Karten-Blickpunkte

Fifa-Sponsoring Trostpflaster für Mastercard

Der Streit um die Sponsoring-Rechte an der nächsten Fußball-WM ist beigelegt. Im Juni teilte die Fifa mit, die Vertragsstreitigkeit mit Mastercard über das Vorkaufsrecht für das Sponsoring der Weltmeisterschaften 2010 und 2014 sei beendet. Die anhängigen Gerichtsverfahren in den USA und der Schweiz werden beigelegt. Dafür erhält Mastercard von der Fifa eine Entschädigung. Nur eine Woche später wurde dann die bereits im Mai letzten Jahres bekannt gegebene Einigung mit Visa endgültig bestätigt.

Im Grunde war dies nicht anders zu erwarten gewesen, obwohl ein US-Gericht Mastercard im Dezember 2006 Recht gegeben und festgestellt hatte, dass beim Vertragsschluss mit Visa die Vorkaufsrechte von Mastercard verletzt wurden. Für Mastercard mag dies zweifellos befriedigend gewesen sein. Eine Grundlage für eine vernünftige weitere Zusammenarbeit ist der gerichtlich bestätigte Anspruch darauf aber nicht. Dass man letztlich den Konkurrenten zum Zuge kommen lassen würde, war insofern nur folgerichtig.

Die von der Fifa nun zu zahlende Entschädigung, deren Summe nicht genannt wird, mag da ein Trostpflästerchen sein. Den Verdruss darüber, auf diese Weise aus dem Rennen geworfen worden zu sein, wird sie aber nur geringfügig lindern. Der Vergleich mit der Fifa ist kaum mehr als ein Pyrrhus-Sieg.

Zugegeben - wie stark sich solch aufwendige Sponsoring-Engagements wirklich rechnen, lässt sich nur schwer in Heller und Pfennig messen. Den Hauptwettbewerber als Partner gleich der beiden Sportereignisse mit dem größten Aufmerksamkeitswert - Olympia und Fußball-WM zu sehen, dürfte aber allein schon deshalb ärgerlich sein, weil dies kaum durch andere Maßnahmen kompensiert werden kann. Dass Fußball bei Mastercard auch weiterhin ein Thema sein wird - Beispiel Europameisterschaft - ist da vermutlich nur ein geringer Trost.

Vom WM-Rausch 2006 konnten die deutschen Banken mit ihren fußballbezogenen Bonusprogrammen und Karten im Fußball-Design dem Vernehmen nach ordentlich punkten. Wenn bei der nächsten WM in Südafrika der "Standortvorteil" wegfällt, wird Visa zumindest hierzulande davon wohl nicht so stark profitieren können. Red.

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