Mobile Payment

Deutsche mit ihren Bedenken nicht allein

Quelle: pixabay

Mit Vorurteilen ist es bekanntlich so eine Sache: Oft ist etwas Wahres dran, aber sie stimmen eben nur bedingt. So ist das auch, wenn es um die Deutschen und den Zahlungsverkehr geht. Richtig ist, dass die Bundesbürger immer noch vergleichsweise stark aufs Bargeld setzen. Die immer wieder wiederholte These, die Deutschen seien gewissermaßen Bargeld-Europameister, ist jedoch so nicht haltbar. Denn in anderen - vor allem südeuropäischen - Ländern sind Bargeldaffinität und -nutzung noch deutlich ausgeprägter.

Ganz ähnlich steht es um die Sicherheitsbedenken, wenn es um das mobile Zahlen geht. Das belegt eine Studie der Rechtsanwaltskanzlei Osborne Clare, in der Verbraucher in Europa unter anderem nach den Sorgen befragt wurden, welche sie mit Blick auf das mobile Bezahlen hegen. Hier liegt das Besorgnisniveau der Deutschen mit einer Ausnahme in allen abgefragten Kategorien über dem europäischen Durchschnitt. Die Ausnahme bezieht sich auf die Sorge, was passiert, wenn das Mobiltelefon verloren geht. Hier liegen die Deutschen mit 67 Prozent Nennungen "ziemlich oder sehr besorgt" genau im Durchschnitt der acht untersuchten Länder. Dennoch sind die Deutschen in Sachen Mobile Payment nicht in allen Punkten die Bedenkenträger Nummer eins. Spitzenreiter sind sie bei der Sorge um Sicherheitsverletzungen (84 Prozent), der Preisgabe zu vieler persönlicher Daten (84 Prozent) und mit Blick auf nicht funktionierende Technologie (75 Prozent). Auf Platz zwei kommen sie mit 52 Prozent hinter den Briten (57 Prozent) bei Bedenken hinsichtlich zu niedrigen Akkustands der mobilien Geräte, der Zahlungen unmöglich machen könnte.

Auch dort, wo die Deutschen Spitzenreiter sind, bewegen sie sich übrigens in guter Gesellschaft. Die für Spanien und Frankreich ausgewiesenen Werte sind regelmäßig nahe an den deutschen. Und die Sorge um Betrug beim mobilen Bezahlen ist bei den Spaniern (87 Prozent) und Franzosen (85 Prozent) sogar noch ausgeprägter als bei den Deutschen (85 Prozent).

Auch die Briten liegen in Sachen Fraud mit einem Anteil von 81 Prozent besorgter Verbraucher übrigens auf dem europäischen Durchschnitt, bei allen anderen Punkten, die Verbraucher Sorgen machen, sogar über dem Durchschnitt. Der emsigen Nutzung des mobilen Bezahlens scheint das allerdings keinen Abbruch zu tun. Hier wäre es einmal interessant zu sehen, in welchem Umfang, die Sorgen in Bezug auf Bezahlverfahren das tatsächliche Bezahlverhalten in den einzelnen Ländern beeinflussen oder welche anderen Aspekte die Sorgen möglicherweise überkompensieren.

Am wenigsten besorg zeigen sich in der Untersuchung die Verbraucher im inzwischen nahezu bargeldlosen Schweden. Dort liegt der Anteil derjenigen, die sich zu den abgefragten Kategorien ziemlich oder sehr besorgt zeigen, durchweg erheblich unter dem Durchschnitt der acht untersuchten Länder. Das gilt auch für die Niederländer. Das ließe sich vielleicht so interpretieren, dass die Sorge mit der Gewöhnung schwindet. Red.

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