Marktnotizen

Cash-Trapping im Aufwind

Die Zahl der Betrugsversuche an Geldautomaten in Europa hat im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 22 450 zugenommen. Das berichtet das European ATM Security Team (East). Die Verluste stiegen im gleichen Zeitraum um 13 Prozent auf 265 Millionen Euro. Um zwölf Prozent zurückgegangen ist dabei das Cash-Trapping, bei dem das Geldausgabefach so manipuliert wurde, dass das Geld zurückgehalten wird. Skimming-Angriffe sind zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen (um sieben Prozent) und erreichten damit das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2008. Um 75 Prozent zugenommen haben dagegen Fälle von Card-Trapping, dem Festhalten der Karten in einer vorgebauten Vorrichtung am GAA).

Der Anstieg der Betrugsverluste ging gleichwohl im Wesentlichen auf Skimming-bedingte Verluste zurück, die um 21 Prozent anstiegen. Sie entstehen mehrheitlich in den USA, Lateinamerika und der Region Asien-Pazifik. Ein neuer Trend dabei ist, dass die Kartendubletten dann eingesetzt werden, wenn die Karteninhaber in den jeweiligen Regionen unterwegs sind. Als Konsequenz nimmt das Geo-Blocking genannte Sperren von Karten für bestimmte Länder zu. Es kommt in der einen oder anderen Form in zehn der 21 untersuchten Märkte vor.

Die Zahl physischer Attacken auf europäische Geldautomaten hat im Vorjahresvergleich um sechs Prozent auf 1 920 zugenommen. Insbesondere die Fälle von Sprengungen und Gasangriffen ist zum dritten Mal in Folge gestiegen. 2012 wurden 530 Fälle registriert. Das sind 28 Prozent mehr als 2011. Der durchschnittlich Verlust bei physischen Angriffen betrug 9 705 Euro nach 15 931 Euro im Vorjahr. Insgesamt sind die Verluste aus diesem Angriffsszenario deshalb um fast ein Drittel zurückgegangen. In 40 Prozent der Fälle wurde kein Bargeld erbeutet. Die Schäden an Gerät und Gebäude können aber beträchtlich sein.

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