BEZAHLVERHALTEN

Bezahlverhalten 2020 - die Pandemie beschleunigt den Wandel

Swantje Benkelberg, Foto: Fritz Knapp Verlag

Die Bundesbank-Studie zum Bezahlverhalten 2020, eine Umfrage von Bitkom-Research und eine Auswertung von Sumup kommen alle zum gleichen Ergebnis: Bargeldloses und vor allem kontaktloses Bezahlen liegen im Trend, nur das mobile Bezahlen ist noch immer nicht in der Breite angekommen. Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen haben sich in den vergangenen Jahren kaum nivelliert - vor allem, was die Kreditkartennutzung betrifft. Dafür scheint sich das Bezahlverhalten zwischen Stadt und Land ein Stück weit anzugleichen. Red.

Seit 2008 führt die die Deutsche Bundesbank alle drei Jahre eine Studie zum Bezahlverhalten der Bundesbürger durch. Die letzte datiert aus dem Jahr 2017. Dass nun ausgerechnete im Pandemie-Jahr 2020 die Neuauflage fällig war, war insofern ein Zufall. Sie kommt aber zur rechten Zeit, um die Veränderungen des Bezahlverhaltens unter dem Einfluss von Covid-19 zu beleuchten. Dass die Methodik der Befragung im Vergleich zu den Vorgängerstudien verändert werden musste, tut nach offiziellen Angaben der Vergleichbarkeit mit den Vorjahren keinen Abbruch. In einigen Aspekten seien die Ergebnisse sogar ein wenig genauer. In jedem Fall runden sie das Bild ab, das andere Studien zu den Trends im Bezahlverhalten der Deutschen zeichnen.

Die Befunde des Jahres 2020 spiegeln aber natürlich nicht nur die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Bezahlverhalten wider, sondern auch Trends aus den vergangenen Jahren. Beispiel Debitkarte: Hier scheint der Markt gesättigt zu sein. So beträgt der Anteil derjenigen Verbraucher, die mindestens eine Debitkarte im Geldbeutel haben, im Vergleich zu 2017 unverändert 98 Prozent der insgesamt 5 022 Befragten. 38 Prozent der Befragt verfügen sogar über mehr als eine.

Kreditkartenbesitzer werden jünger

Die Kreditkartenpenetration dagegen ist in den vergangenen drei Jahren von 36 auf 58 Prozent gestiegen. Hier dürfte sich unter anderem die bessere Kreditkartenakzeptanz im Einzelhandel als Folge der Interchange-Regulierung sowie der nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie boomende E-Commerce bemerkbar machen. Der Anteil derjenigen, die über mehr als eine Kreditkarte verfügen, hat sich sogar von 5 auf 16 Prozent mehr als verdreifacht.

Prepaid-Kreditkarten finden sich in 11 Prozent der Geldbeutel, das sind zwei Prozentpunkte mehr als 2017. Eine kräftige Zunahme gibt es hingegen bei Mensa-, Kantinen- oder Stadionkarten, die in der Studie 2017 erstmals abgefragt wurden. Damals besaßen 5 Prozent der Befragten eine oder mehrere solcher Karten, 2020 waren es bereits 11 Prozent.

Die Soziodemografie der Kreditkartenbesitzer hat sich gegenüber 2020 leicht nach unten verschoben. Diejenige Altersgruppe mit der höchsten Kreditkartennutzung sind zwar unverändert die 35- bis 44-Jährigen (72 Prozent nach 47 Prozent 2017). Auf Platz zwei folgen jedoch inzwischen die 28- bis 34-Jährigen (71 Prozent). Vor drei Jahren hatten noch die 45- bis 54-Jährigen den zweiten Platz unter den Altersgruppen mit der höchsten Kreditkartenpenetration belegt.

Unverändert liegt die Nutzungsquote bei den Männern mit 63 Prozent deutlich über der bei den Frauen (53 Prozent). Obwohl der Anteil der Personen mit Kreditkarte bei beiden Geschlechtern kräftig gestiegen ist, konnten die Frauen in den vergangenen drei Jahren nicht aufholen, da die Penetrationsrate bei beiden Gruppen annähernd gleich stark gestiegen ist (Männer plus 21 Prozentpunkte, Frauen plus 22 Prozentpunkte). Frauen haben beim Kreditkartenbesitz also noch das gleiche Nachholpotenzial wie vor drei Jahren. Dafür nutzen sie mit 15 Prozent häufiger Kundenkarten mit Zahlungsfunktion als die Männer (9 Prozent).

Abbildung 1: Kreditkartenpenetration deutlich gestiegen Quelle: Deutsche Bundesbank

29 Prozent aller Transaktionen per Karte

Die Auswertung aller erfassten Zahlungen an der Ladenkasse, in der Freizeit, im Online-Handel und bei weiteren Zahlungsanlässen bestätigt die starke Veränderung bei den Zahlungsgewohnheiten. Im Pandemiejahr 2020 wurden demnach noch 60 Prozent aller Bezahlvorgänge in bar erledigt - nach 74 Prozent im Jahr 2017. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil der Kartentransaktionen von 20,5 auf 29 Prozent.

Sowohl bei Debitkarten als auch bei Kreditkarten stieg der Anteil am Zahlungsverkehrsmix im Vergleich zur Vorgängerstudie um 4 Prozentpunkte. Debitkarten standen 2020 für 23 Prozent aller Transaktionen, Kreditkarten für 6 Prozent. Ein Prozent der Transaktionen entfiel auf Mensa- oder Stadionkarten.

Nach dem Wert der Transaktionen hat die Debitkarte das Bargeld, das 2017 noch auf einen Umsatzanteil von 47,6 Prozent kam, knapp überholt. Auf Zahlungen mit Debitkarte entfielen im Pandemiejahr 33 Prozent des Umsatzes, auf Bargeld 32 Prozent.

Abbildung 2: Kreditkarte zunehmend bei Jüngeren verbreitet Quelle: Deutsche Bundesbank
Abbildung 3 : Bei häufigen Kontaktloszahlern liegt das Smartphone nur noch knapp hinter der Karte Quelle: Bitkom Research

Jeder fünfte Kontaktloszahler ist 2020 neu hinzugekommen

Der Vergleich der Zahlen zum kontaktlosen Bezahlen macht deutlich, wie stark die NFC-Technologie mittlerweile angenommen wird: 78 Prozent derjenigen Befragten, die eine kontaktlose Girocard besaßen, nutzten sie zum Bezahlen. Bei der kontaktlosen Kreditkarte waren es zwei Drittel der Befragten. Der Anteil der kontaktlosen Bezahlvorgänge mit Debitkarte an allen erfassten Transaktionen liegt mit 11 Prozent gleichauf mit denen, bei denen die Karte gesteckt und die PIN eingegeben wird. Nur noch ein Prozent der Debitkartenzahlungen wurde 2020 mit Unterschrift autorisiert.

Abbildung 4: Kreditkartenzahlungen mit hohem Kontaktlosanteil Quelle: Deutsche Bundesbank

Bei Kreditkartenzahlungen wird das kontaktlose Bezahlen im Verhältnis nach wie vor sogar häufiger genutzt, obwohl weniger Kreditkartenkunden nach eigener Auskunft über eine kontaktlose Karte verfügen (55 Prozent) als Debitkartenbesitzer (75 Prozent). Von den 6 Prozent erfassten Transaktionen, die per Kreditkarte getätigt werden, werden mittlerweile zwei Drittel kontaktlos getätigt. Auf Bezahlvorgänge mit Einstecken der Karte beziehungsweise solche, die nicht am PoS stattfinden, entfällt je 1 Prozent aller erfassten Bezahltransaktionen insgesamt.

Jeder Fünfte (21 Prozent) der insgesamt 3 132 Kontaktloszahler hat gemäß Selbstauskunft seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie erstmal kontaktlos bezahlt - vor allem motiviert durch entsprechende Hinweisschilder an der Kasse (50 Prozent) und/oder weil sie es hygienischer fanden (47 Prozent). Das Beobachten anderer Kunden und die Lust am Ausprobieren hat für 28 Prozent eine Rolle gespielt, für 27 Prozent war es die Bitte des Kassenpersonals. Fast jeder Zehnte gab an, in der Corona-Zeit eine neue Karte mit Kontaktlosfunktion erhalten zu haben. Während der Pandemie sind besonders Menschen über 55 Jahre und Frauen auf das kontaktlose Bezahlen umgestiegen.

Abbildung 5: Bargeld stark auf dem Rückzug Quelle: Deutsche Bundesbank

Wie häufig die Bundesbürger ohne Einstecken der Karte bargeldlos bezahlt haben, geht auch aus einer Anfang Januar veröffentlichten Studie des Digitalverbands Bitkom hervor, für die Bitkom Research 1002 Personen repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahre telefonisch zu ihrem Bezahlverhalten in den Monaten September bis November 2020 befragt hat. Die Ergebnisse decken sich nahezu exakt mit denen der Bundesbank. In der Bitkom-Befragung gaben 79 Prozent der Befragten an, bis zum jüngsten Lockdown mit der Schließung der meisten Geschäfte mindestens einmal kontaktlos mit Karte, Smartphone oder Smartwatch bezahlt zu haben. Dabei nutzten 7 Prozent die Möglichkeit mehrmals täglich, 11 Prozent zumindest einmal am Tag, 28 Prozent mehrmals pro Woche und weitere 20 Prozent zumindest einmal pro Woche.

Die Zahlen zur Häufigkeit des Bezahlens ohne Einstecken der Karte mögen angesichts des veränderten Einkaufsverhaltens nur von begrenzter Aussagekraft sein. Wenn jedoch in einer Zeit, in der viele Menschen seltener einkaufen gehen als früher, mehr als jeder Vierte mehrmals pro Woche kontaktlos bezahlt, lässt sich daraus sicher eine hohe Akzeptanz dieser Technologie ableiten.

An der Ladenkasse gilt mittlerweile: Ab einem Einkaufsbetrag von 20 Euro hat die Debitkarte die Nase vorn. Gemäß dem Zahlungstagebuch der Studienteilnehmer wurden insgesamt 45 Prozent der Transaktionen ab 20 Euro per Debitkarte bezahlt, 43 Prozent in bar.

Aufholpotenzial bei Kartenzahlungen auf dem Land

Allerdings bestätigt die Studie auch die Annahme, dass im städtischen Raum häufiger bargeldlos bezahlt wird als auf dem Land. So beträgt der Anteil der Kartenzahlungen auf dem Land 30 Prozent, in der Stadt bei 36 Prozent und im Übergangsbereich/der Peripherie sogar bei 38 Prozent. Hier besteht im ländlichen Raum also noch Aufholpotenzial - interessanterweise vor allem beim Bezahlen per Debitkarte. Hier beträgt die Spreizung beim Anteil an den Transaktionen zwischen Land 26 Prozent) und städtischer Peripherie (32 Prozent) 6 Prozentpunkte. Bei den Kreditkartentransaktionen liegen die Werte mit je 4 Prozent im ländlichen und städtischen Raum sowie 6 Prozent in der städtischen Peripherie deutlich näher beieinander.

Eine im Januar veröffentlichte Auswertung von Sumup zeigt jedoch: Die Nachfrage nach bargeldlosem Bezahlen hat im vergangenen Jahr nicht nur in Großstädten und Ballungsräumen stark zugenommen, sondern auch in den weniger bevölkerungsstarken Bundesländern - und dort sogar besonders stark. So liegt im Jahresvergleich 2020 zu 2019 das Saarland mit einer Zunahme der Transaktionen auf mehr als das Doppelte (plus 122 Prozent) an der Spitze, dicht gefolgt von Bremen mit 97 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern (84 Prozent). Schlusslichter sind Berlin und Hessen mit Wachstumsraten von 37,9 beziehungsweise 33,5 Prozent bei den Kartentransaktionen. Das kann als Indiz dafür gelten, dass in den Ballungsräumen - wie es auch die Bundesbank-Studie zeigt - schon bisher häufiger bargeldlos bezahlt wurde als in anderen Regionen und deshalb auch das Wachstumspotenzial geringer ist. Die hohen Wachstumsraten im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern dürfen insofern wohl als Aufholeffekte gewertet werden.

Abbildung 6: Auf dem Land wird am seltensten per Girocard bezahlt Quelle: Deutsche Bundesbank

Die Mehrheit sieht keinen Bedarf für mobiles Bezahlen

Für das mobile Bezahlen gilt unverändert: Die Mehrheit der Bundesbürger sieht hierfür keinen Bedarf. Unter denjenigen, die zwar Mobile-Payment-Verfahren kennen, sie aber nicht nutzen, liegt diese Begründung mit 70 Prozent mit Abstand vorn - und das gilt für alle Altersgruppen. Unter jungen Menschen zwischen 18 und 27 Jahren ist der Anteil derjenigen, die keinen Bedarf für mobile Bezahlverfahren sehen, mit 78 Prozent sogar besonders hoch. Unter den 65-Jährigen und Älteren, die nicht mit einem mobilen Endgerät bezahlen, geben nur "nur" 72 Prozent diesen Grund an. Diese Werte bestätigen einmal mehr, dass das mobile Bezahlen allein für die Nutzer wenig interessant ist, umso mehr werden Zusatzleistungen in Verbindung mit dem Payment in den Fokus rücken müssen.

Insgesamt haben 13 Prozent der im Auftrag der Bundesbank befragten Smartphone-Besitzer schon mobil an der Kasse bezahlt - mehr als doppelt so viele wie 2017 (6 Prozent). Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz geht deshalb davon aus, dass der Durchbruch des mobilen Bezahlens in Deutschland in der nächsten Studie zum Bezahlverhalten in drei Jahren sichtbar werden wird. Wenngleich die tatsächliche Bedeutung mit einem Anteil von 3 Prozent an den erfassten Bezahltransaktionen noch gering ist, so Balz, könne sich das mobile Bezahlen unter den First Movern rasch verbreiten und dann auch für andere interessant werden.

Das zeigt auch der Blick auf die Mobile-Payment-Nutzer, aufgeschlüsselt nach Altersgruppen: Unter den 18- bis 27 Jährigen waren das 22 Prozent, in der Altersgruppe 28 bis 34 Jahre 23 Prozent. Nach Geschlechtern unterschieden, liegt die Quote der Mobile-Payment-Nutzer unter den Frauen mit 9 Prozent gerade einmal halb so hoch wie unter den Männern. Grob gesprochen bleibt es also vorerst dabei: Der typische Mobile-Payment-Nutzer ist männlich und jung. Und: Bei der täglichen Nutzung berührungsfreier Bezahlmethoden liegt die kontaktlose Kartenzahlung der Bitkom-Studie zufolge inzwischen nur noch knapp vor Smartphone und Smartwatch. So geben 4 Prozent an, mehrmals täglich die Karte an der Kasse zu zücken, 3 Prozent nutzen Smartphone oder Smartwatch. Unter denen, die mindestens einmal pro Tag kontaktlos zahlen, tun dies 6 Prozent mit Karte und 5 Prozent mit einem mobilen Endgerät.

Abbildung 7: Kartentransaktionen im Saarland am stärksten gestiegen Quelle: Sumup

Bei der Bekanntheit der mobilen Bezahlverfahren haben laut Bundesbank-Studie die Banking-Apps der Sparkassen und VR-Banken nur ganz knapp die Nase vorn (38 Prozent). Apple Pay (36 Prozent) und Google Pay (35 Prozent) folgen dicht dahinter, während Payback Pay, das in Deutschland viel länger am Markt ist, es nur auf 30 Prozent bringt.

Abbildung 8: Fehlender Bedarf ist der Hauptgrund für die Nichtnutzung des mobilen Bezahlens Quelle: Deutsche Bundesbank

Kaum echter Wettbewerb bei P2P-Verfahren

Mobile Bezahlverfahren, mit denen Geld an Familie und Freunde geschickt werden kann - sogenannte P2P-Bezahlverfahren - werden mittlerweile von der Mehrheit der bis 34-Jährigen genutzt, in der Gesamtbevölkerung von jedem Dritten (32 Prozent). Wettbewerb findet hier offenbar kaum noch statt: 91 Prozent derjenigen, die schon einmal mobil Geld verschickt haben, haben dafür Paypal genutzt, 5 Prozent Kwitt und 1 Prozent Paydirekt. Dass die European Payments Initiative EPI offenbar plant, zum Marktstart zuerst mit einer P2P-Lösung zu starten, kommt insofern wohl nicht von ungefähr. Hier bietet sich ordentliches Aufholpotenzial gegenüber Paypal, das sich mit proprietären Lösungen offenbar nicht heben lässt.

Gerade im Corona-Jahr 2020 mit dem durch die Schließung der meisten Geschäfte verursachten Boom des E-Commerce ist natürlich auch der Blick auf das Bezahlverhalten im Internet von Interesse. Hier hat die Auswertung der Zahlungstagebücher der Studienteilnehmer ergeben: Bei der Anzahl der Transaktionen liegen Internetbezahlverfahren mit einem Anteil von 38 Prozent knapp vor Überweisung und Lastschrift (zusammen 37 Prozent). Die Kredit karte kommt mit einem Anteil von 22 Prozent erst auf Platz drei - dafür hat sie gemessen am Wert der Transaktionen die Nase vorn (37 Prozent Umsatzanteil) und liegt 4 Prozentpunkte vor den Internetbezahlverfahren (33 Prozent) und 10 Prozentpunkten vor Internet und Lastschrift (27 Prozent). Die relativ häufige Nutzung von Überweisung und Lastschrift im Internethandel 2020 führt Bundesbank-Vorstand Burkhardt Balz darauf zurück, dass infolge der Pandemie viele Bürger das Online-Shopping neu für sich entdeckt haben und deshalb auf vertraute Bezahlverfahren setzen. Insofern sind die Zahlen für 2020 vielleicht nicht ganz mit dem langjährigen Trend zu vergleichen.

Das gemäß Zahlungstagebuch am häufigsten genutzte Bezahlverfahren für Online-Einkäufe ist Paypal (44 Prozent) vor Rechnung/Überweisung nach Lieferung (23 Prozent) und der Kreditkarte (14 Prozent). Unter denjenigen, die mehr als ein Verfahren genutzt haben, führt die Überweisung nach Lieferung mit 25 Prozent als am zweithäufigsten genutztes Verfahren vor Kreditkarte (17 Prozent) und Paypal (15 Prozent).

Wenngleich Krypto-Token wie Bitcoin noch weit davon entfernt sind, ein alltägliches Zahlungsmittel zu sein und die Bundesbank gerade Bitcoin auch ausdrücklich als Spekulationsinstrument bewertet, wurde in der Studie auch die Einstellung zu Krypto-Token abgefragt. Demnach haben lediglich 6 Prozent aller Studienteilnehmer schon einmal Krypto-Token gekauft und/oder zum Bezahlen genutzt, unter den 18- bis 27-Jährigen jedoch bereits 13 Prozent. 6 Prozent der Bundesbürger dieser Altersgruppe sowie der 28- bis 34-Jährigen haben auch bereits mit Krypto-Token bezahlt.

Abbildung 9: Erst jeder siebte Bundesbürger hat schon mobil bezahlt Quelle: Deutsche Bundesbank

Libra (beziehungsweise jetzt Diem) würden 7 Prozent aller Studienteilnehmer eventuell oder auf jeden Fall Nutzen, unter den 18- bis 27-Jährigen sind es 11 Prozent, in der nächsten Altersgruppe 28 bis 34 Jahre sind es 12 Prozent und unter den 35- bis 44-Jährigen immer noch 10 Prozent. Vor diesem Hintergrund bewertet Balz die Ankündigung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, in fünf Jahren einen digitalen Euro einzuführen, als realistischen Zeitraum - obwohl er betont, dass Sicherheit vor Schnelligkeit gehen muss.

Swantje Benkelberg , Chefredaktion, bank und markt, Cards Karten Cartes , Fritz Knapp Verlag

Weitere Artikelbilder

Noch keine Bewertungen vorhanden


X