Blickpunkte

Debitkarte Eine Frage des Markenrechts

"Ich zahle per Girocard" soll künftig allgemeiner Sprachgebrauch werden, wünscht sich Ralf-Christoph Arnoldt, Leiter Zahlungsverkehr beim BVR. Bis die "ec-Karte" aus den Köpfen und der Alltagssprache verschwindet, ist allerdings vermutlich ein weiter Weg - obwohl das neue Zeichen auf den Karten bereits stark im Vormarsch ist: Beide Verbünde verwenden ab der Hauptausstattung 2008 auf all ihren Debitkarten das Girocard-Logo.

Der Tatsache, dass "ec" das einzige Logo auf den Karten ist, das von einer Mehrheit überhaupt registriert wird, ist man sich freilich wohl bewusst. Wichtig im Prozess des Übergangs ist deshalb die Kundenkommunikation, wobei die Botschaft, dass sich an der Einsatzfähigkeit der Karte nichts ändert, im Vordergrund zu stehen hat. Das allein ist es, was den Kunden interessiert. Allzu laut über die neue Marke zu sprechen, empfiehlt sich insofern vermutlich nicht, will man keine Verwirrung auslösen.

Wirklich glücklich über den Markenwechsel sind in der Branche wohl die wenigsten. Schließlich ist es immer ärgerlich, wenn beim Kunden Ungewissheit aufkommt. Demgegenüber nimmt sich der Vorteil der Logo-Bereinigung, der sich aus der Zusammenführung von "ec" und "Deutsches Geldautomatensystem" ergibt, doch eher bescheiden aus.

Aus markenrechtlichen Gründen war die Einführung des Girocard-Zeichens in jedem Fall notwendig: Da die Eigentumsrechte für fast alle ec-Logos bei Mastercard liegen, sind die Nutzungsrechte auf Co-Branding-Karten mit Mastercard und den Einsatz in Deutschland beschränkt. Beim V-Pay-Cobranding oder dem Export von electronic cash ins Ausland würde es somit schwierig. Mit dem Girocard-Zeichen sind diese Probleme aus der Welt geschafft: Hier liegen Eigentums- und Nutzungsrechte allein bei der deutschen Kreditwirtschaft. Red.

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