Karten-Blickpunkte

Debitkarte: Schützenhilfe für ELV

Wieder einmal bietet die Veröffentlichung der polizeilichen Kriminalstatistik dem Handel ein Argument für die Fortführung von ELV auch im Sepa-Umfeld. Nicht nur, dass die Zahl der Betrugsfälle im unter schriftsgestützten Verfahren seit der Einführung von "Kuno" im Jahr 2004 kontinuierlich deutlich stärker gesunken ist als bei electronic cash. Sondern ELV hat 2008 nicht nur das Sicherheitsniveau des von den Banken favorisierten PIN-gestützten Verfahrens erreicht, sondern dieses mit einer um knapp 2 000 Fälle geringeren Deliktszahl knapp geschlagen (siehe Kasten auf Seite 7). Der HDE Hauptver band des Deutschen Einzelhandels e. V., Berlin, verweist in diesem Kontext auf die geringe Betrugsquote von lediglich 0,0022 Prozent aller Transaktionen.

Die Zahl der Betrugsfälle ist freilich für Einzelhändler, die das Verfahren nutzen, nur die eine Seite der Medaille. In der Statistik nicht erfasst werden schließlich all diejenigen Fälle, in denen Händler aufgrund von Rücklastschriften mangels Kontodeckung (zumindest vorläufig ) nicht an ihr Geld kommen. Die Quote der Totalausfälle betrug hier laut EHI 2008 immerhin noch 0,057 Prozent. Auch hier sind in den letzten Jahren dank der Verlagerung der größten Risiken auf electronic cash und der Sicherheits-Dienstleistungen der Netzbetreiber jedoch deutliche Verbesserungen erreicht worden, was dem unter schriftsbasierten Verfahren - anders als bankenseitig vielfach prognostiziert, für den Handel nach wie vor eine beträchtliche Attraktivität verleiht.

Der jüngsten EHI-Erhebung zufolge wird das Verfahren deshalb noch immer von fast drei Viertel der Einzelhändler zumindest als Beimischung zu electronic cash genutzt. Der Zusicherung der Kreditwirtschaft, ELV auch weiterhin zu ermöglichen, solange ein Bedarf dafür besteht, scheint der Handel jedoch nicht recht zu trauen. Der Forderung, das Verfahren als wettbewerbsfördernde Konkurrenz zu den bankgesteuerten Produkten zu erhalten, soll deshalb das jüngst ins Leben gerufene ELV-Forum Nachdruck verleihen, das sich die Sepa-taugliche Weiterentwicklung des unterschriftsbasierten Verfahrens zum Ziel gesetzt hat. Red.

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