Sepa

Jetzt auch für Verbraucher

Jetzt ist es so weit. Zum 1. Februar 2016 sind die vom Gesetzgeber gewährten Übergangsfristen für Verbraucher bei den Sepa-Zahlverfahren ausgelaufen. Seitdem können auch sie statt Kontonummer und Bankleitzahl nur noch die IBAN verwenden. Immerhin ist zum Stichtag auch die Vereinfachung in Kraft getreten, wonach die internationale Bankleitzahl BIC nur noch bei grenzüberschreitenden Zahlungen in Länder außerhalb der Europäischen Union beziehungsweise außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraum, anzugeben ist.

Viele Verbraucher dürften sich mittlerweile an die neuen Formate gewöhnt haben. Schließlich werden auf vielen Rechnungen längst nur noch IBAN und BIC angegeben. Und doch werden sich manche Bankkunden umgewöhnen müssen. Denn auch die automatischen Konvertierungsservices dürfen Banken und Sparkassen nun nicht mehr anbieten. Was für die Kreditwirtschaft vielleicht eine zumindest kleine Entlastung der IT-Systeme darstellt, macht für Kunden, die darauf bisher zurückgriffen, das Überweisen mühsamer.

Die Kreditinstitute nutzen deshalb die Gelegenheit, einmal mehr auf die Vorteile des Online-Bankings zu verweisen. Im Vergleich zu papierhaften Überweisungsaufträgen muss der Kunde hier seine eigene IBAN schließlich nicht erst eintippen. Gespeicherte Überweisungsvorlagen im Online-Banking sind zudem automatisch auf die Sepa-Verfahren umgestellt. Und wer auch die Kontodaten des Empfängers nicht eintippen möchte, kann in vielen Fällen mit der Banking-App auf QR-Codes zurückgreifen, sofern sie auf Rechnungen aufgedruckt sind. Werden die Informationen auf diesem Wege eingelesen, reduziert sich die Gefahr von Fehleingaben. Beim Bestreben, den Anteil papierhafter Überweisungen zurückzudrängen, spielt die letzte Stufe bei den Sepa-Überweisungen den Banken also sicher in die Hände.

Dass es dem Kunden an mancher Stelle nicht allzu einfach gemacht wird, seine IBAN überhaupt zu finden, mag insofern als Instrument der Kundenerziehung zu bewerten sein. Trotzdem ist es kein guter Service, dass es (insbesondere unter den Genossenschaftsbanken) einige Institute nicht geschafft haben, ihre Kunden zum Stichtag mit Bankkarten auszustatten, die die neuen Angaben auf der Vorderseite tragen, anstatt sie in Miniaturschriftgröße auf der Kartenrückseite zu verstecken. Dort sind sie vor allem für ältere Kunden, unter denen der Anteil der Online-Banking-Nutzer vielleicht doch noch etwas geringer ist als unter den jüngeren Jahrgängen, mühsam zu finden und zu entziffern. Bei allem Verständnis für die Kosten, die mit einem vorzeitigen Kartenaustausch verbunden sind: Hier hätte man vielleicht besser vorausplanen können. Red.

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