Blickpunkte

Firmenkarten Hoffnung auf den Markt?

Aufgrund der geringen Verbreitung sieht zumindest die EU-Kommission bislang keinen Bedarf für eine Einbeziehung von Firmenkarten in die Interchange-Regulierung - vorausgesetzt, die "Honour-all-Cards-Regel" fällt und Akzeptanten erhalten die Möglichkeit, solche Karten zurückzuweisen oder auch mit einem Surcharging zu belegen.

Der Handel sollte also alle Freiheiten erhalten - und war dennoch unzufrieden. Denn an der Kasse ist es zweifellos unbefriedigend, wenn die eine Karte ohne Aufpreis akzeptiert wird, während der nächste Kunde mit anscheinend der gleichen Karte und bei gleichen Prozessen einen Aufpreis bezahlen soll beziehungsweise mit seiner Karte zurückgewiesen werden muss. Und die Kommunikation durch Aufkleber an der Ladentür wird durch die neuen Freiheiten nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Denn wer da detailliert aufführt, welche Karten er annimmt und welche nicht, welche kostenfrei akzeptiert werden und bei welchen ein Aufpreis verlangt wird, der schreckt Kunden entweder ab oder erreicht, dass die entsprechenden Hinweise gar nicht erst wahrgenommen werden.

Auch Firmenkarten sollten deshalb nach den Vorstellungen des Einzelhandels in die Regulierung mit aufgenommen werden - eine Meinung, der sich die EU-Parlamentarier angeschlossen haben. Damit aber steht einmal mehr die Diskussion im Raum, die Regelungen auch die Drei-Parteien-Systeme auszudehnen, um den Wettbewerb nicht zu verzerren. Robert Herzig von der Metro AG sieht das nicht als unbedingt erforderlich an: Hier werde der Markt es schon richten. Auf Dauer könnten Drei-Parteien-Systeme bei den Akzeptanten keine Gebühren massiv über dem Niveau der regulierten Vier-Parteien-Systeme durchsetzen, ohne in der Akzeptanz deutlich zurückzufallen. Die Frage ist nur, ob Emittenten von Commercial Cards der Marken Mastercard und Visa bis dahin durchhalten können. Red.

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