Stabwechsel bei der Euro Kartensysteme

Hans-Werner Niklasch

Der "Querkopf" tritt ab. Zum 31. Dezember 2014 übergab Hans-Werner Niklasch die Geschäftsführung der Euro Kartensysteme an seinen langjährigen Wegbegleiter Karl F. G. Matl.

Damit geht eine weitere Ära im Kartengeschäft in Deutschland zu Ende. Denn bereits Mitte der achtziger Jahre, damals noch beim DSGV, widmete sich der Pfälzer Niklasch dem Debit- und Kreditkartengeschäft, als Abteilungsdirektor und stellvertretender Leiter Zahlungsverkehr und Kartenstrategie. Seit 1990 war Niklasch zusätzlich als Berater bei Aufsichtsratsund Präsidiumssitzungen der Euro Kartensysteme und ihrer Vorgängergesellschaften tätig. Im November 2003 schließlich wechselte er ganz zu dem Gemeinschaftsdienstleister der Deutschen Kreditwirtschaft und übernahm die Geschäftsleitung von Jan Hendrikx, der sich nach der Fusion von Europay International und Mastercard International neuen Aufgaben widmete.

Die Geschichte der Euro Kartensysteme GmbH ist lang. Sie entstand 1982 als GZS Gesellschaft für Zahlungssysteme. Sie agierte gleichermaßen als Issuer, Acquirer und Prozessor. 1997 wurde der Geschäftsbereich Technik/Prozessing abgespalten und auf ein neu gegründetes, reines Prozessingunternehmen übertragen, welches den Firmennamen GZS weiterführte. Die verbleibende "Stamm"-GZS firmierte in Euro Kartensysteme Eurocard und eurocheque GmbH um. Nach der Fusion 2003 wurde dann auch die Marke "Eurocard" aufgegeben. Im Zuge dessen wurde das Marketing und Sponsoring für die Marke Mastercard auf den zu diesem Zweck gegründeten "Verein zur Förderung der Aktivitäten von Mastercard in Deutschland e.V." übertragen. Gleichzeitig wurde der gesamte Bereich des Acquiring in der neu entstandenen Concardis GmbH gebündelt.

Niklasch, der sich selbst gerne als "Querkopf im positiven Sinn" bezeichnet, hat es mit viel politischem Geschick und enormem Fachwissen immer wieder geschafft, die unterschiedlichen Interessen der Eigentümer halbwegs in eine Richtung zu lenken, immer das Wohl der Euro Kartensysteme im Blick. Das ist sicherlich auch eine der Hauptaufgaben, die Matl künftig zu bewältigen haben wird. Unter anderem steht eine Entscheidung über die von der Euro Kartensysteme gehaltene Beteiligung an Mastercard an, deren schiere Summe natürlich Begehrlichkeiten weckt. Zu Einstandswerten bilanziert lassen sich hier milliardenschwere Reserven heben, die dem einen oder anderen Verband offensichtlich gut zu Pass kämen. Red.

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