SCHNITTSTELLEN

Giropay für alle

Bei Giropay gab es immer einen Wermutstropfen: Die Bankenabdeckung war nicht umfassend, eine Reihe von privaten Banken fehlte im Giropay-Netz. Das ändert sich mit der PSD2. Denn über die Schnittstellen können nun alle Kreditinstitute auch ohne entsprechende vertragliche Regelung angebunden werden, so zum Beispiel die Deutsche Bank oder die Hypovereinsbank. Das soll nun seit Beginn des vierten Quartals dieses Jahres sukzessive erfolgen.

Grundsätzlich, so heißt es von Giropay, werde die direkte, vertragliche Zusammenarbeit mit den Banken und Sparkassen präferiert - und für diesen Weg hat sich der Großteil der deutschen Kreditinstitute auch entschieden - rund 1 500 insgesamt, die mehr als 85 Prozent des Privatkundenmarkts in Deutschland repräsentieren. Für die übrigen ist Giropay nun also einer der "Drittanbieter", denen gemäß PSD2 eine Schnittstelle bereitgestellt werden muss. Um die nahezu vollständige Bankenabdeckung in Deutschland zu erreichen, nutzt Giropay die PSD2-Schnittstelle der Institute ("NextGenPSD2). Auf diesem Weg kann das Online-Überweisungsverfahren perspektivisch von 45 Millionen Bankkunden in Deutschland genutzt werden.

Das ist vor allem deshalb von Relevanz, weil Giropay dasjenige Bezahlverfahren ist, das von Kommunen am häufigsten als Bezahloption für Leistungen im Rahmen des E-Government angeboten wird - und das nicht selten als einziges Verfahren überhaupt. Für manchen Bürger, dessen Bank bisher keine vertragliche Anbindung an das Online-Überweisungsverfahren hat, könnten damit Digitale Dienstleistungen seiner Gemeinde erstmals verfügbar werden. Auch das ist Europa. Red.

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