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Mastercard-CO2 -Rechner holt Karteninhaber ins Boot

Foto: Mastercard

Mastercard und das schwedische Fintech Doconomy haben einen CO2 - Rechner entwickelt, den Mastercard Carbon Calculator. Er zeigt Verbrauchern eine aktuelle Übersicht über ihre CO2-Emissionen anhand ihrer getätigten Transaktionen. Die kalkulierte CO2-Bilanz basiert auf den Berechnungen des unabhängig geprüften Åland- Indexes.

Mit der Funktion wird jedoch - anders als bei anderen Initiativen wie etwa der ebenfalls im April von Klarna angekündigten - nicht nur der ökologische Fußabdruck berechnet. Sondern der Carbon Calculator gibt Karteninhabern auch die Möglichkeit, die eigene CO2-Bilanz über zertifizierte Klimaschutzprojekte direkt auszugleichen. Sowohl über die Mastercard-Spendenfunktion als auch über die Prämienprogramme von Banken und Händlern können Aufforstungsprojekte der Priceless Planet Coalition unterstützt werden. Mit anderen Worten: Der Rechner gibt Karteninhabern die Möglichkeit, ihr Bekenntnis zum Umweltschutz in entsprechende Kompensationsleistungen umzusetzen, die sie selbst erbringen, sei es durch Spenden oder durch den Verzicht auf Boni, die sie anderenfalls erhalten hätten.

Im Idealfall müsste der Ausweis des ökologischen Fußabdrucks natürlich auch zu einer Verhaltensänderung führen, die vielleicht dann auch sinkende Kartenumsätze zur Folge hätte. Denn wenn derjenige, der bislang viel mit dem Auto unterwegs war - hier fließen dann hohe Tankstellenausgaben in die Kalkulation ein -, künftig mehr Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurücklegt oder wenn der Rechner - nach Corona - die klimaschädlichen Auswirkungen von Flugreisen veranschaulicht und die Menschen veranlasst, weniger zu fliegen, dann dürfte sich das auch in geringeren Kartenumsätzen niederschlagen. Diesen Preis müssen dann auch die Emittenten zahlen. So bietet der neue Carbon Calculator auch den Banken, die ihn über APIs in ihre mobilen Apps integrieren, die Möglichkeit, ihr Engagement für die Umwelt unter Beweis zu stellen, indem sie möglicherweise rückläufige Kartenerträge in Kauf nehmen. Diese Ertragseinbußen dürften sich aber angesichts des starken Trends zum bargeldlosen Bezahlen vermutlich in Grenzen halten.

Als erste Bank in Deutschland will die Oldenburgische Landesbank (OLB) ihren Kunden diesen Service in ihrer mobilen Banking-App zur Verfügung stellen. Weitere Partner werden laut Mastercard in Kürze folgen. Zudem werden Verbraucher den Carbon Calculator in wenigen Wochen auch bankenunabhängig nutzen können. Red.

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