Kontaktloses Zahlen

Girogo im Test: Gelungener Start

Schnell, sicher und bequem - das sind die Attribute, die dem kontaktlosen Bezahlen zugesprochen werden. Seit Mitte April wird dieses Bezahlverfahren unter dem Markenzeichen Girogo von der Deutschen Kreditwirtschaft getestet. Card-Process unterstützt als Netzbetreiber und Dienstleister der Genossenschaftlichen Finanzgruppe das Pilotprojekt zum kontaktlosen Bezahlen.

Seit einigen Monaten können Verbraucher im Großraum Hannover sowie in den Städten Braunschweig und Wolfsburg ihre Alltagseinkäufe bis zu einem Wert von 20 Euro quasi im Vorbeigehen bezahlen. Der Startschuss für das Pilotprojekt zum kontaktlosen Bezahlen fiel am 17. April dieses Jahres. Seither können Kunden von Banken und Sparkassen bei teilnehmenden Handelspartnern kontaktlos über den Prepaid-Chip auf der Girocard an der Kasse bezahlen. Die Genossenschaftsbanken sind mit 150 000 VR-Bank-Cards an dem einjährigen Testlauf der Deutschen Kreditwirtschaft beteiligt.

Die Technologie funktioniert reibungslos

Als genossenschaftlicher Netzbetreiber stattet Card-Process die am Projekt beteiligten Handelspartner mit leistungsfähigen Bezahlterminals aus und stellt sicher, dass die ausgegebenen Bankkarten fehlerfrei und gemäß den Funktionsanforderungen im Netzbetrieb abgewickelt wer den. Der Dienstleister liefert nicht nur die Geräte aus, sondern unterstützt die Händler auch bei der Installation. Sollten Fragen zur Technik oder Abwicklung von Transaktionen auftauchen, stehen dem Handel entsprechende Hotlines zur Verfügung, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell und kompetent weiter helfen.

An dem Projekt nehmen neben dem Lebensmittelhändler Edeka auch die Tankstellen-Ketten Esso, Jet, Star, McDonald , s und Hem sowie die zum Douglas-Handelskonzern gehörigen Filialisten Douglas Thalia, Christ, Appelrath-Cüpper und Hussel sowie der Dienstleister Sanifair teil. Der Auftakt des Testlaufs in der technischen Abwicklung verlief ausgesprochen zufriedenstellend. Die bisher gesammelten Erfahrungen sind sehr gut. Kleinere Probleme konnten von Card-Process schnell und nachhaltig beseitigt werden. Kurzum: Die Kontaktlos-Technologie funktioniert reibungslos. Seit Beginn des Pilotprojektes hat Card-Process knapp 600 Terminals installiert.

Funktionsfähige Lademöglichkeiten

Bei dem Pilotprojekt kommen vor allem die Terminals des Herstellers Ingenico zum Einsatz wie das iCT 250, das iWL 250 und als exklusives Angebot für den Pilotpartner Edeka das iPP 350. Die Terminals verfügen über ein integrier tes Kontaktlos-Lesemodul und sind dadurch in der Lage, kontaktlose Bezahlvorgänge zu akzeptieren und schnell zu verarbeiten. Die Geräte überzeugen nicht nur durch den Einsatz der zukunftsweisenden Telium-Technologie, sondern bieten auch vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten und eine leistungsfähige Hardware. Außerdem erfüllen sie höchste Sicherheitsanforderungen.

Card-Process sorgt in Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen Rechenzentralen zudem dafür, dass die Geldkarten problemlos mit Guthaben aufgeladen werden können.

- So stehen in der Pilotregion rund 170 Geldautomaten der Volksbanken und Raiffeisenbanken zur Verfügung, um die elektronische Geldbörse auf dem Chip der VR-Bank-Card bis zu einem Gesamtguthaben von 200 Euro aufzuladen.

- Weitere Lademöglichkeiten stehen den Kunden im Internet zur Verfügung: Unter www.geldkarte-laden.de lässt sich der Chip mit einem Chipkartenleser bequem von zu Hause aus aufladen.

Doppelt so schnell wie Bargeldzahlungen

Mit dem Pilotprojekt sammeln die Volksbanken und Raiffeisenbanken Erfahrungen mit der Kontaktlostechnologie, um deren Chancen und Akzeptanz bei Händlern und Kunden besser beurteilen zu können. Insgesamt wurden etwa 1,3 Millionen Karten ausgegeben. An dem Girogo-Testlauf nehmen auf Seiten der Genossenschaftlichen Finanzgruppe die Hannoversche Volksbank, die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg, die Volksbank Hildesheim und die Volksbank Schaumburg teil.

Das kontaktlose Bezahlen besticht vor allem durch seine Schnelligkeit. Die Verbraucher müssen ihre Karten zum Begleichen der Beträge nicht mehr aus der Hand geben. Es reicht, die Karte wenige Zentimeter (bis zu vier Zentimeter) vor ein Lesegerät zu halten. Mithilfe der Funktechnik Near Field Communication (NFC) werden die Daten kontaktlos über kurze Distanzen übertragen. Damit entfällt nicht nur das lästige Suchen nach Kleingeld, sondern auch das Warten auf Wechselgeld. So kann in weniger als einer Sekunde bezahlt werden. Unter dem Strich heißt das: Das kontaktlose Bezahlen ist deutlich schneller als eine Barzahlung und spürbar schneller als eine kontaktbehaftete Kartenzahlung. Ein Vorteil für alle Beteiligten.

Auch Paypass im Test

Um weitere Erfahrungen zu sammeln, läuft derzeit auch ein genossenschaftliches Pilotprojekt in Hamburg. So testet die Hamburger Volksbank seit Anfang 2012 gemeinsam mit der DZ Bank das kontaktlose Bezahlen mit Kreditkarte auf Basis der Paypass-Technologie von Mastercard. Bislang wurden etwa 1500 Kreditkarten ausgegeben, mit denen bis zu einem Betrag von 25 Euro ohne PIN oder Unterschrift kontaktlos bezahlen werden kann. An dem Projekt sind etwa 15 Händler beteiligt, darunter die Restaurant-Kette Vapiano sowie die Tankstellen-Ketten Star und Aral. Über die Zwischenergebnisse der Pilotprojekte beraten in ihrer turnusmäßigen Sitzung die Mitglieder des Fachrats Zahlungsverkehr beim BVR. Grundsätzliche Entscheidungen werden nach Beendigung des Pilotprojektes getroffen.

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