Kartendienstleister

Concardis: die GZS als Muster?

Die Finanzinvestoren Advent und Bain machen Ernst mit dem vom Marcus W. Mosen energisch betriebenen Umbau von Concardis und wollen das Unternehmen mit dem im vergangenen Jahr von der Otto Group übernommenen Dienstleister Ratepay, dem Netzbetreiber Cardtech, den Concardis 2017 übernommen hatte, mit den ebenfalls im vergangenen Jahr übernommenen Concardis-Töchtern PCS Paycard Services sowie Simplepay und Mercury Processing Services in der Concardis Payment Group zusammenführen. Ziel bleibt es, Concardis zum digitalen Payment-Champion in der DACH-Region zu machen.

Wie genau die Gruppe gebaut sein wird und welche Vorteile man sich davon verspricht, erklärt Concardis bisher nicht näher. Mit der Zusammenführung der Dienstleister in einer Gruppe dürfte es jedoch künftig noch einfacher werden, Händlern für jeden Bedarf Lösungen aus einer Hand anzubieten und dabei zugleich von Synergien zu profitieren. Vom Terminalgeschäft und Netzbetrieb über digitale Wallets bis hin zu Acquiring- und Payment-Service-Providing ist dann alles vereint.

Die neue "Concardis Group" unter CEO Robert Hoffmann folgt damit dem generellen Branchentrend, möglichst viele Payment-Dienstleistungen zu bündeln, weil nur so die nötige Reichweite und die Volumina erreicht werden, die es braucht, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zentrale Steuerung ist da sicher kein Nachteil.

Nur: Gar so neu ist das alles eigentlich nicht. Auch früher schon gab es in Deutschland einen Dienstleister, der zumindest einen großen Teil des (damals auf die Karte beschränkten) elektronischen Zahlungsverkehrs unter einem Dach bündelte und bis zur Aufspaltung 1997 gleichzeitig im Issuing, Acquiring und Processing tätig war. Die technische Entwicklung, die heute wieder zu immer größeren Rundum-Anbietern führt, war bei der Aufteilung in Spezialisten für die jeweiligen Teilbereiche sicher nicht absehbar. Der Weg zurück ist aber nun ein mühsamer. Dass die Komplexität des Geschäfts seitdem erheblich zugenommen hat, macht das nicht einfacher. Red.

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