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Firmenkarten - Airplus stellt um auf Chip & PIN

Von der Wirtschaftskrise und der daraus resultierenden Entwicklung im Geschäftsreisemarkt ist die Lufthansa Airplus Ser vicekarten GmbH, Neu-Isenburg, im Jahr 2009 kräftig erwischt worden. Der Abrechungsumsatz sank um eine Milliarde Euro auf 17,1 Milliarden Euro. Dabei schlug der Rückgang um 23 Prozent im deutschen Heimatmarkt, der 54 Prozent des gesamten Abrechnungsumsatzes ausmacht, besonders zu Buche. In den übrigen Märkten bewegte sich die Entwicklung bei Bestandskunden zwar in der gleichen Größenordnung. Angesichts des dort geringeren Marktanteils (in Deutschland beträgt er 66 Prozent) konnte im Ausland ein Teil des Rückgangs durch das Neukundengeschäft kompensiert werden, sodass das Abrechungsvolumen dort nur um sieben Prozent sank. Insgesamt konnten in den internationalen Märkten 1 000 Unternehmen neu als Kunden gewonnen werden - und zwar weniger vom Wettbewerb, sondern aus dem Potenzial derjenigen Unternehmen, die bisher keine Fir menkreditkarte einsetzten.

Neben neuen Softwarelösungen für das Aufzeigen von Einsparpotenzialen beim Geschäftsreisemanagement, aber auch zur Berechnung von CO[2]-Emissionen von Flugreisen, konzentriert sich Airplus im laufenden Jahr vor allem auf das Thema Sicherheit. Im Januar wurde mit der Umstellung aller Corporate Cards in Deutschland auf Chip & PIN-Technologie begonnen. Damit ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge der erste Emittent am deutschen Markt, der auch bei Kreditkarten auf Geheimnummer statt Unterschrift setzt. Obwohl dies für die Karteninhaber zunächst gewöhnungsbedürftig ist, sei die Maßnahme von den Kunden "wider Er warten" gut angenommen worden.

Gleichzeitig wird die Sicherheitslösung "Airplus Card Control" erweitert, die die Umsatzkontrolle für Umsätze über 50 Euro per SMS und/oder E-Mail ermöglicht und Informationen über das jeweils aktuelle Limit des Karteninhabers gibt. Neu ist eine Benachrichtigung über den jeweils ersten Umsatz nach einem Länderwechsel, um möglichem Missbrauch zum Beispiel mit abgegriffenen Kartendaten frühzeitig aufzuspüren. Die Anwendung ist eine Eigenentwicklung von Airplus und nicht identisch mit der Sicherheits-Soft-ware-Lösung "In Control" von Mastercard, bildet jedoch eine Reihe von deren Funktionalitäten ab. Genutzt wird sie bislang von knapp zehn Prozent der Kunden. Bis zur Jahresmitte sollen es 50 Prozent wer den. Neue Kunden werden nur noch akzeptiert, wenn sie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse für die Übermittlung der Umsatzmeldungen angeben.

Als neuen Service können Airplus-Kunden im Rahmen des erweiterten Pilotprojektes von Touch & Travel das E-Ticketing-System der Deutschen Bahn testen. Gemeinsam mit der Bahn wurde Touch & Travel zur vollautomatischen Bezahllösung auch für Geschäftsreisen entwickelt. Während die Abrechnung üblicherweise über die Telefonrechnung erfolgt, wird hier die Kreditkarte hinterlegt, sodass die vollständigen Daten in das Managementinformationssystem des Unternehmens einfließen. Red.

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