Karten-Blickpunkte

Lufthansa Airplus Innovationsfreudiger ohne die Bayern-LB

Mit einem Marktanteil von 67 Prozent ist die Lufthansa Airplus Servicekarten GmbH, Neu-Isenburg, nach wie vor unangefochtener Marktführer im Firmenkartengeschäft - auch wenn das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr einen Prozentpunkt Marktanteil verloren hat. Dennoch gewinnen die internationalen Märkte weiterhin an Bedeutung. Neben Deutschland werden Österreich, die Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, die Niederlande, die USA und Singapur zu den Kernmärkten gezählt. 31 (im Vorjahr 25) Prozent des Abrechnungsvolumens aus dem Issuing-Geschäft kamen 2006 aus dem Auslandsgeschäft. Im ersten Quartal 2007 waren es sogar 34 Prozent. Ziel bleibt es, den Anteil auf über 50 Prozent zu steigern und die Marktführerschaft in Europa zu erobern. Derzeit liegt man hier eigenen Angaben zufolge mit rund 32 Prozent Marktanteil noch leicht hinter American Express (35 Prozent).

Bei der Profilierung im In- und Ausland soll vor allem die Eigenemission von Corporate Cards auf Basis der eigenen Banklizenz und Issuing-Lizenzen helfen. 154 000 der insgesamt 324 000 Karteninhaber wurden bereits mit den neuen Karten versorgt. Im Dezember 2007 soll die Migration abgeschlossen sein.

Grund für die Trennung vom Bankpartner Bayern-LB bei der Kartenemission ist das erklärte Ziel, künftig pro Jahr drei Innovationen auf den Markt zu bringen, um sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Ohne Bankpartner, so Patrick Diemer, lassen sie sich einfach schneller realisieren. Erstes Beispiel ist die neue "Executive Card", die den obersten Führungskräften von Unternehmen ein über das Standardpaket hinausgehendes Leistungsspektrum vor allem beim Versicherungspaket bietet.

Im Januar 2007 ist Airplus mit der Nutzung der Business-Travel-Management-Systeme für die Mautabrechnung in den Wettbewerb mit Tankkarten eingestiegen.

Rund 500 Kunden konnten bereits gewonnen werden, darunter die Spedition Ricö und Mercedes-Benz Charterway.

Marktchancen verspricht darüber hinaus (der vergleichsweise geringeren Durchdringung wegen) noch immer der Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen auch wenn die Anzahl der Wettbewerber hier ungleich größer ist. Denn neben den Großen versuchen sich etwa auch die Sparkassen zunehmend mit Business Cards zu positionieren und können hierbei ihren bestehenden Kundenzugang nutzen. Doch auch das Geschäft mit den "KMU" ist kein rein nationales - und hier kann Airplus die internationale Kompetenz ausspielen. Ungefähr 6,7 Milliarden Euro Abrechnungsumsatz generieren die Neu-Isenburger mit Unternehmen, deren Reiseumsatz unter 500 000 Euro pro Jahr liegt - darunter zunehmend Firmen aus dem Ausland. Obwohl die Kernkompetenz sicher auf den Leistungen für die Großen liegt, wird auch dieses Geschäft als "gut und langfristig gesund" geschätzt: Kleinere Kunden sind weniger preissensibel und wechselfreudig. Und wechseln sie den Anbieter doch einmal, so hinterlassen sie keine gar so große Lücke. Red.

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