Karten-Blickpunkte

Pay-Before-Zahlungen - Wiederaufladbarkeit bleibt eine harte Nuss

Bis vor kurzem gab es Pay-Before-Zahlungen nur mit chipbasierten Lösungen bei elektronischen Geldbörsen à la Geldkarte/ Girogo, wo Offline-Transaktionen Usus sind, oder serverbasierte Lösungen bei Prepaid-Kreditkarten/Debitkarten, wo immer Online-Transaktionen stattfinden. Das generelle Problem bei allen wiederaufladbaren Pay-Before-Zahlungen war aber die Wiederaufladbarkeit - sei es, dass die Kunden nicht oder zu spät daran denken, sei es, dass die (genug vorhandenen technischen) Möglichkeiten nicht so komfortabel sind, dass die Ladevorgänge immer zeitgerecht vorgenommen werden. Das erklärt auch den mangelnden Erfolg und die Einstellung vieler elektronischen Geldbörsen sowie den Erfolg vieler nichtwiederaufladbarer Prepaid-Karten.

Nunmehr gibt es immer mehr Pay-Before-Lösungen als Apps auf Smartphones. Abgesehen von den Problemen, die diese Newcomer mit dem zweiseitigen Markt haben (es gilt zum einen, potenzielle Zahler für die App auf dem Smartphone zu gewinnen und parallel dazu oder besser vorweg Akzeptanten für diese Zahlungsform zu akquirieren), ist auch hier das Problem des zeitgerechten Wiederaufladens zu knacken. Es am PoS zu machen, wenn man dort festgestellt hat, dass eine Zahlung mangels Guthaben nicht möglich ist, ist wohl nur dann eine Lösung, wenn gerade keine anderen Kunden an der Kasse zahlen wollen. Ob und wie die harte Nuss der Wiederaufladbarkeit wohl geknackt werden wird?

Dr. Ewald Judt , Honorarprofessor , Wirtschaftsuniversität Wien
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