KONTAKTLOSES ZAHLEN

Trommeln für NFC

Auch das mobile Bezahlen wird in der Aldi-Kampagne beworben, Foto: S-Payment

Die Deutschen sind pandemiemüde - und sie haben sich ein Stück weit an das Leben mit Covid-19 gewöhnt. Das zeigt sich daran, dass im Einzelhandel die Zettel mit der Bitte um bargeldloses Bezahlen vielerorts wieder verschwunden sind. Partiell zeigt es sich auch im Bezahlverhalten, das teilweise in alte Verhaltensmuster zurückzufallen beginnt. Um dem entgegenzuwirken, haben S-Payment, Aldi Nord und Aldi Süd vom 17. Januar bis zum 13. Februar eine bundesweite Gewinnspiel-Kampagne zum kontaktlosen Bezahlen durchgeführt, um die Kunden der beiden Discounter noch stärker zum kontaktlosen Bezahlen zu motivieren.

Im Aktionszeitraum konnten Kunden, die in Filialen von Aldi Nord oder Aldi Süd kontaktlos mit ihrer physischen oder digitalen Girocard bezahlten, ihren Kassenbon fotografieren und und auf der Gewinnspielseite www.kontaktlosgewinnt.de hochladen, um sich die Chance auf Preise im Gesamtwert von insgesamt rund 800 000 Euro zu sichern. Dabei konnten sie den Bon auf einen Gewinn ihrer Wahl setzen, nachdem zuvor angezeigt worden war, wie viel Prozent der anderen Teilnehmer bereits auf diesen Gewinn gesetzt hatten.

Nun kann man sicher fragen, ob es angesichts einer Kontaktlosquote von zuletzt 60 Prozent überhaupt noch solcher Incentives bedarf und das kontaktlose Bezahlen längst zum Selbstläufer geworden ist. Oder ist die Situation mit der beim Impfen gegen Covid-19 vergleichbar ist: Diejenigen, die sich überzeugen lassen, sind bereits geimpft beziehungsweise zahlen bargeldlos und kontaktlos. Die übrigen, die bisher noch nicht dafür gewonnen werden konnten, lassen sich ohnehin schwer überzeugen.

Ein Stück weit gibt es hier sicher gewisse Parallelitäten. Allerdings spielen, wenn es um den eigenen Geldbeutel geht, ideologische Erwägungen vielleicht doch eine geringere Rolle. Den "Hardliner" unter den Bargeldfans mag man mit noch so vielen Incentives nicht für das bargeldlose Bezahlen gewinnen. Manch anderer wird sich jedoch mit der Aussicht auf attraktive Gewinne möglicherweise doch dazu bewegen lassen, es mit einem bislang noch ungewohnten Bezahlverfahren zumindest einmal zu versuchen. Ähnliche Aktionen hat S-Payment beispielsweise schon mit Kaufland, Lidl, Esso und Yorma's durchgeführt. Sie resultierten jeweils in deutlichen Transaktions- und Umsatzsteigerungen beim kontaktlosen Bezahlen. Daran haben Emittenten wie Händler gleichermaßen ein Interesse - ist doch die Beschleunigung des Kassiervorgangs (jenseits der Hygieneüberlegungen in der Pandemie) eines der wichtigsten Argumente für das kontaktlose Bezahlen. Der Erfolg solcher Aktionen wird naturgemäß immer geringer ausfallen, je mehr Menschen auch ohne Incentives längst regelmäßig das kontaktlose Zahlen nutzen. Bis sie sich tatsächlich erübrigen, ist es jedoch wohl noch ein weiter Weg. Red.

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