Innovationen im Zahlungsverkehr

i-Zettle bei den Genossen: gute Resonanz

Ohne entsprechende Einsatzmöglichkeiten wird sich die Nutzung der von Banken ausgegebenen Debit- oder Kreditkarten nicht erhöhen. Auch wenn Karten aus den Läden der großen Einzelhändler schon seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken sind, werden insbesondere in Deutschland die Defizite deutlich: Etwa, wenn man schnell mit dem Taxi zum Flughafen muss, der Lieferservice die Pizza bringt oder der Schornsteinfeger zur jährlichen Sicherheitsprüfung kommt.

Die Volks- und Raiffeisenbanken haben mit i-Zettle nun eine mobile Bezahllösung für Kleinunternehmen, Selbstständige und sogar Privatkunden im Angebot, die sich zum Bestseller entwickeln könnte.

Jeder Einwohner Deutschlands hat statistisch gesehen 1,6 Debit- oder Kreditkarten im Portemonnaie. Damit haben wir zu den Briten mit 2,3 Karten pro Einwohner noch etwas Potenzial nach oben, stehen aber im Vergleich zu den Niederländern (1,8 Karten pro Einwohner) und unseren französischen Nachbarn (1,3 Karten pro Einwohner) ganz gut da.

Unterdurchschnittlich viele PoS-Terminals

Woran liegt es also, dass die Deutschen nur 36 Mal im Jahr ihre Karten einsetzen, während die Franzosen 122 Mal, die Niederländer 146 Mal und die Briten sogar 158 Mal die Karte zücken, wenn es an der Kasse heißt "wie möchten Sie zahlen"?

Die ausführlichen Statistiken der Europäischen Zentralbank liefern neben kultu rellen Unterschieden noch eine weitere entscheidende Begründung. So liegt die Anzahl der Akzeptanzstellen in Deutschland gemessen an der Einwohnerzahl deutlich unter denen der Nachbarstaaten. 711 000 PoS-Terminals gibt es in Deutschland für 82 Millionen Einwohner (was 8,6 Terminals pro 1 000 Einwohner entspricht). In den Niederlanden sind es pro Einwohner fast doppelt so viele und in Frankreich und Großbritannien fast zweieinhalbmal mehr (siehe Abbildung 1).

i-Zettle ist ein junges und innovatives schwedisches Unternehmen, das seit 2011 mit Hilfe einer App und eines Mini-Chipkartenlesers Smartphones und Tablets in mobile Bezahlstationen verwandelt. Mehr als 75 000 Kunden hat i-Zettle in den nordischen Ländern und Großbritannien bereits gewonnen und jeden Monat kommen allein im Heimatmarkt Schweden über 1000 neue hinzu.

Bei den Kunden gut angekommen

Inzwischen ist der Dienst auch in Spanien und seit Ende Oktober 2012 in Deutschland verfügbar. i-Zettle hat dazu Partnerschaften mit der DZ Bank AG als Zent ralinstitut der Volksbanken und Raiffeisenbanken, dem Zahlungsverkehrdienstleister Equens SE und der Deutschen Telekom AG geschlossen. Schon im November war i-Zettle zunächst in ausgewählten Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich (siehe Abbildung 2).

Während der Pilotphase waren insgesamt 25 000 Chipkartenleser in Deutschland kostenlos erhältlich. Dabei ist das Angebot bei den Kunden so gut ankommen, dass die Volks- und Raiffeisenbanken i-Zettle mit Unterstützung der DZ Bank nun flächendeckend anbieten werden.

Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass sich damit gerade neue Händlerkunden gewinnen lassen, die heute noch keine Kartenzahlungen akzeptieren.

Exklusivität als Wettbewerbsvorteil

Die zugesicherte Exklusivität von i-Zettle ist der entscheidende Vorteil im hart umkämpften Wettbewerb. Damit hat der genossenschaftliche Finanzverbund derzeit ein Alleinstellungsmerkmal im Finanzdienstleistungssektor in Deutschland.

Auch Jacob de Geer, CEO und Gründer von i-Zettle, sieht einen großen Bedarf für das mobile Bezahlen: "Wir verwandeln uns immer mehr in eine bargeldlose Gesellschaft. Aber für kleine, meist mobil agierende Gewerbetreibende wie Handwerker, Hausmeister oder Markthändler sind die traditionellen Kartenterminals zu teuer. Für diese Kundengruppe bedeutet i-Zettle, dass sie nie wieder ein Geschäft verpassen und aufwendige Abrechnungen ein Ende haben."

Deutschland wird als einer der Kernmärkte betrachtet und soll langfristig bedient werden - aufseiten der Privatpersonen, aber auch der Kleinunternehmer. Ziel des Unternehmens ist es, Marktführer in Deutschland zu sein, mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken und der Telekom als Partner.

Zertifizierter Chipkartenleser

Das Bezahlen mit i-Zettle erfolgt über einen zertifizierten Chipkartenleser, der auf das Smartphone oder Tablet mit Apple iOS oder Android Betriebsystem gesteckt wird. Der Kartenleser ist im Handumdrehen einsatzbereit. Es ist lediglich nötig, sich einmalig auf der i-Zettle Webseite zu registrieren sowie die entsprechende App herunterzuladen. Dann können Kartenzahlungen auf einfache Art und Weise entgegengenommen werden.

Sobald der Kartenleser aufgesteckt wird, öffnet sich die App automatisch. Hier kann zunächst der Betrag und eine Beschreibung eingegeben werden.

Nachdem die Karte in den Reader eingeführt wurde, unterschreibt der Kunde ganz einfach mit dem Finger direkt auf dem Bildschirm und bestätigt die Zahlung.

Käufer erhalten zusätzlich sofort nach dem Bezahlen einen Kaufbeleg per E-Mail (siehe Abbildung 3) und können somit ihre Abrechnung zeitgleich überprüfen.

Die Umsätze überweist i-Zettle auf das Konto des Verkäufers. Die Abrechnung sowie weitere nützliche Informationen stehen diesem im Händlerportal zur Verfügung.

Höchster Sicherheitsstandard der europäischen Kartenindustrie

Während die Produkte der Wettbewerber meist nur den Magnetstreifen der Karte einlesen, liest i-Zettle den Chip der Debit- (alternativ Girocard) und Kreditkarten ein und erfüllt damit weitaus höhere Sicherheitsstandards.

Zum Marktstart in Deutschland ist die Bezahllösung vorerst nur für Mastercard und American-Express-Kreditkarten sowie das kartenbasierte elektronische Lastschriftverfahren möglich.

An der Akzeptanz von Visa-Karten und Girocard-Transaktionen mit Hilfe von Chip & PIN wird intensiv gearbeitet. Equens wird mit seiner Tochtergesellschaft Montrada die Zahlungsvorgänge von i-Zettle in Deutschland abwickeln.

Für die DZ Bank ist der strategische Wert von i-Zettle für die genossenschaftliche Finanzgruppe immens: Zahlungen sind der Kern des Bankgeschäfts - und die Sicherheit mobiler Bezahlsysteme ist für die DZ Bank extrem wichtig. Sie untermauert den grundlegenden, kooperativen Ansatz einer verlässlichen und glaubwürdigen Partnerschaft mit den Kunden. Mit der Kooperation wird Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken eine weitere innovative Lösung im Mobile-Payment-Portfolio angeboten, die auch in Zukunft weiterentwickelt wird.

Bei i-Zettle gibt es keine versteckten monatlichen Grundgebühren und keine Mindestumsätze. Stattdessen fällt bei jeder Transaktion nur eine Gebühr von 2,75 Prozent des Kaufpreises an. Dies beinhaltet die Zahlungsgarantie.

Zudem erfüllt i-Zettle höchste Ansprüche an Sicherheit und Datenschutz bei der Zahlungsabwicklung. Mit der aktuell zum Einsatz kommenden Chip & Sign-Technologie liest der Kartenleser die Zahlungsinformationen direkt vom Kartenchip ein. Diese Methode bietet besten Schutz vor Missbrauch und Betrug und ermöglicht es i-Zettle, die höchsten Sicherheitsstandards der europäischen Kreditkartenindustrie (EMV) zu erfüllen.

Um Kontoinformationen der Nutzer vor Verlust und unberechtigtem Zugriff zu schützen, entspricht i-Zettle den weltweit anerkannten Sicherheitsstandards zum Schutz von Kontodaten Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS). Weder auf dem Kartenleser noch auf dem Mobilgerät werden persönliche Daten gespeichert! Sämtlicher Datenverkehr wird verschlüsselt.

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