Corona-Hilfen bremsen Insolvenzen

15 840 Unternehmen wurden 2020 in Deutschland zahlungsunfähig. Das geht aus einer Auswertung des Kreditversicherers Coface hervor. Insbesondere aufgrund der staatlichen Unterstützung in der Pandemie handelt es sich bei dem Wert um den niedrigsten seit 1993. Allerdings zeigt sich auch, dass die Zahl der Insolvenzen nicht in allen Branchen gleichmäßig gesunken ist. "Sowohl die Metall- als auch die Automobilbranche befanden sich seit Ende 2018 in der Rezession. Dadurch erfüllten einige Unternehmen die Kriterien nicht und erhielten keine staatliche Unterstützung", berichtet Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. Im Metallsektor stiegen die Insolvenzen im vergangenen Jahr um 7,1 Prozent; in der Automobilbranche um 31,6 Prozent.

Das Statistische Bundesamt schätzt, dass sich die zu erwartenden Forderungen aus Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2020 auf 44,1 Milliarden Euro belaufen. Im Vergleich zu 2019 entspräche das einer Steigerung von 65 Prozent und würde gleichzeitig den Höchststand seit 2009 darstellen. Auch wenn die Zahlen der Regelinsolvenzverfahren im letzten Jahr zunächst rückläufig waren, steigen sie nun seit Oktober 2020 stetig an. Im März 2021 wurde mit einem Anstieg von 37 Prozent die höchste Zahl seit März 2017 erreicht. Laut Coface hätten die Gesamtinsolvenzen im Jahr 2020 um sechs Prozent steigen müssen. Die Realität zeigt aber, dass sie um 15,5 Prozent gesunken sind. Deswegen ist davon auszugehen, dass sich viele Insolvenzen erst in den kommenden Monaten materialisieren. Das Gros dürfte aus dem Gastgewerbe kommen.

www.coface.de

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