BARGELD

Weniger Geldautomaten in China

RBR-Prognose: Anzahl der Geldautomaten weltweit bis 2023 in Millionen Quelle: RBR, Global ATM Market and Forecast to 2023

Im Jahr 2017 hat die Geldautomatenindustrie ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Der Zenith war damit aber wohl erreicht. Das meint RBR. In der Untersuchung "Global ATM Market and Forecast to 2023" sagen die Marktforscher zum ersten Mal einen Rückgang bei der Anzahl der weltweit installierten Geldautomaten voraus - vom Spitzenwert von 3,28 Millionen Geräte auf 3,23 Millionen im Jahr 2023.

Geprägt wird diese Entwicklung von den Zahlungsgewohnheiten der Chinesen, deren Bargeldnachfrage seit 2017 drastisch zurückgeht. 20 000 Geldautomaten wurden deshalb 2017 in China abgebaut. Bis 2023, so die Prognose, wird die Anzahl der Geräte um 21,6 Prozent von 0,7 Millionen (2017) auf 0,6 Millionen zurückgehen. Im Rest der Welt wird hingegen im gleichen Zeitraum nach wie vor ein leichter Anstieg erwartet - nämlich von 2,5 Millionen auf 2,7 Geldautomaten. Das entpricht einem Wachstum um 4,7 Prozent. Dieses Wachstum wird vor allem von den übrigen asiatischen Märkten neben China, dem Nahen Osten und Afrika sowie Lateinamerika getrieben. Als Beispiel nennt der Bericht Bangladesch, wo mit einer Ausweitung des Automatennetzes um rund 60 Prozent gerechnet wird, da die Regierung die finanzielle Inklusion der

Landbevölkerung vorantreiben wird. Für die Entwicklung in Europa und auch Deutschland dürfte hingegen eher die Entwicklung in China maßgeblich sein. Wie bald der Geldautomatenschwund sich bemerkbar machen und wie stark er ausfallen wird, wird dabei unter anderem davon abhängen, wie stark Verbraucher mobile Bezahlverfahren nutzen. Hierzulande dürfte die Entwicklung aber nicht nur an einem Rückgang der Barzahlung hängen. Schließlich hat auch die Bargeldauszahlung im Einzelhandel begonnen, den Geldautomaten zu ersetzen. Red.

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