Sicherheit

Mehr Kontrolle für die Kunden

Immer mehr Verbraucher sind wegen Datenkriminalität und Kreditkartenbetrug besorgt. Das zeigt eine Fico-Studie vom Oktober 2014, für die 1 265 Konsumenten in den USA, in Kanada und Großbritannien befragt wurden. Es sind also nicht länger nur die deutschen Karteninhaber, die dem Medium Karte beziehungsweise dem elektronischen Bezahlen insgesamt mit Sicherheitsbedenken gegenüberstehen.

Die größte Sorge beim Zahlungskartenbetrug sind für die Befragten demzufolge nicht die finanziellen Verluste. Hier ist vermutlich mittlerweile ein Bewusstsein dafür entstanden, dass die Verbraucher nur in Maßen für Betrugsverluste haften, sofern sie sich nicht fahrlässig verhalten und damit das Einfallstor für den Betrug geöffnet haben. Sorge bereitet den Verbrauchern vielmehr die Zeit, die sie aufwenden müssen, um die durch den Betrug

verursachten Probleme wieder zu lösen. Eine Mehrheit ist deshalb der Umfrage zufolge an Tools interessiert, die es ihnen ermöglichen, ihre eigene Zahlungssicherheit aktiv mitzugestalten. In den drei angelsächsischen Märkten gab beispielsweise mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie beispielsweise eine mobile App nutzen würden, mit der sie Zahlungsarten (etwa nur in Geschäften oder im Online- und Versandhandel) und einen Höchstbetrag für Kartenzahlungen festlegen können. Potenzial für neue Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung, die den Kunden mit einbeziehen, sieht Fico auch für Deutschland - sei es nun die SMS-Benachrichtigung über jede Transaktion oder auch das Geo-Blocking.

An dieser Stelle lässt sich vielleicht auch der Spagat zwischen dem Wunsch nach mehr Bequemlichkeit beim Zahlungsvorgang einerseits und der Sicherheit andererseits erleichtern. Denn wenn der Karteninhaber selbst festlegen kann, wo seine Karte bis zu welchem Betrag eingesetzt werden kann und wo nicht, wird das Abgreifen von Zahlungsinformationen für die kriminelle Szene weniger attraktiv. Denn je größer die Bandbreite an individuellen Einstellungen, die der Karteninhaber vornehmen kann, desto höher das Risiko, dass betrügerische Transaktionen zurückgewiesen werden und damit auch als Betrugsversuche identifiziert werden können.

Was die Nutzerauthentifikation betrifft, dürften Kunden dabei durchaus bereit sein, für die individuellen Vorgaben zur Erhöhung der Sicherheit andere Maßnahmen zu akzeptieren als für den eigentlichen Zahlungsvorgang. Schließlich wird die Mehrheit der Karteninhaber diese Einstellungen nur von Zeit zu Zeit verändern - und zwar meist vorab, unabhängig von einem konkreten Zahlvorgang. Für den Zugang zu einem entsprechenden Portal könnte also künftig auch dann noch eine PIN verlangt werden, wenn die eigentliche Bezahltransaktion nur noch per Fingerabdruck autorisiert wird. Red.

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