Beim Bezahlen mit Bargeld werden in den meisten Fällen ungerade Beträge beglichen. Das Wechselgeld, insbesondere das Kleingeld, bleibt im Geldbeutel oder wandert zu Hause in die Spardose. Bei der Kartenzahlung mit einer Bank-Card ist dies nicht möglich, weil der genaue Betrag abgebucht wird. Beim VR-Card-Sparen der Volksbank Offenburg ist das anders.
Bei jedem Einkauf mit der VR-Bank-Card rundet die Volksbank die einzelnen Zahlungsbeträge auf einen vorab vom Kunden gewählten Wert auf. Das können zwei, fünf oder zehn Euro sein. Bei jeder Kartenzahlung wird auf den nächsten vollen Betrag aufgerundet. Die Differenz wird gesammelt. Am Anfang des Folgemonats wird die Gesamtsumme automatisch und kostenlos vom Girokonto auf das Spar konto des Kunden überwiesen - das dadurch immer dicker wird.
Einmal im Monat werden die relevanten Kartenumsätze identifiziert, dem Girokonto belastet und einem Sparkonto bei der Volksbank gutgeschrieben. Der Kunde erhält die Information, wie viel er im aktuellen Monat gespart hat, mit seinem Kontoauszug.
Zur besseren Transparenz und Nachvollziehbarkeit wurde die Produktausprägung möglichst einfach gehalten. Aus diesem Grund werden Standardgrößen angeboten. So legt der Kunde fest, ob seine Kartenzahlungen auf volle zwei, fünf oder zehn Euro aufgerundet werden. Hierfür muss er einfach den VR-Card-Sparen-Antrag per Internet bestellen oder direkt beim Berater in der Bank ausfüllen. Der Aufrundungsbetrag kann innerhalb eines Monats geändert werden. Entscheidet sich der Kunde also, nicht auf zwei, sondern auf fünf Euro aufzurunden und somit noch mehr zu sparen, ist das jederzeit möglich. Das neue Konzept bietet Vorteile für den Kunden wie auch für die Bank. Beim Kunden wird der Spargedanke - frei nach dem Motto "viele Federn ergeben ein Bett" gefördert. Der Kunde spart sein Geld "automatisch", wie bei der Barzahlung - also da wo es ihm nicht weh tut. Es entstehen für ihn keine Kosten. Kein langes Sammeln mehr, sondern jeden Monat ein Erfolgserlebnis in Form des wachsenden Sparguthabens. Das macht ein gutes Gefühl beim Einkauf und beim Bezahlen, denn man spart ja gleichzeitig etwas an.
Für die Bank stellt die Karte ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dar. Durch die Differenzierung wird unter anderem die Bindung zum Kunden gefestigt. Dies bedeutet für die Volksbank Offenburg eine Erhöhung des Sparvolumens und damit ein Einlagenwachstum.
Gute Resonanz
Mit dieser Innovation werden gleichzeitig neue Kunden und damit Giro- und Sparkonten generiert, also Erlöse aus der Eigenentwicklung - denn ein solches Produkt gibt es momentan nur einmal auf dem Markt. Es haben bereits über 600 Kunden den neuen Service genutzt. Und täglich steigt der Bekanntheitsgrad des Produktes.
Gerne ist die Volksbank Offenburg auch bereit, ihr Konzept und Know-how an andere Genossenschaftsbanken weiterzugeben und die entsprechende Abwicklung zu übernehmen. Die Bank hat das Produkt VR-Card-Sparen initiiert, realisiert und erfolgreich in ihrem Geschäftsgebiet platziert. Sie hat eine mandantenfähige Produktarchitektur entwickelt, sodass auch andere Volksbanken und Raiffeisenbanken das Produkt in ihrem Geschäftsgebiet einsetzen können.
Für die Installation/Einrichtung der Prozesse wird eine einmalige Lizenzgebühr fällig, sowie ein monatliches Entgelt für die Abwicklung. Für die erfolgreiche Einführung hat die Volksbank Offenburg für ihre künftigen Partner ein komplettes Paket geschnürt. Das Interesse der Kollegen in den anderen Banken ist rege.
Basisleistungen der Volksbank Offenburg sind die monatliche Ermittlung aller relevanten Kundenumsätze und Erstellung einer Buchungsdatei, die monatliche Erstellung einer Referenzdatei für Nachforschungszwecke sowie die technische Umsetzung durch die Mitarbeiter der Volksbank Offenburg vor Ort.
Markus Daube ist Mitglied des Vorstands der Volksbank Offenburg.
