Überambitioniert und Detailversessen. Widersprüchlich und formalistisch. Und schlicht zu viel. CRR, CRD, IRRBB, CSRBB, CSRD, ICAAP, ITS, RTS, GRA, SREP... an dieser willkürlichen und unvollständigen Aufzählung wird ersichtlich, wie viele neue Regeln sich Standardsetzer und Regulatoren in den vergangenen Jahren ausgedacht haben. Das kritisiert der Autor dieses Beitrags ausdrücklich und spricht von 17 Jahren einseitiger Dauerregulierung. Er fordert ein Regulierungsmoratorium und eine kritische, ergebnisoffene Bestandsaufnahme der aktuellen Regulierung, gerade in dem für die Finanzierung der Modernisierung und des Wachstums sowie der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft so zentralen Bankensektor. Denn an dessen dominanter Rolle in Europa werde sich trotz aller Bemühungen, Finanzierungsquellen zu diversifizieren und insbesondere den Kapitalmarkt stärker in Anspruch zu nehmen, mittelfristig nichts ändern. Stattdessen halten die eurpäischen Regulatoren aber an einer stringenten Umsetzung der Basel-III-Vorschriften fest, während es in vielen anderen Ländern zu einer Verschiebung kommt. Stattdessen erhöhen makroprudenzielle Puffer und die Taxonomie die Eigenkapitalanforderungen weiter und schränken damit Handlungsspielräume der Kreditwirtschaft ein. Bekenntnisse für eine Überarbeitung des Regulierungsrahmens und mehr Proportionalität gibt es viele - nur müssen den Worten aus Sicht der Kreditwirtschaft allmählich Taten folgen. (Red.)