Blickpunkte

Debitkarte - Ohne Fallback

Am 1. Juli dieses Jahres geht für das Girocard-Verfahren eine Ära zu Ende. Das System wird dann zum reinen chipbasierten Verfahren. Fallback auf Magnetstreifen ist nicht mehr möglich. Eine weitere Chippanne, wie sie Anfang 2010 auftrat, sollte sich die Branche dann also tunlichst nicht mehr erlauben. Der Kunde merkt von all dem nichts - es sei denn, ein aufmerksamer Beobachter stellte fest, dass die Karten nur noch ins Terminal gesteckt, nicht mehr durchgezogen werden. Das ist einerseits positiv, bedeutet es doch kein Umlernen des Kunden mit den unver meidlichen negativen Auswirkungen auf die Kartennutzung. Gleichzeitig könnte aber auch eine Chance verschenkt wer den, das Thema Sicherheit positiv zu kommunizieren.

Zweifellos ist die Erhöhung des Sicherheitsgrades des durch "Chip only" vor allem für die Kreditinstitute relevant, bekommen doch die Kunden mögliche Ver luste durch gefälschte Karten in der Mehrheit der Fälle anstandslos von ihrer Bank oder Sparkasse ersetzt. Doch weil viele Kunden allein schon den damit verbundenen Ärger scheuen, ist Kommunikation zum Thema Sicherheit stets nützlich. Ein bisschen werben dürfte man für die technische Neuerung also schon.

Hinzu kommt: Der Wechsel vom unter schriftsbasierten auf das Chip-und-PIN-gestützte Verfahren ist auch bei Kreditkarten keine Zukunftsmusik mehr. Dort ist die PIN-Eingabe für die Kunden aber ungleich gewöhnungsbedürftiger. Ein Bewusstsein für Chip und PIN, das man jetzt bei der Debitkarte schaffen würde, hätte also einen positiven Nebeneffekt: Es ließe sich bei der entsprechenden Verfahrensmigration im Kreditkartenbereich kommunikativ nutzen. Motto: "Ihre Kreditkarte wird jetzt genauso sicher wie Ihre Girocard." Das könnte Widerstände gegen die Umstellung abbauen und zugleich das Vertrauen in die Kreditkarte (und damit die Kartennutzung) stärken. Red.

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