Blickpunkte

Marktforschung - Zahlungsmethoden 2020: Smartphone statt Karte

Die Geschwindigkeit, mit der sich neue technische Entwicklungen verbreiten, hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich beschleunigt. Brauchte das Telefon noch 38 Jahre, um 50 Millionen Verbraucher zu erreichen, waren es beim Fernsehen nur noch 13 Jahre, beim Internet vier und beim i-Phone zwei Jahre. Um vorauszusagen, dass sich auch der Zahlungsverkehr bis zum Jahr 2020 deutlich verändern wird, braucht es also keine hellseherischen Fähigkeiten. Und dass mobile Geräte dabei eine wesentliche Rolle spielen, ist auch keine echte Überraschung.

In der Lünendonk-Trendstudie Banken 2020 geht eine überwältigende Mehrheit der befragten Kreditinstitute davon aus, dass sich bargeldlose Zahlungsmethoden auf mobile Endgeräte und Smartphones verlagern werden. 50,9 Prozent halten dies für sehr wahrscheinlich, weitere 36,6 Prozent für wahrscheinlich. Immerhin fast drei Viertel der Befragten rechnen auch damit, dass sich das bargeldlose Zahlen auf externe Dienstleister wie Paypal verlagern wird. Der verschärfte Wettbewerb durch Nichtbanken wird also mittlerweile ernst genommen.

Spürbare Veränderung erwartet die Branche auch bei der Bargeldversorgung. 57,2 Prozent der Studienteilnehmer halten es für sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich, dass sich der Bargeldservice auf den Handel verlagern wird. Insofern ist es nur konsequent, dass fast jeder Zweite mit einem Wegfall der Gebühren für das Abheben von Bargeld an fremden Geldautomaten rechnet. Denn wenn der Handel eine echte gebührenfreie Alternative bietet, muss die Akzeptanz solcher Kundenentgelte naturgemäß sinken.

Inwieweit die Geldautomatennetze der Kreditinstitute bis zum Ende des Jahrzehnts ihren Kunden auch an Standorte außerhalb der Filialen folgen, darüber gehen die Meinungen auseinander. Für einen sehr wahrscheinlichen Trend halten dies nur 16,8 Prozent der Befragten, weitere 38,1 Prozent bezeichnen es als wahrscheinlich. Diejenigen, die eine solche Entwicklung für weniger oder überhaupt nicht wahrscheinlich halten, sind mit 45,1 Prozent zwar eine starke Fraktion, aber doch in der Minderheit. An dieser Stelle wird sicher vieles von der Entwicklung von Bargeldservices im Einzelhandel sowie bei den Kundenentgelten am Geldautomaten abhängen. Red.

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