Mangelhafte Kostentransparenz bei Banken

72 Prozent der Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) kennen die internen Kosten für ein Produkt nicht. Das ist das Ergebnis der Emporias-Bankenstudie Lean Finance 2019. Nicht einmal jedes sechste Institut hätte Zielkosten definiert. Unrentable Produkte würden quersubventioniert, anstatt Aufwände zu senken. Zwar könne die Mehrheit der Banken den Anteil eines Produkts am Gesamtdeckungsbeitrag ausweisen, jedoch fehlen Informationen, wie sich die internen Kosten genau verteilen. Genau solch eine Kostentransparenz sei aber die Voraussetzung für mehr Profitabilität, so die Autoren.

Besonders die Regionalbanken kämpfen mit geringen Margen. Ihr Produktportfolio ist begrenzt, die Preise stehen durch die Konkurrenz von Direktanbietern und Fintechs massiv unter Druck. Der Betrieb von Filialnetzen ist teuer. Angesichts der angespannten Marktlage stehen nahezu alle Retail-Banking-Produkte unter großem Kostendruck. Zusätzlich müssen die Banken in die Digitalisierung investieren, wenn sie vor allem junge Zielgruppen nicht verlieren wollen. Bei der Bankenstudie wurden insgesamt 100 Entscheider aus Sparkassen und VR-Banken befragt, die für die Optimierung von Prozessen zuständig sind. Die Telefoninterviews wurden im Dezember 2018 durchgeführt.

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