Werden in anderen Märkten Fälle von Kartenmissbrauch bekannt, so berichten die Medien darüber allenfalls an untergeordneter Stelle. In Deutschland dagegen werden derartige Meldungen stets breit aufgemacht, so Jürgen Uthe, Sepa-Ver antwortlicher bei Mastercard in Frankfurt. Gerade im deutschen Markt sieht Master card deshalb gute Chancen, für die neue Verbraucherplattform "In Control", die Kar teninhabern die Möglichkeit geben soll, die Sicherheitsparameter ihrer Debitkarte selbst zu konfigurieren.
Über die Internetseite ihrer Bank oder über die Mastercard-Website können Karten inhaber so zum Beispiel die geografische Nutzung ihrer Karte einschränken oder bestimmte Kategorien von Akzeptanten ausschließen. Entsprechende Transaktionsversuche zum Beispiel mit Karten dubletten werden dann vom System abgefangen und nicht autorisiert. Der Kunde wird darüber per SMS informiert und kann seine Karte sperren lassen.
Marktforschungsergebnissen zufolge würden 50 Prozent der Kunden für ein solches Instrument sogar die Bank wechseln, so Mastercard. Und weil der Service als echter Mehrwert empfunden wird, seien Karteninhaber sogar bereit, dafür einen monatlichen Betrag zu bezahlen. Für manche Segmente mag das sicher stimmen - zumindest solange die Dienstleis tung nicht gängiger Marktstandard wird. Allzu hoch sollten die Erwartungen an das Ertragspotenzial von "In Control" wohl trotz solch ermutigender Ergebnisse nicht geknüpft werden. Schließlich ist die Lücke zwischen Theorie und Praxis bekanntlich hoch. Immerhin mag ein solches Ser vicemerkmal vielleicht dazu beitragen, die Marktfähigkeit von Kontoführungsgebühren zu verbessern. Auch damit wäre schon etwas erreicht. Red.