen resultierte aus der Sensitivität der Kapitalanlagen gegenüber Marktwertveränderungen.

Im Einzelnen betrugen die Gewinne aus Zeitwertänderungen 845 Mill. Euro gegenüber 1,15 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen stiegen auf 1,43 (1,22) Mrd. Euro an, die Erträge aus Gewinngemeinschaften auf 10 (5,0) Mill. Euro. Die Erträge aus Zuschreibungen gingen dagegen auf 100 (379) Mill. Euro zurück. In der Summe erzielte R+V Erträge aus Kapitalanlagen von 4,99 Mrd. Euro gegenüber 5,38 Mrd. Euro im Vorjahr. Die gesamten Aufwendungen für Kapitalanlagen betrugen 1,74 (1,64) Mrd. Euro. Diese setzten sich zusammen aus Abschreibungen in Höhe von 848 (508) Mill. Euro, Verlusten aus Zeitwertänderungen von 448 (444) Mill. Euro, Verlusten aus dem Abgang von Kapitalanlagen von 306 (546) Mill. Euro und den Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen von 136 (140) Mill. Euro. Insgesamt wurde ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 795 (682) Mill. Euro erzielt. Damit wurden die meisten Erwartungen des Managements aus dem Prognosebericht 2016 erfüllt, einige jedoch auch deutlich übertroffen.

Der R+V-Konzern verfügte zum 31. Dezember 2017 über ein bilanzielles Eigenkapital von insgesamt 7,09 (6,62) Mrd. Euro: Das Gezeichnete Kapital betrug dabei unverändert 352 Mill. Euro, die Kapitalrücklage 1,29 Mrd. Euro. Die Gewinnrücklagen beliefen sich auf 3,27 Mrd. Euro nach 2,88 Mrd. Euro im Vorjahr. Darin enthalten ist der Konzernanteil am Konzernergebnis in Höhe von 514 (475) Mill. Euro.

Die Eigenkapitalquote, definiert als Relation des gesamten Eigenkapitals in Höhe von 7,09 (6,62) Mrd. Euro zu den verdienten Beiträgen (netto) in Höhe von 15,18 (14,66) Mrd. Euro, stieg von 45,2% im Vorjahr auf 46,7%. Die Eigenkapitalrendite stieg leicht auf 14,8 (13,7)%. Sie wird aus der Relation des Ergebnisses vor Ertragsteuern von 795 (682) Mill. Euro im Verhältnis zu dem um die Rücklage unrealisierte Gewinne und Verluste bereinigten Eigenkapital in Höhe von 5,37 (4,98) Mrd. Euro ermittelt. Neben dem Eigenkapital verfügte der R+V-Konzern wie in den Vorjahren über zusätzliche Eigenmittel in Form nachrangiger Verbindlichkeiten. Diese betrugen insgesamt 84 (76) Mill. Euro.

Zum 31. Dezember 2017 betrug das verwaltete Vermögen des R+V-Konzerns 98,93 (92,69) Mrd. Euro. Davon entfielen auf die Kapitalanlagen des R+V-Konzerns 87,38 (82,67) Mrd. Euro. Die größten Bestandteile bildeten mit 53,96 (49,12) Mrd. Euro die jederzeit veräußerbaren finanziellen Vermögenswerte sowie mit 28,20 (28,32) Mrd. Euro die Kredite und Forderungen. Die Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung sowie die Anlagen der betrieblichen Altersversorgung, die für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern laufen, beliefen sich auf 11,55 (10,01) Mrd. Euro.

Personalien - Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender); Vorstand: Dr. Norbert Rollinger (Vorstandsvorsitzender), Claudia Andersch (ab 1. November 2017), Frank-Henning Florian (bis 31. Dezember 2017), Heinz-Jürgen Kallerhoff, Dr. Christoph Lamby, Dr. Edgar Martin, Julia Merkel, Marc René Michallet, Peter Weiler

VR-Leasing-Gruppe / VR Smart Finanz

Umfirmierung Mitte 2018 - Partner der Ortsbanken für einfachste Mittelstandslösungen - plus 8,6% beim Zinsüberschuss im ersten Halbjahr 2018 - Rückgang des Provisionsüberschusses - Personalkosten zurückgeführt - Ergebnis vor Steuern bei 1 Mill. Euro

Seit Mitte Juli 2018 firmiert die ehemalige genossenschaftliche VR-Leasing-Gruppe unter VR Smart Finanz. Mit dem neuen Namen will die Gesellschaft ihren Geschäftsfokus besser zum Ausdruck bringen. Sie sieht diesen in der Unterstützung der Genossenschaftsbanken in der Mittelstandsfinanzierung beziehungsweise "als subsidiärer Partner der Genossenschaftsbanken für einfachste Mittelstandslösungen". Ihrem Selbstverständnis nach will die Gesellschaft die Genossenschaftsbanken mit einfachen Finanzierungslösungen für Leasing, Mietkauf und Kredit, digitalen Services rund um den Finanzalltag und smarten Datenanalysen bei der Betreuung und Begleitung ihrer Geschäfts- und Gewerbekunden unterstützen. Schon Ende 2017 hatte das Unternehmen seine Transformation zum digitalen Gewerbekundenfinanzierer bekanntgegeben.

Kunden und Genossenschaftsbanken sollen nicht zuletzt von einer neuen Lösung für die Objektfinanzierungprofitieren, die binnen drei Minuten bis zu 250 000 Euro bereitstellen soll. Die Mittel können sowohl für neue als auch gebrauchte Objekte eingesetzt werden und ebenso sechs Monate rückwirkend für bereits angeschaffte Objekte. Als konkrete Finanzierungsobjekte der Ortsbanken über diese Lösung werden beispielsweise Nutzfahrzeuge, Anhänger, Baumaschinen oder Landmaschinen genannt. Flankierende Versicherungsprodukte über die R+V sind möglich.

Als Teil des Transformationsprozesses hatte die Muttergesellschaft DZ Bank schon im Geschäftsbericht 2017 Veränderungen in den übrigen Geschäftsfeldern angekündigt, etwa die Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner im Finanzierungsgeschäft für Einzelobjekte über 750 000 Euro. Von den Geschäftsfeldern außerhalb des Bankenvertriebs - Zentralregulierung und die Tochter BFL Leasing GmbH - will sich die Gesellschaft aufgrund des fehlenden Verbundbezugs trennen und ist in entsprechende Verkaufsverhandlungen eingetreten. Das Factoring Geschäft wird in der Muttergesellschaft weitergeführt. Mit der Aufgabe von Geschäftsfeldern ist seinerzeit schon eine Mitarbeiterreduktion angekündigt worden. Der Planung nach soll das Unternehmen 2022 noch 400 Mitarbeiterkapazitäten umfassen.

Während die VR Leasing in früheren Berichtsperionden ihre Ertragsentwicklung mit hauseigenen Presseberichten dargestellt hat, wurde im laufenden Geschäftsjahr darauf verzichtet. Einen Blick auf die Halbjahreszahlen 2018 der inzwischen umfirmierten Gesellschaft gewährt aber der Halbjahresbericht der Muttergesellschaft DZ Bank. Demnach erhöhte sich der Zinsüberschuss der VR Leasing in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 8,6% auf 76 (70) Mill. Euro.

Der Provisionsüberschuss verringerte sich um 3 Mill. Euro auf 5 (8) Mill. Euro. Als ursächlich für diese Veränderung werden im Wesentlichen die geschäftsbedingt um 5 Mill. Euro auf 11 Mill. Euro erhöhten Bestandsprovisionen an die Volks- und Raiffeisenbanken genannt. Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich auf 7 (6) Mill. Euro. Es beinhaltete im Berichtshalbjahr eine Wertaufholung in gleicher Höhe im Rahmen der Fair-Value-Bewertung für die nach der At-Equity-Methode einbezogene 50-Prozent-Beteiligung der VR-Leasing AG an der VB-Leasing International Holding GmbH, Wien (VBLI). Die Aufwendungen zur Risikovorsorge in Höhe von minus 2 (minus 6) Mill. Euro entfallen laut Halbjahresbericht mit minus 2 Mill. Euro auf eine Nettozuführung für Forderungen an Kunden.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich insgesamt um 1 Mill. Euro auf 70 (69) Mill. Euro. Um 6 Mill. Euro auf 38 (44) Mill. Euro reduzierten Personalaufwendungen, die ihrerseits im Wesentlichen auf eine verringerte Mitarbeiterzahl zurückzuführen sind, standen um 7 Mill. Eu ro auf 32 (25) Mill. Euro gestiegene sonstigen Verwaltungsaufwendungen gegenüber. Als Ursache für diese erhöhten Sachkosten nennt die Bank maßgeblich höhere Beratungsaufwendungen im Rahmen der Transformation zum Digitalen Gewerbekundenfinanzierer. Die Verminderung des Sonstigen betrieblichen Ergebnisses auf minus 15 (nach plus 4) Mill. Euro ist laut Geschäftsbericht vor allem darauf zurückzuführen, dass der Ausweis für das erste Halbjahr 2018 durch Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 12 Mill. Euro im Rahmen der Transformation zum digitalen Gewerbekundenfinanzierer geprägt war.

Das Ergebnis vor Steuern der VR-Leasing betrug 1 (13) Mill. Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation des Berichtshalbjahres wird mit 95,9 (78,4) Prozent beziffert. Der regulatorische RORAC wird mit 0,6 (8,1)% angegeben.

Das Berichtsjahr 2017

Der kurze Blick auf die Ertragsentwicklung der VR-Leasing im Berichtsjahr 2017 zeigt für den Zinsüberschuss des VR-Leasing-Teilkonzerns mit 143 (147) Mill. Euro einen Rückgang um 2,7%. Die Verminderung des Zinsüberschusses resultiert neben einer Ermäßigung im Beteiligungsergebnis um 3 auf 4 (7) Mill. Euro aus der um 8 Mill. Euro auf 2 (10) Mill. Euro rückläufigen Entwicklung in dem strategiekonform zurückgeführten Nicht-Kerngeschäft, zu dem die Bereiche Immobilienleasing, Autohändler- und Autoflottengeschäft sowie das Auslandsgeschäft der VR-Leasing zählen. Im Kerngeschäft wird den Zinsüberschuss hingegen eine Zunahme um 7 Mill. Euro auf 137 (130) Mill. Euro bescheinigt.

Die zunehmende Bedeutung der Online-Finanzierung wird mit einem Volumensanstieg des im Geschäftsjahr mit den Genossenschaftsbanken abgeschlossenen Onlinegeschäfts (Leasing- und Kreditgeschäft) in Höhe von plus 41,5% (Vorjahr: plus 10,8%) verdeutlicht. Der Anteil der online abgeschlossenen Verträge am gesamten Neugeschäft (Leasing- und Kreditgeschäft) nahm damit von 78,9% auf 83,1% im Berichtsjahr zu.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Höhe von insgesamt 10 (14) Mill. Euro weist für die Einzelwertberichtigungen eine Nettozuführung von 11 (14) Mill. Euro und für die Portfoliowertberichtigungen eine Nettoauflösung in Höhe von 3 (1) Mill. Euro auf. Dass sich der Provisionsüberschuss um 9 Mill. Euro auf 15 (24) Mill. Euro verringerte, wird maßgeblich auf die geschäftsbedingt um 8 Mill. Euro auf 15 Mill. Euro erhöhten, an die Genossenschaftsbanken zu leistenden Bestandsprovisionen zurückgeführt. Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich auf 10 (1) Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen ermäßigten sich um 21 Mill. Euro auf 136 (157) Mill. Euro. Dabei verringerten sich die Personalaufwendungen um 7 Mill. Euro auf 87 (94) Mill. Euro - im Wesentlichen infolge des Rückgangs der Mitarbeiterkapazitäten im Inland (minus 5 Mill. Euro) sowie aufgrund des Verkaufs der Lombard Lizing Ende April 2016 (minus 2 Mill. Euro) ebenso wie die sonstigen Verwaltungsaufwendungen. Letztere konnten nicht zuletzt durch die Fortsetzung der Kosteneinsparmaßnahmen um 14 Mill. Euro auf 49 (63) Mill. Euro reduziert werden.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis in Höhe von minus 39 (plus 6) Mill. Euro erklärt die Bank maßgeblich damit, dass im Geschäftsjahr zur zukunftsfähigen Aufstellung des Unternehmens Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergriffen wurden, die sich auf nachhaltiges Wachstum und eine weitere Senkung der Kosten fokussiert haben. Konkret waren damit Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 54 Mill. Euro verbunden, denen ein entsprechender Auflösungsbetrag in Höhe von 2 Mill. gegenüberstand. Das Ergebnis vor Steuern wird mit minus 17 (plus 7 Mill. Euro) ausgewiesen. Der regulatorische RORAC belief sich auf minus 7,6 (plus 2,2)%.

Personalien: Aufsichtsrat: Stefan Zeidler (Vorsitzender), Uwe Berghaus (stellvertretender Vorsitzender vom 1. Januar 2017 bis 2. April 2017), Dr. Cornelius Riese (stellvertretender Vorsitzender seit 3. April 2017), Vorstand: Theophil Graband (Vorstandsvorsitzender), Ian Lees, Kerstin Scholz

Teambank

Zinsüberschuss im ersten Halbjahr 2018 um 4,7% gestiegen - geringeres Neugeschäft in den ersten sechs Monaten 2018 - Personalkosten um 3, Sachkosten um 4 Mill. Euro gestiegen - Cost Income Ratio im ersten Halbjahr bei 50,9%

Die Teambank gehört mittlerweile seit 15 Jahren zur Genossenschaftlichen Finanzgruppe. Als Anbieter für Konsumentenkredite arbeitet sie mit dem Ratenkreditprodukt Easy-Credit und Services wie einer Finanz-App mit rund 85 Prozent der hiesigen Genossenschaftsbanken und auch mit Genossenschaftsbanken im österreichischen Markt zusammen. Konkret wird im Halbjahresbericht 2018 der DZ Bank auf eine Zusammenarbeit mit 809 der insgesamt 912 inländischen Genossenschaftsbanken und mit derzeit 105 Partnerbanken in Österreich hingewiesen.

Auf die Ertragsrechnung der Teambank in den ersten sechs Monaten dieses Jahres geht die DZ Bank in ihrem Halbjahresbericht 2018 ein. Demnach lag der Zinsüberschuss mit 221 (211) Mill. Euro infolge eines höheren Bestands im Easy-Credit um 4,7% über dem Wert des ersten Halbjahres 2017. Zurückgeführt wird diese Entwicklung auf eine anhaltend stabile Inlandskonjunktur mit niedrigen Zinsen und steigenden Reallöhnen. Als Basis für diese Ausweitung des Zinsgeschäftes wird auf die Steigerung der Kundenforderungen um 3,2% auf 8,217 (7,966) Mrd. Euro verwiesen. Gleichzeitig legte die Anzahl der Kunden um weitere 31 000 auf 864 000 zu.

Dass sich der Provisionsüberschuss um 8 Mill. Euro auf minus 5 Mill. Euro (1. Halbjahr 2017: 3 Mill. Euro) vermindert hat, wird im Wesentlichen auf das geringere Neugeschäft und die damit einhergehenden geringeren Provisionserträge aus Schutzbriefabschlüssen zurückzuführt. Die Risikovorsorge, im Berichtshalbjahr gemäß IFRS 9 ermittelt, unterschritt mit einem Betrag in Höhe von 32 (34) Mill. Euro um 2 Mill. Euro den Ausweis für den vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Laut Halbjahresbericht ist dies maßgeblich dem niedrigeren Bestandswachstum im Easy-Credit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zuzuschreiben.

Die Verwaltungsaufwendungen sind um 7 Mill. Euro auf 112 (107) Mill. Euro gestiegen, wobei die Personalaufwendungen um 3 Mill. Euro auf 45 (42) Mill. Euro und die sonstigen Verwaltungsaufwendungen vor allem aufgrund gestiegener EDV-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen sowie höherer Aufwendungen für Fremdleistungen um 4 Mill. Euro auf 67 (63) Mill. Euro zunahmen. Das Ergebnis vor Steuern lag im ersten Halbjahr 2018 mit einem Betrag von 76 Mill. Euro um 2 Mill. Euro unter dem Wert des ersten Halbjahres 2017 in Höhe von 78 Mill. Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation des Berichtszeitraums betrug in der Teambank 50,9 (48,4 Prozent). Der regulatorische RORAC belief sich auf 34,2 (36,8)%.

Das Berichtsjahr 2017

Der Blick auf das Berichtsjahr 2017 zeigt für den Zinsüberschuss der Teambank einen Anstieg um 2,9% auf 426 (414) Mill. Euro. Als Grundlage für diese Entwicklung verweist die Bank auf den Anstieg der Forderungen gegenüber Kunden um 9,4% auf 7,966 (7,284) Mrd. Euro. Gleichzeitig nahm die Anzahl der Kunden zum 31. Dezember 2017 um weitere 49 000 auf 833 000 zu. Als ein wesentliches Element ihres Kundengeschäftes will die Bank im Berichtsjahr die Einführung des medienbruchfreien Online-Vertragsabschluss für den Easy-Credit verstanden wissen. Diese Option steht für den Kunden nicht nur über den Computer, sondern auch ortsunabhängig über das Smartphone bereit.

Des Weiteren wird als geschäftsförderndes Element auf eine "innovative, mitdenkende" Personal Finance Management-App verwiesen. Zusätzlich zur Finanzreserve ihrer Kreditkarte wird den Kunden zudem seit Oktober 2016 von der Easy-Credit-Finanzreserve ohne Karte kostenlos eine Liquiditätsreserve mit einfacher Abruffunktion zur Verfügung gestellt. Zum 31. Dezember 2017 haben sich rund 179 000 Kunden diese Finanzreserve gesichert oder schon genutzt. 9,5% des Neugeschäftes wurden damit generiert. Zum 30. Juni 2018 waren es rund 191 000 Kunden und 12% des Neugeschäfts. Einen weiteren Impuls auf dem Weg zum vollständigen digitalen Kundenprozess verspricht sich die Bank von dem seit Februar 2018 im Pi lotverfahren angebotenen Kreditverkauf basierend auf Kontoumsatzdaten.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft war im Geschäftsjahr 2017 durch die zunehmende Bonitätsverbesserung des Portfolios sowie die gegenüber dem Vorjahr geringeren Abschreibungen und höheren Geldeingänge auf abgeschriebene Forderungen begünstigt. Insgesamt bezifferte sich der Risikovorsorgesaldo im Berichtsjahr auf 70 (80) Mill. Euro. Die Verwaltungsaufwendungen sind um 7 Mill. Euro auf 214 (207) Mill. Euro gestiegen, wobei die Personalaufwendungen um 3 Mill. Euro auf 84 (81) Mill. Euro und die sonstigen Verwaltungsaufwendungen vor allem aufgrund höherer IT-Aufwendungen betreffend Softwaremiete und -wartung sowie Projekte um 4 Mill. Euro auf 130 (126) Mill. Euro zunahmen. Das Ergebnis vor Steuern lag im Geschäftsjahr mit einem Betrag von 148 Mill. Euro infolge der genannten Einflussfaktoren um 5 Mill. Euro über dem Wert des Vorjahres in Höhe von 143 Mill. Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation des Berichtsjahres betrug in der Teambank 49,5 (48,1)%.

Personalien - Aufsichtsrat: Thomas Ullrich (Vorsitzender), Michael Speth (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Alexander Boldyreff (Vorstandsvorsitzender), Dr. Christiane Decker, Astrid Knipping (Mitglied seit 1. Oktober 2018), Christian Polenz

Anmerkung der Redaktion: Bei den absoluten wie auch prozentualen Veränderungen stellen einige Institute in ihrer Ertragsrechnung hinsichtlich des Vorzeichens auf die Ergebniseffekte ab.

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