Blickpunkte

Firmenkarten - Airplus macht Schule

Es sieht so aus, als sei der Dammbruch geschafft. Im April hat die Degussa Bank, Frankfurt am Main, für ihr Firmenkartengeschäft die Einführung einer Reisestellenkarte auf Debitbasis bekannt gegeben. Gemäß einer Vereinbarung mit der Deutschen Lufthansa sind Zahlungen mit dieser Karte von dem Zahlungsmittelentgelt der Lufthansa befreit.

Das Modell ist bekannt - basiert es doch auf eben dem Ansatz, den die Lufthansa Airplus Servicekarten GmbH, Neu-Isenburg, im November 2011 auf den Markt gebracht hat, um sich damit frühzeitig auf Veränderungen im Geschäftsmodell von Corporate- und Business Cards einzurichten. Erwartet wird eine Entwicklung, wie sie sich ähnlich im Reisebüromarkt längst vollzogen hat: Anstatt sich allein durch Provisionen der Reiseanbieter zu finanzieren, erheben Reisebüros mittlerweile flächendeckend Gebühren von ihren Kunden. Vergleichbares wird auch im Markt der Firmenkarten erwartet. Der Trend geht hier von der Interchange zu Entgelten, die vom Karteninhaber beziehungsweise dessen Unternehmen erhoben werden. Mit Debit-Reisestellenkarten sparen sich die Unternehmen idealerweise die Entgelte, die insbesondere Fluggesellschaften für Kreditkartenzahlungen erheben. Dafür kaufen sie Zahlungsziele separat zu. Die Fluggesellschaften ihrerseits zahlen für die Akzeptanz der Debit-Reisestellenkarte entsprechend niedrigere Disagien.

Weder Airplus noch der Degussa Bank ist es bislang gelungen, weitere Fluggesellschaften von dem Modell zu überzeugen. Und doch ist die Tatsache, dass ein weiterer Anbieter dem Beispiel der Lufthansa-Tochter folgt, ein Indiz dafür, dass das Konzept im Markt überzeugt. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X