BIOMETRIE

Smartphone als Brückentechnologie

Biometrie könnte schon bald das Smartphone ersetzen, Foto: Wirecard

Kontaktlose Karten gelten als "Brückentechnologie" für den Übergang zum kontaktlosen Bezahlen mittels mobiler Endgeräte, in denen die Karte nur noch in digitaler Form hinterlegt ist. Doch noch ehe das Mobile Payment in Deutschland einen echten Durchbruch erlebt hat, könnte es selbst zur Übergangstechnologie werden. Das meint zumindest Wirecard. Das Unternehmen sieht "den Trend, dass Biometrie das nächste Bezahlmittel nach dem Smartphone wird.

Dafür hat sich Wirecard jetzt schon gerüstet und im Juni ein smartes Bezahlterminal vorgestellt, an dem Konsumenten mit einem Scan ihrer Handfläche bezahlen können. Mit dem neuen Prototyp ergänzt das Unternehmen sein im Jahr 2018 vorgestelltes IoT-Regal auf Gesichtserkennungsbasis und zeigt, wie schnelles, komfortables Zahlen ohne weitere proprietäre Infrastruktur funktionieren kann - eine Methode, die in Zukunft traditionelle Kassen ablösen kann, so die Erwartung.

Das neue Gerät zielt nicht nur auf den Einsatz im Einzelhandel, sondern zum Beispiel auch für die Zutrittskontrolle auf Events wie Musikfestivals und Sportveranstaltungen oder im Mobilitätsbereich, zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr oder am Flughafen. Verbraucher können dann unterwegs nicht nur auf ihren Geldbeutel, sondern sogar auf ihr Smartphone verzichten.

Die schöne neue Welt hat nur einen Haken: Das Bezahlen per Handauflegen funktioniert nur, wenn der Kunde bereits registriert ist. Irgendwie müssen Bezahlinformationen ja hinterlegt werden beziehungsweise abgerufen werden können. Überall jederzeit ohne vorherige Registrierung nur per Biometrie bezahlen zu können, würde eine zentrale Datenbank voraussetzen in der jeder Verbraucher erfasst ist und auf die jedes Terminal zugreifen kann - oder die Implantation von Bezahlchips voraussetzen, wie man sie aus Science-Fiction-Filmen kennt. Beides dürfte nicht bei jedem Verbraucher auf Begeisterung stoßen, von Datenschützern ganz zu schweigen.

Ganz so schnell werden Karte und Smartphone also wohl nicht verschwinden. Die Biometrie wird aber sicher eine stetig wachsende Rolle spielen. Als zweiter Faktor bei der starken Kundenauthentifizierung ist vermutlich kein anderes Verfahren ähnlich komfortabel. Einer Umfrage von Mastercard und der Oxford University zu folge bevorzugen 93 Prozent der Befragten Biometrie gegenüber Passwörtern zum Verifizieren einer Zahlung. Red.

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