Blickpunkte

Geldkarte - Schattenkonten

Der Abschied von der Geldkarte bei den Genossenschaftsbanken wirft die Frage auf, was mit den aufgeladenen und vergessenen Guthaben geschehen soll - bei der jeweils letzten Karte mit Geldkarte-Funktion, aber auch bei vorangegangenen, die der Karteninhaber weggeworfen oder vernichtet hat, ohne an ein eventuelles Guthaben auf der Geldkarte zu denken. Grundsätzlich könnte die jeweils kartenausgebende Bank diese Beträge stillschweigend für sich vereinnahmen, vermutlich ohne dabei auf nennenswerte Reaktionen zu stoßen - es sei denn, Verbraucherschützer würden sich des Themas medienwirksam annehmen und die Banken damit einmal mehr in die Ecke derer zu stellen, die ihre Kunden gern übervorteilen.

Um dieses Risiko zu vermeiden, bietet sich auch noch eine andere Option. Mit Hilfe der sogenannten Schattenkonten lassen sich die "schlafenden" Guthaben dem jeweiligen Kunden zuordnen. Und das bietet den Kartenemittenten die Chance, sich als kundenfreundlich zu positionieren: Wer die entsprechenden Beträge unaufgefordert dem Kundenkonto gutschreibt und den Kunden in einem Schreiben darauf hinweist, der kann dadurch ein positives Serviceerlebnis erzeugen, wie es das Medium Debitkarte nicht allzu häufig bietet. Alternativ wäre es vorstellbar, Kunden auf die vergessenen Guthaben aufmerksam zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, diese zu spenden. So könnten beträchtliche Summen für einen guten Zweck zusammenkommen - und ein positiver Imageeffekt für die jeweilige Bank. Red.

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