Jeder zehnte Klein- und Kleinsthändler stellt derzeit komplett auf Kartenzahlungen um und möchte die Bezahlung mit Bargeld überhaupt nicht mehr akzeptieren. Das geht aus einer Umfrage von Sumup unter 437 Händlern hervor, die das Unternehmen zwischen dem 10. und 15. Juni 2020 durchgeführt hat. Besonders im Einzelhandel (23 Prozent) sowie bei Friseuren und Händlern aus dem Beauty-Bereich (17 Prozent) sind die Anteile hoch. Dagegen kommen nur 7 Prozent derjenigen, die angaben, auf "Card only" umzustellen, aus der Gastronomie. Auch andere Branchen, wie der Lebensmittelhandel oder Wochenmärkte, sind noch etwas zurückhaltender bei dieser Entwicklung.
Ein Stück weit werden diese Zahlen zweifellos dadurch relativiert, dass die Umfrage ausschließlich unter Sumup-Händlern durchgeführt wurde - also unter solchen Unternehmen, die bereits Kartenzahlungen akzeptieren. Repräsentativ für die Gesamtheit der Klein- und Keinsthändler ist die Studie insofern nicht. Allerdings berichten auch andere Payment- Dienstleister von einer erhöhten Nachfrage aus dem Segment der kleinen Händler nach Lösungen für die Akzeptanz bargeldloser Zahlungen. Ein Trend zu mehr Kartenzahlung auch bei solchen Einkaufsstätten, bei denen bisher ausschließlich Barzahlung möglich war, ist somit erkennbar.
Ganz bargeldlos wird es allerdings auch bei den noch so begeisterten Sumup-Händlern nicht werden können. Noch ist Bargeld in Deutschland schließlich gesetzliches Zahlungsmittel. Angesichts der immer noch beachtlichen Umsatzanteile der Barzahlung würde der Handel mit einer Bargeld-Verweigerungshaltung zudem beträchtliche Umsatzpotenziale verschenken. Das werden sich nur die Wenigsten leisten wollen - gerade im Segment der kleinen Händler. Die derzeit meist gewählte Strategie des Handels ist da sicher die bessere: "Kartenzahlung bevorzugt, Barzahlung weiterhin möglich", heißt es an vielen Kassen. Das kommt beim Kunden zweifellos besser an als ein Zwang zur Kartenzahlung. Red.