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Sicherheit - (Nicht ganz) bargeldloser Urlaub

Reisezeit ist Kartenzeit. Nicht nur die Deutschen, sondern auch die übrigen Europäer setzen laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Mastercard auf Reisen eher auf Kartenzahlung als während des restlichen Jahres. 91 Prozent der 3 310 Befragten aus acht europäischen Ländern gaben an, im Urlaub Karten dabei zu haben, im Alltag sind es im Schnitt rund 60 Prozent. Hauptgründe dafür sind Komfort (65 Prozent), Angst vor dem Diebstahl von Bargeld (41 Prozent), Sicherheit (38 Prozent), mangelnde Verfügbarkeit von Bargeld (37 Prozent), Schnelligkeit beim Einkauf und die bessere Übersicht über die getätigten Ausgaben (30 Prozent).

Durchschnittlich 53 Prozent der Studienteilnehmer würden der Umfrage zufolge gerne mehr per Karte zahlen, wobei die Osteuropäer (Ukraine mit 70 und Polen mit 66 Prozent) deutlich unter dem Durchschnitt liegen, Deutschland und Schweden mit 42 beziehungsweise 40 Prozent deutlich darunter). Rund jeder Zweite (in Deutschland 46 Prozent) begründet die Kartenzahlung damit, dass die Suche nach Geldautomaten eine Zeitverschwendung sei.

Das tatsächliche Zahlverhalten ist aber wohl doch nicht so kartenaffin, wie es die Kartengesellschaft zweifellos gerne hätte. Zumindest bei Kleinbeträgen greifen die meisten Europäer immer noch lieber zum Bargeld. So werden Postkarten zu 85 Prozent in bar bezahlt, Eis und Snacks beziehungsweise Trinkgelder zu 84 beziehungsweise 83 Prozent. Selbst Taxifahrten, die oftmals dem Bereich der Micropayments überschreiten dürften, werden zu 77 Prozent in bar beglichen, bei Souvenirs sind es immerhin noch 61 Prozent Barzahlungen.

Diese Zahlen relativieren vielleicht auch wieder den Anteil derjenigen Studienteilnehmer, die sich zu der Einschätzung bekannten, mit dem technischen Fortschritt werde das Bargeld bald der Vergangenheit angehören. Im Durchschnitt der acht Länder waren das 44 Prozent, mit einer Bandbreite zwischen 57 Prozent (Ukraine) und 31 Prozent (Schweden). In Deutschland teilte gut jeder Dritte (34 Prozent) diese Meinung. Auch in Großbritannien, das doch im westeuropäischen Vergleich als das Kartenland schlechthin gilt und wo auch das kontaktlose Zahlen schon sehr viel weiter vorangekommen ist als in Deutschland, liegt der Anteil der Bargeldskeptiker mit 38 Prozent nur um vier Prozentpunkte höher als in Deutschland. Ganz so schnell wird es also vielleicht doch nicht gehen. Red.

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