Firmenkarten

Airplus tauscht Kernsysteme aus

"Wenn man Digitalisierung ernsthaft umsetzen will, muss man die zugrunde liegenden Systeme austauschen." Das sagt Roland Kern, Geschäftsführer der im Firmenkartengeschäft tätigen Lufthansa-Tochter Airplus. Dieser Einsicht folgend, hat das Unternehmen den Austausch aller Kernsysteme in Angriff genommen und damit die bisher größte IT-Transformation der Firmengeschichte.

Ziel sind schnellere Produktinnovationen, digitale Prozesse und eine noch stärkere Steigerung der ohnehin schon hohen Datenqualität.

Neben den reinen Zahlungsprozessen spielt im Firmengeschäft die Anreicherung um Zusatzinformationen wie Kostenstelle, Personalnummer, Projekt oder - dort wo Reisekosten an einen Kunden weitergereicht werden können - auch um den jeweiligen Kunden eine wichtige Rolle. Dies geschieht bei Airplus bereits zu 94 Prozent automatisiert. Die restlichen sechs Prozent, die heute noch manuell ergänzt werden müssen (und das betrifft immerhin 3,2 Millionen Transaktionen), will man künftig durch künstliche Intelligenz vervollständigen lassen - etwa, indem eine Personalnummer aus früheren Transaktionen des betreffenden Mitarbeiters automatisch nachgetragen werden.

Pilotiert wird diese Airplus-Eigenentwicklung bereits bei einigen Kunden. In Testanwendungen habe man die Datenvollständigkeit auf 99,5 Prozent steigern können. Der Rollout soll noch im Jahr 2018 erfolgen.

Eine andere Neuerung, die auf Basis der neuen IT-Plattform möglich werden soll, ist die Einführung einer europäischen Corporate Card für insgesamt 19 Märkte, also auch dort, wo man bisher mit Partnerbanken zusammengearbeitet hat. Dies, so Diemer, erfolgt auf vielfachen Kundenwunsch. Denn gerade international tätige Unternehmen finden es lästig, wenn Company Account und Corporate Card nicht aus einer Hand kommen und sie für die Karten in verschiedenen Ländern unterschiedliche Ansprechpartner haben. Abgerechnet wird jeweils in lokaler Währung (Euro, Schweizer Franken, dänische, norwegische, schwedische und tschechische Krone, britisches Pfund, ungarischer Florint und polnischer Zloty).

Die Kartenbasis an physischen Karten wird damit erneut steigen. Bereits 2017 kamen durch die Akquisition der britischen BCC Corporate 85 000 Karten hinzu. Wie viele mit der einheitlichen europäischen Corporate Card noch einmal hinzukommen sollen, gibt Airplus bislang nicht bekannt. Red.

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