Marktforschung

Akzeptanz zur Abschaffung kleiner Münzen gestiegen

Verbrauchereinstellungen zum Auf- und Abrunden des Endbetrags an der Kasse (Angaben in Prozent) Quelle: Mymarktforschung.de, n = 1 024

57,3 Prozent der Deutschen würden eine Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen befürworten. Das geht aus einer im Mai dieses Jahres durchgeführten repräsentativen Umfrage von Mymarktforschung.de unter 1 024 Personen zwischen 18 und 70 Jahren hervor. Jeder Vierte (25,2 Prozent) lehnt eine solche Abschaffung ab, 17,5 sind unentschieden.

Gegenüber einer vergleichbaren Umfrage aus dem Vorjahr hat sich die Zustimmung zu einer Trennung von den kleinen Münzen demnach in fast allen Altersgruppen im zweistelligen Prozentbereich erhöht. Einzig unter den jungen Verbrauchern unter 29 Jahre sowie unter den über 60-Jährigen ist sie um rund einen Prozentpunkt gesunken. Insgesamt ist die Akzeptanz für eine Abschaffung um 4,6 Prozentpunkte gestiegen.

Im bundesweiten Vergleich hängen die ostdeutschen Bundesländer etwas mehr am Kleingeld als die im Westen. Allerdings fällt die Zustimmung zur Abschaffung in Mecklenburg-Vorpommern mit 70 Prozent mit Abstand am höchsten aus. Am geringsten ist sie in Rheinland-Pfalz und Sachsen ausgeprägt (49,0 beziehungsweise 49,1 Prozent). Hauptgrund für den Wunsch, auf die kleinen Münzen zu verzichten, ist die Einschätzung, dass sie Platz im Portemonnaie wegnehmen und zu schwer sind (79,4 Prozent). 63,8 Prozent der Befragten gaben an, dass die Münzen den Bezahlvorgang an der Kasse verlängern.

Hauptargument gegen eine Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen ist die Befürchtung, der Handel könne dann die Preise erhöhen. Diese Sorge äußern 62,8 Prozent derjenigen, die sich für die Beibehaltung des Kleingelds aussprechen. 45,4 Prozent zahlen gerne passend. Doch auch das Sparen (29,0 Prozent) oder Spenden (17,6 Prozent) der kleinen Münzen wird als Argument für die Beibehaltung genannt.

Auf- und Abrunden nur bei Barzahlung

Das Auf- und Abrunden des Endbetrags, wie es in Kleve nach niederländischem Vorbild praktiziert wird, möchten fast zwei Drittel der Befragten (63,5 Prozent) nur bei Barzahlung - schließlich kommen dabei die genannten Vorteile, weniger Kleingeld herumtragen zu müssen, zum Tragen. Mehr als jeder Vierte spricht sich für ein generelles Auf- und Abrunden aus, gleichgültig, ob in bar oder per Karte gezahlt wird. Verblüffend sind vielleicht jene 8,3 Prozent, die das Runden nur bei bargeldlosen Zahlungen befürworten.

Während sich beim Kleingeld die Mehrheit mittlerweile deutlich für eine "Bereinigung" ausspricht, sieht es beim Stichwort Höchstgrenze ganz anders aus. Sie wird nach wie vor von einer deutlichen Mehrheit von 56,1 Prozent abgelehnt. Lediglich 8,9 beziehungsweise 14,6 Prozent der Befragten befürworten eine solche Höchstgrenze voll oder eher.

Auf die Frage, bei welchem Betrag eine solche Höchstgrenze liegen sollte, finden denn auch vier von zehn Befragten, dass die Barzahlung unbegrenzt möglich sein sollte. Mehr als jeder Fünfte legt sich indessen sogar auf einen Betrag von maximal 500 Euro fest.

Bevorzugte Bezahlmethode: Debitkarte überholt Bargeld

Gefragt wurde in der Studie auch nach der Zahlmethode, mit die die Verbraucher beim Vor-Ort-Kauf am liebsten bezahlen. Dabei hatte 2015 die Barzahlung mit 42,9 Prozent der Nennungen noch knapp (um 0,4 Prozentpunkte) die Nase vorn. 2016 hat die "ec-Karte" mit 44,6 Prozent der Nennungen das Bargeld als präferierte Bezahlmethode (40,5 Prozent) deutlich überholt.

Das gilt aber nicht für alle Einkaufsstätten gleichermaßen. Im Lebensmittelhandel ist nach wie vor das Bargeld die beliebteste Bezahlweise (62,7 Prozent). Hier zahlt nur gut jeder Dritte am liebsten mit seiner Debitkarte. Auch im Bereich Drogerie/ Parfüm sieht es vergleichbar aus. In der Kategorie Sport/Freizeit liegt das Bargeld weniger deutlich, aber doch noch spürbar vor der Karte (46,3 gegenüber 34,8 Prozent) und bei Heimwerken/Garten ist der Vorsprung der Barzahlung nur noch ein ganz knapper (43,4 versus 41,8 Prozent).

In den Bereichen Technik sowie Wohnen/ Einrichten wird hingegen von mehr als 40 Prozent der Befragten die Zahlung per Debitkarte bevorzugt, während der Anteil derer, die am liebsten bar zahlen, nur bei rund 26 Prozent liegt. Bei Mode und Accessoires ist der Abstand etwas knapper (46,0 Prozent Debitkarte versus 39,6 Prozent bar).

Die Kreditkarte ist am ehesten bei Technik (13,4 Prozent) oder Wohnen/Einrichten (12,5 Prozent) das beliebteste Zahlungsmittel. Im Lebensmittelhandel wollen trotz der mittlerweile fast flächendeckenden Akzeptanz nur 4,2 Prozent der Befragten am liebsten mit Kredit karte bezahlen. Red.

Weitere Artikelbilder

Eigene Bewertung: Keine Durchschnitt: 4.5 Punkte (2 Bewertungen)


X