Im Tankstellenbereich ist es in anderen Ländern längst Realität: Die Stationen sind gänzlich unbemannt. Gezahlt wird an Automaten direkt an der Zapfsäule. Barzahlung hat dabei den Nachteil, dass der Kunde vorab einschätzen muss, wie viel Benzin in seinen Tank passt. Deshalb dominiert hier die Kartenzahlung.
Mit zugegebenermaßen höherem logistischen Aufwand lässt sich dieses Konzept auch auf andere Bereiche übertragen, wie es die B+S Card Service GmbH, Frankfurt am Main, mit einem innovativen Kunden vormacht: dem vollautomatischen und daher rund um die Uhr geöffneten Getränkemarkt "Getränke drive 24", der in Braunschweig eröffnet hat.
Aus dem Sortiment von etwa 350 Artikeln ausgewählt wird an einem Touchscreen. Eine spezielle Shuttle-Technik befördert die Getränkekisten vom Lagerregal bis zur Ausgabe. Gezahlt werden kann ausschließlich per ec-Karte - des Jugendschutzes wegen. Denn da das Sortiment auch Bier umfasst (in einer späteren Ausbaustufe sollen auch Wein und Spirituosen ins Sortiment aufgenommen werden), muss wie am Zigarettenautomaten mit Hilfe des Alterskennzeichens auf dem Geldkarte-Chip geprüft werden, ob der Käufer älter als 16 Jahre ist. Akzeptiert werden deshalb nur Karten mit einem Chip.
Der Geldkarte als Zahlungsmedium wird ein solches Vertriebskonzept - anders als die Zigarettenautomaten - keinen Auftrieb geben. Die Zahlung mittels elektronischer Geldbörse ist gar nicht vorgesehen, sei es nun, weil die Nachfrage als zu gering eingeschätzt wird, sei es, weil die zu erwartenden Durchschnittsumsätze den mittlerweile etablierten Durchschnittszahlbetrag für Geldkartetransaktionen deutlich übersteigt. Einziges vorgesehenes Zahlverfahren ist ec-cash. Dazu beitragen, dem Karteninhaber die Zusatzfunktionen des Chip nahe zu bringen, kann ein solches Konzept gleichwohl. Und vielleicht können die Emittenten dann mit der Zeit dem Kunden gegenüber auch ein Aufpreis für den Chip auf der Karte rechtfertigen. Red.