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Personal Financial Management - Figo bittet zum Beta-Test

Seit Dezember letzten Jahres ist der Markt mobiler Apps für das persönliche Finanzmanagement um ein weiteres Tool reicher. Das Münchener Startup Lean Banking GmbH lancierte die erste öffentliche Beta ihres Tools Figo, und auf der Londoner Finovate Europe präsentierten die Entwickler im Februar die nächste Stufe ihrer Produktfamilie.

Im Mittelpunkt steht die App Figo, die sich nach wie vor im Beta-Stadium befindet und ausschließlich für i-OS-Geräte verfügbar ist. Das Programm soll dabei helfen, die monatlichen Zahlungsein- und ausgänge besser im Blick zu behalten. Dabei kombiniert die App Elemente einer klassischen Online-Banking-Anwendung mit der Logik eines Haushaltsbuches und ergänzt sie mit Push-Nachrichten und Transfer-Limits. Im Rahmen der Bilanz können die Einnahmen und Ausgaben auch grafisch in Form einer Tag-Cloud angezeigt werden, um beispielsweise einen schnellen Überblick über eventuelle Kostentreiber zu erhalten.

Insgesamt ist die Funktionalität jedoch in der aktuellen Version noch überschaubar. Die Durchführung von Überweisungen etwa sucht man genauso vergeblich wie ein Offline-Konto zur manuellen Erfassung von Einnahmen und Ausgaben. Allerdings stellt das Figo-Team Weiterentwicklungen des Funktionsumfangs in Aussicht, und dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, hat das Startup in den letzten Wochen mit der Aufnahme weiterer Kreditinstitute, Kreditkarten und Payment-Accounts mehrere Male bewiesen.

Zu der Figo-Familie zählen noch weitere Produkte: Der cloudbasierte "Figo-Account" verbindet via "Figo-Connect" die eigenen Finanzdaten mit weiter führenden Diensten. Drittanbieter wie Rechnungsverarbeiter, Buchhaltungsdienstleister, Dokumentenverwaltungen, Shopsoftware, Steuererklärungsdienste oder Belegverwaltungsdienste sollen hierdurch die Finanzdaten ihrer Kunden mit intelligenten Mehrwertdiensten versehen können. Benutzern soll auf diese Weise der manuelle Prozess der Datenübertragung und Speicherung abgenommen werden. In den einschlägigen Portalen und Blogs wurde die App bislang eher zurückhaltend bewertet: Positiv hervorgehoben werden das schöne Interface, die einfache Bedienung, die reduzierte Funktionalität und der Wandel von Pull zu Push. Durchaus kritisch bewertet wird allerdings das Sicherheitskonzept der App, insbesondere hinsichtlich der Speicherung der privaten Bankdaten auf den Servern der Lean Banking GmbH.

Zwar verspricht das Unternehmen, dass bei Figo Privates privat und sicher bleibt. Das Hochsicherheits- und Hochleistungs-Rechenzentrum in Deutschland genüge höchsten Anforderungen und sei unter anderem nach BaFin 44 und KWG § 25 als "bankensicher" auditiert. Zudem würden die Login-Daten getrennt von den User-Daten gespeichert, und personenbezogene Daten seien anonymisiert. Im Vergleich zu Starmoney oder Finanzblick mag sich jedoch so mancher Nutzer bei den etablierten Anbietern Star Finanz oder Buhl Data wohler fühlen als bei einem (noch) relativ unbekannten Startup. KD

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