INTERNET DER DINGE

Mastercard richtet den Blick auf das Fahrzeug

Das Fahrzeug wird zur Daten- und Bezahlplattform, Foto: Ryd

Das Internet der Dinge verändert auch das Bezahlen. Das haben Mastercard und Visa schon lange vorausgesagt. Ganz so unsichtbar wie in Science-Fiction-Filmen wird das Bezahlen wohl nicht werden - das verhindert schon das Verbraucherschutzrecht. So ist die erste IoT-Anwendung, der Dash-Button von Amazon mittlerweile vom Markt verschwunden, weil er zwar das Bestellen von Waschmittel und anderen Gütern stark vereinfachen konnte, die Preisinformation aber nicht gegeben war. So unsichtbar, dass der Verbraucher nicht sieht, wann er wie viel bezahlt, so haben es die Gerichte entschieden, darf der Bezahlvorgang nicht werden.

Den Dash-Button wird man aber wohl unter der Rubrik Kinderkrankheiten verbuchen können. Denn dass der Kunde wissen muss, wann er gerade welchen Betrag bezahlt, muss der Bequemlichkeit beim Bezahlen und auch neuen Bezahlszenarien in Verbindung mit vernetzten Geräten, keinen Abbruch tun.

An vorderster Front steht hier - auch in Zeiten der Verkehrswende - das Auto. Schließlich gibt es in Verbindung mit dem Fahrzeug eine Fülle von Dienstleistungen, die künftig von unterwegs gebucht und bezahlt werden können. Das fängt an mit Funktionen wie Sitzheizung oder Navigationsgerät, die künftig serienmäßig verbaut werden, aber nach Bedarf individuell zugebucht werden können. Über die Bordelektronik sollen sich aber künftig auch Parkplätze oder der Kaffee an der nächsten Tankstelle vorbuchen und dann auch bezahlen lassen. In Ländern mit Mautstellen auf den Autobahnen muss das vernetzte Fahrzeug auch die Maut entrichten können. Kein vernetztes Gerät hat das Zeug dazu, so viele neuartige Bestell- und damit auch Bezahlsituationen zu kreieren wie das Auto.

Dass Mastercard als Investor bei dem Frankfurter Fintech Ryd eingestiegen ist, ist deshalb nur folgerichtig. Denn wenn Bezahlvorgänge künftig nicht mehr länger nur vom PC, dem Tablet oder Smartphone aus initiiert werden, sondern verstärkt auch vom Auto aus, dann wird es umso wichtiger, diese Entwicklung nicht nur zu verfolgen, sondern dabei mitzuwirken und das Fahrzeug auch zu einer sicheren Bezahlplattform zu machen. Es geht also nicht allein darum, die eigene Position zu sichern, sondern auch darum, Erfahrungen im Zahlungsverkehr einzubringen. Red.

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