Karten-Blickpunkte

Marketing Visa propagiert Swapen statt Shoppen

Eine ausgesprochen pfiffige Idee hat Visa im Frühling dieses Jahres umgesetzt: Die Kartenorganisation hat in London einen hochwertigen Second-Hand-Shop eröffnet. Während einer dreiwöchigen Aktionszeit konnten Ende Mai/Anfang Juni im Laden gebrauchte Kleider abgegeben werden, dafür wurden Swaps gutgeschrieben, also Bonuspunkte. Je hochwertiger das Teil, desto mehr Punkte wurden vergeben. Über ein Wochenende, vom 15. Juni bis zum 17. Juni konnten dann alle Teilnehmer, die etwas abgegeben hatten, ihre ersammelten Punkte in ein neues Lieblingsstück zurücktauschen.

Die Marketing-Aktion war zudem mit einem guten Zweck verbunden: Übrig gebliebene Kleidungsstücke wurden von Visa an Traid gespendet, eine Organisation, die sich mit den Einnahmen aus Kleiderrecycling für den Schutz der Umwelt und die Bekämpfung der Armut in der Welt einsetzt. Dass auch etwa 20 Prominente am Event teilgenommen haben, unter ihnen Stars wie Kylie Minogue und Naomi Campbell, dürfte die Aufmerksamkeit für das Event zusätzlich erhöht haben.

Mit dem neuen Shop soll Visa als Lifestyle-Marke verstärkt ins Bewusstsein der Konsument(inn)en gerückt werden - der Männeranteil dürfte bei der Aktion stark gegen Null tendiert haben. Der Swap-Shop greift geschickt einen Trend auf, der in Großbritannien und den USA aktuell ist: Parties, zumeist von Privatpersonen veranstaltet, bei denen die Gäste ihre gebrauchten Kleider miteinander tauschen können.

Das Konzept klingt überzeugend, und dennoch haben in diesem ersten Aktionszeitraum nur rund 400 Kunden mitgemacht. In England sind weitere Swap-Aktionen geplant, allerdings erst fürs nächste Jahr. Bei Visa geht man davon aus, dass Swap auch nach Deutschland kommen wird. bs

Noch keine Bewertungen vorhanden


X