E-Commerce

Abschied von der Rechnung?

Noch immer ist die Rechnung das bevorzuge Bezahlverfahren deutscher Online-Shopper - vor allem bei Frauen. Für 55,4 Prozent der Frauen ist die Rechnung die Nummer eins, unter den Männern geben das nur nur 46,5 Prozent an. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Payment im E-Commerce Vol. 19 - Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Händler und der Verbraucher" des ECC Köln, für die insgesamt 2 040 deutsche Online-Shopper und 562 Online-Händler befragt wurden. Paypal folgt bei beiden Geschlechtern auf Rang 2. Jeweils 28 Prozent geben dieses Zahlungsverfahren als ihren Favoriten an.

In der Betrachtung nach Altersgruppen weist die Studie deutlich eine Verschiebung der Zahlgewohnheiten aus: Während jeder zweite Online-Shopper (55,5 Prozent) am liebsten per Rechnung bezahlen würde, sind es unter den unter 30-Jährigen nur noch 39,6 Prozent. Hier findet eine deutliche Verlagerung zu Paypal und der Lastschrift statt. Bei Paypal ist der Anteil der unter 30-Jährigen, die diese Bezahlart bevorzugen, mit 32 Prozent um 5 Prozentpunkte höher als bei den Silver Surfern, bei der Lastschrift mit 14 Prozent gegenüber 7 Prozent bei den über 50-Jährigen sogar doppelt so hoch. Je früher im Leben die

Konsumenten mit dem Internet und Online-Shopping in Berührung kommen, desto stärker setzen sie auf Bezahlverfahren, deren Nutzung nicht nur sicher, sondern auch besonders bequem ist, so die Erklärung der Studie. Und in Sachen Bequemlichkeit steht die Rechnung bekanntlich weder für die Händler noch für den Kunden an erster Stelle.

Noch ist die Bezahlart Rechnung aus dem Online-Handel in Deutschland auf Basis dieser Zahlen sicher nicht wegzudenken. Sie könnte aber schneller als gedacht an Relevanz verlieren. Paypal wird bei dieser Entwicklung sicher zu den Gewinnern zählen. Vielleicht liegt hier aber auch eine Chance für Paydirekt. Denn die Lastschrift, die unter den jungen Leuten von der Abkehr von der Rechnung mit profitiert, ist vor allem eine von Männern bevorzugte Bezahlart. Über alle Altersgruppen hinweg wird sie von 11,3 Prozent der Männer, aber nur 5,6 der Frauen bevorzugt. Denn Frauen - so die Erklärung der Studie - scheuen offenbar das Risiko, sensible Zahlungsdaten einzugeben, womit sich auch ihre Vorliebe für die Rechnung begründen lässt. Möglicherweise könnte Paydirekt somit zu einem "weiblichen" Bezahlverfahren werden. Red.

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